Mit Thorsten Legat in der Ringecke Lehrer aus Oer-Erkenschwick bestreitet Wrestling-Kampf

Mit Thorsten Legat in der Ringecke: Patrick Bork bestreitet Wrestling-Kampf
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Am Samstag (11.3.) wird der Wahl-Recklinghäuser Patrick Bork, der als Lehrer in Oer-Erkenschwick arbeitet, als Patrick „Cy“ Bork in der Turbinenhalle in Oberhausen als Wrestler in den Ring steigen und gegen den Ungarn „Icarus“ seinen ersten Kampf in dieser Kampfsportart bestreiten. An seiner Seite, beziehungsweise in seiner Ecke: der kultige Ex-Fußballstar und Dschungelcamp-Dritter Thorsten Legat sowie Ex-Kickbox-Weltmeister Michael Smolik.

Kampfsport hat schon immer eine große Rolle im Leben von Patrick Bork (38) gespielt. Zwar habe er es auch ganz klassisch mit Fußball versucht, glücklich gemacht habe der Ballsport ihn aber nicht, sagt er rückblickend. Die Eltern meldeten ihn beim Judo an. Weil auch noch eine Karateschule und ein Boxclub in der Nähe waren, versuchte sich Patrick Bork auch in diesen Sportarten.

Mit Erfolg: 2006 wird er deutscher Meister im Karate. Später entdeckt er die gemischten Kampfkünste (MMA) für sich, gründet sogar einen eigenen Verein: die Vestside Warriors in Recklinghausen. Dort hat er auch mit Dietmar Appel zusammengearbeitet. Der war 25 Jahre lang Personalratsvorsitzender der Dattelner Stadtverwaltung und ist ein versierter Trainer im Ringen.

Patrick Bork sitzt in der Ringecke.
Patrick Bork folgt aufmerksam den Ausführungen von Cheftrainer Robert Dreissker. © Sebastian Balint

Wrestling, erklärt Patrick Bork, sei den meisten Leuten vermutlich wegen der amerikanischen Superstars wie Hulk Hogan, dem Undertaker oder Dwayne „The Rock“ Johnson bekannt. Letzterer startete nach seiner Wrestling-Karriere als Schauspieler durch und sorgt seit Jahren für top Einspielergebnisse an den Kinokassen. Auch Bork sei durch die amerikanischen Wrestling-Shows auf den Sport aufmerksam geworden, „so wie vermutlich die meisten“.

Eine Zeit lang war er sogar mit einer kleinen Wrestling-Truppe unterwegs, die Rockkonzerte mit Wrestling-Einlagen mischte. „Nicht vergleichbar mit dem, was wir hier machen“, sagt der 38-Jährige. Hier, das ist die wXw Wrestling Academy im Fight Club Gelsenkirchen. Während im einen Bereich die MMA-Profis ihrem Training nachgehen, fliegen im anderen Bereich die Profi-Wrestler durch die Luft und lassen es im wahrsten Sinne des Wortes mächtig scheppern.

Patrick Bork (r.) steht als Kampfrichter vor einem Pult und zeigt auf einen Zettel.
Patrick Bork (r.) ist auch als Kampfrichter bei Wettbewerben aktiv. © Sebastian Balint

Das liegt an der speziellen Bauweise des Rings. Der sieht zwar einem Boxring täuschend ähnlich, verfügt aber über einen Boden, der extrem nachfedert. Das soll die Wrestler vor Verletzungen schützen, wenn sie auf den Ringboden knallen. „Und trotzdem tut es sau weh, wenn Du nicht aufpasst“, erklärt Patrick Bork. Während er im MMA-Bereich zu den gefragtesten Trainern des Landes gehört, ist er hier der „Lehrling“, muss den Anweisungen von Cheftrainer Robert Dreissker folgen.

Robert Dreissker ist seit 13 Jahren im Wrestling-Geschäft. Der gebürtige Wiener hat früher „in einem Stadtamt gearbeitet“, wie er sagt. „Ein krisensicherer Job, der mich allerdings nicht glücklich gemacht hat.“ Vor drei Jahren, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie, folgte er dann dem Ruf aus Deutschland und übernahm den Cheftrainer Posten bei wXw Wrestling.

Profi-Wrestling in Deutschland stehe in keinem Vergleich zu den Wrestling-Nationen Amerika, Japan oder Mexiko, sagt Patrick Bork. „Aber die Szene wächst“, sagt Robert Dreissker. Dass seine Trainingsmethoden gefragt sind, beweist ein Blick ins Rund der Trainingsteilnehmer. Wrestler aus Italien, Israel und der Schweiz sind dabei, die statt Urlaub zu machen, ihr Geld in ein paar Trainingswochen bei Robert Dreissker investieren.

Robert Dreissker (l.) kämpft im Ring gegen Elijah Blum.
Cheftrainer Robert Dreissker (l.) ist selbst noch aktiv. Hier im Kampf mit Elijah Blum. © Wrestling Photos PK

Einer, der nicht ganz so weit fahren muss, ist Sören. Der gebürtige Marler studiert Lehramt für Sonderpädagogik in Bochum und ist ebenfalls dem Wrestling-Sport verfallen. 2020 gab er als Elijah Blum sein Debüt im Ring. Auch er wurde als Kind vom Wrestling-Virus infiziert. 45 Kämpfe hat er allein im vergangenen Jahr absolviert. Dafür trainiert er zweimal pro Woche und bringt sich außerdem im Fitness-Studio in Form. Auch er steigt an diesem Wochenende in der Turbinenhalle in den Ring, allerdings schon am Freitag.

Beim Wrestling kommt es auf Zentimeter an

Beim Trainingsbesuch in Gelsenkirchen wird schnell klar: Wrestling ist Sport – und Show. Daraus macht auch Cheftrainer Robert Dreissker keinen Hehl. Denn Wrestling ist, entgegen der Meinung vieler, eben keine komplett durchgescriptete Show. Sicher, bestimmte Teile seien durchaus abgesprochen, folgten einer bestimmten Choreografie. Spannend werde es aber während der Parts dazwischen.

Denn hier entscheiden die Kämpfer im Ring allein, wie sie vorgehen. Jetzt gilt es, das über Monate und Jahre angelernte Repertoire aus Würfen, Schlägen, Tritten und Griffen einzusetzen. Und für den Gegner, eben diese zu erkennen und richtig zu reagieren. „Verschätzt du dich um fünf Zentimeter, kann es schmerzhaft werden“, sagt Robert Dreissker. Und wer wollte ihm, mit Blick auf die waghalsigen Sprünge quer über und durch den Ring, widersprechen?

Sören alias Elijah Blum führt während eines Kampfes einen Tritt mit beiden Füßen aus.
Sogar bei den Kämpfen im Gelsenkirchener Gym geht es hoch her. Sören alias Elijah Blum führt hier einen Tritt mit beiden Füßen aus. © Wrestling Photos PK

Patrick Bork erscheint so wie jeder andere seit Monaten zweimal die Woche zum Training bei Robert Dreissker – neben seinem Job als Lehrer in Oer-Erkenschwick und neben den Stunden, die er selbst als Profi-MMA-Trainer im Einsatz ist. Er will am Samstag einen perfekten Kampf abliefern, der die Fans in der Turbinenhalle begeistert.

Verstärkung bekommt er dabei von Ex-Fußballer Thorsten Legat und Ex-Kickbox-Weltmeister Michael Smolik. Beide werden von Patrick Bork trainiert. Ob Thorsten Legat eine seiner berühmten Motivationsreden halten wird und Patrick „Cy“ Bork mit einem kräftigen „Kasalla“ in den Kampf schickt? Das wird sich am Samstag zeigen. Karten für das insgesamt dreitägige Spektakel gibt es im RZ-Ticketcenter an der Große-Geld-Straße 8 in Recklinghausen.

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