Tierheimen in NRW fehlt es an Platz und an Geld

Aufnahmestopps

Katzen und Hunde sind beliebte Haustiere. Doch was passiert, wenn ihre Herrchen sie doch nicht mehr möchten? Tierheime sind die erste Anlaufstelle - aber die kämpfen mit Überfüllung. Am Montag wurde über mögliche Lösungen diskutiert. Wir haben hier dazu noch eine Karte mit Kontaktdaten der Tierheime in der Region.

NRW

, 27.09.2016, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Tierheime in Nordrhein-Westfalen sind überlastet. Gerade in den Sommermonaten werden viele Katzen abgegeben, da ihre Besitzer sie nicht in der Urlaubsplanung berücksichtigen.

Die Tierheime in Nordrhein-Westfalen sind überlastet. Gerade in den Sommermonaten werden viele Katzen abgegeben, da ihre Besitzer sie nicht in der Urlaubsplanung berücksichtigen.

Etwa 1400 Tierheime und ähnliche Einrichtungen gibt es in ganz Deutschland. Sie und ihre oft ehrenamtlichen Mitarbeiter leisten einen wichtigen Beitrag für die örtlichen Kommunen. Doch sie stehen vor zwei zentralen Problemen: Ihnen fehlt es an Platz und an Geld. 

Viele Menschen geben ihre Haustiere in Tierheimen ab, weil sie mit der Haltung überfordert sind. Die aktuelle Konsequenz ist Überfüllung: In Nordrhein-Westfalen verhängten zahlreiche Heime bereits einen Aufnahmestopp. Im Bielefelder Tierheim besteht mittlerweile eine Wartezeit von zwei bis vier Wochen, falls man sein Tier dort abgeben möchte. Somit erhöht sich das Risiko, dass die Halter ihre Tiere einfach aussetzen. 

Die Tierheime in der Region sind auf jede Hilfe angewiesen. Zwei Frauen aus Nordkirchen leisten dabei vorbildliche Arbeit. Mit ihrem "Tierheimlädchen" sammeln Sie Geld für Tierheime und verkaufen Halsbänder für Hunde, Spielzeug für Katzen und Dekoartikel für Herrchen und Frauchen - eben kreative, selbst hergestellte Produkte für Zwei- und Vierbeiner. Ihr Beitrag kann aber nur einen kleinen Teil der finanziellen Probleme lösen. Lesen Sie hier mehr über die beiden Frauen und ihr Projekt. 

Mehr Aufklärung und Spenden könnten helfen

Ein Ausbau der Heime wäre die Lösung, doch dafür fehlen meist die finanziellen Mittel. Die Kommunen seien im Hinblick auf ihre schwierige Finanzsituation nicht in der Lage, flächendeckend Tierheime mitzufinanzieren, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, am Sonntag unserer Berliner Redaktion. Er hofft als möglichen Lösungsansatz auf vermehrte Spenden von Tierfreunden und will dafür aktiver werben. "Überlegenswert ist es auch, mit den Herstellern von Tiernahrung oder dem Tierfachhandel zu sprechen, dass ab einem gewissen Verkaufserlös freiwillig ein Betrag zugunsten des örtlichen Tierheims gespendet werden kann", so Landsberg. 

Die schwierige Lage zahlreicher Tierheime und mögliche Lösungsansätze waren am Montag auch Thema beim Runden Tisch Tierheime des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dabei wurden verschiedene Lösungsansätze diskutiert. Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, will mit einer Haustierfibel für bessere Aufklärung bei den Haltern sorgen und Spontankäufen von Tieren vorbeugen. Außerdem müsse stärker gegen illegalen Welpenhandel vorgegangen werden. Dieser sorgt für zusätzliche Belastungen von Tierheimen. 

Tierheime und Tierschutzvereine in Ihrer Umgebung finden Sie hier: 

Die interaktive Karte können Sie mit dem Mausrad oder der Navigation vergrößern und verkleinern. Durch einen Mausklick auf die Symbole erhalten Sie Informationen zu Anschrift, Website und Telefonnummer des jeweiligen Tierheims oder Tierschutzvereins. Die Daten stammen von tierheimlinks.de. Dort finden Sie Informationen zu den Tierheimen im gesamten Bundesgebiet. 

Mit Material von dpa