THW-Helfer in Flutgebieten beschimpft und mit Müll beworfen

Hochwasser

Die Solidarität und Hilfsbereitschaft in den Flutgebieten sind groß. Doch nicht alle wollen die Hilfe annehmen. Teilweise wurden Ehrenamtliche heftig beschimpft und angegriffen.

Berlin

24.07.2021, 10:06 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) transportiert bei mit einem Schauffelbagger ein Autowrack.

Ein Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) transportiert bei mit einem Schauffelbagger ein Autowrack. © picture alliance/dpa/THW

Ehrenamtliche des Technischen Hilfswerks (THW) sind bei ihrem Einsatz in westdeutschen Flutgebieten mitunter unfreundlich empfangen worden. „Das geht dann soweit, dass unsere Helferinnen und Helfer beschimpft werden“, sagte die Vize-Präsidentin des THW, Sabine Lackner, am Samstag (24.7.) im RTL/ntv-„Frühstart“.

„Wenn sie mit Einsatzfahrzeugen unterwegs sind, werden sie mit Müll beschmissen“, fügte Lackner hinzu. Hinter den Angriffen seien vor allem Querdenker oder Menschen aus der Prepper-Szene, die sich als Betroffene der Flutkatastrophe ausgäben, sowie einige frustrierte Flutopfer.

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Polizei Koblenz prüft die Vorfälle

Teils seien die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit auch von Menschen gefilmt worden, die sich nicht als Pressevertreter erkenntlich gemacht hätten, sagte Lackner. Es seien noch keine Einsätze wegen der Vorfälle abgebrochen worden, doch die Situation sei für die ehrenamtlichen Helfer psychisch belastend. „Ich bin unseren Einsatzkräften unendlich dankbar, dass sie recht unerschrocken weitermachen“, so Lackner.

Die Polizei Koblenz zeigte sich bestürzt über die Berichte. „Sollte die Polizei von einem solchen Vorfall Kenntnis erhalten, werden wir sofort und mit aller Entschiedenheit dagegen vorgehen“, schrieb sie am Samstag auf Twitter.

Derzeit könne die Polizei in Koblenz die Schilderungen aber „in keiner Weise“ bestätigen. „Wir selbst haben erst aus den Medien von diesem angeblichen Vorfall erfahren und dies sofort beim THW und unseren Polizeikräften überprüft“, so die Polizei.

dpa

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