Wrestling in der Dortmunder Westfalenhalle Video zeigt spektakuläre Show

Wrestling in der Westfalenhalle: Mehr als blanke Gewalt
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Wild und ganz schön absurd. Diese Beschreibung liegt nahe, wenn man zum ersten Mal im Leben WWE-Wrestling sieht. Die Chance, einige Weltklasse-Stars der Szene zu sehen, bot sich am Dienstag (1.11.) in der Dortmunder Westfalenhalle.

Was man auch von Kampfsport halten mag: Unterhaltsam schien Wrestling an diesem Abend allemal. Die Bezeichnung „Action Soap Opera", wie es die Veranstalter in einer Vorabmitteilung genannt hatten, traf es tatsächlich recht gut.

Und selbst die in gleichem Text prognostizierte „ultimative Familienunterhaltung“, die wir doch erst stark infrage stellen wollten, wurde geboten: Unter den Zuschauern waren reichlich Familien, und sie alle wurden bestens unterhalten. Kleine Mädchen hatten schon bemalte Poster ihre Lieblings-Wrestlerin dabei, die sie stolz in die Höhe streckten.

Mehr als blanke Gewalt

Auch wenn ein Großteil der 6.000 Zuschauer gerade zum Ende immer wieder „Auf die Fresse!" forderte, passierte bei dieser Wrestling-Show in der Westfalenhalle weitaus mehr als nur das blanke „Auf-die-Fresse-Hauen“, das wohl jeder erwartet hatte (was es aber natürlich auch gab).

So hatte – selbst wer von den Feind- und Freundschaften, die sich wohl über mehrere Kämpfe hinwegziehen, keine Ahnung hat – genug anderen Grund zur Unterhaltung. Neben Kampfsport scheint Wrestling vor allem auch Akrobatik und Comedy zu sein, und (gewagte Aussage), so inszeniert, wie manche Kämpfe wirkten, fast ein bisschen moderner Tanz.
Etwa 6.000 Zuschauer waren laut Veranstalter in der Westfalenhalle. © Joscha F. Westerkamp

So hatte - selbst wer von den Feind- und Freundschaften, die sich wohl über mehrere Kämpfe hinwegziehen, keine Ahnung hat - genug anderen Grund zur Unterhaltung. Neben Kampfsport scheint Wrestling vor allem auch Akrobatik und Comedy zu sein. Und außerdem (gewagte Aussage) so inszeniert, wie manche Kämpfe wirkten, fast ein bisschen moderner Tanz.

Gespielt oder echt?

Wer nicht ein bisschen tiefer in der Wrestling-Szene steckt, konnte am Dienstag oft gar nicht so leicht unterschieden, was jetzt geplant und gespielt, was harter Kampf war. So stiegen die Wrestler des Öfteren auf die oberen Seile des Rings, um dann kunstvoll auf den Gegner oder die Gegnerin zu springen. Zwischendurch gab es noch einen Salto oder doch gleich einen Kopfstand auf dem am Boden fixierten Gegner.

Akrobatisch wurde es beim Wrestling wie etwa in dieser Kampfszene.
Akrobatisch wurde es beim Wrestling wie etwa in dieser Kampfszene. © Joscha F. Westerkamp

Und mit der Begrenzung des Rings waren den Kämpfen noch lange keine Grenzen gesetzt. Fiel (oder flüchtete) ein Wrestler aus dem Ring, sprang der andere einfach hinterher und sie machten außerhalb weiter. Und wenn das zu lange dauerte, packte der eine den anderen und trug ihn auf den Schultern zurück in den Ring.

Scheinbar keine Regeln

Auch sonst schien es wenige Regeln zu geben. Frauen zogen sich an den Haaren, Männer an den Unterhosen (die, anders als Boxershorts, oft eng und knapp waren). Eine Wrestlerin baute mitten im Kampf einen Tisch im Ring auf, legte ihre Gegnerin darauf, sprang von der oberen Absperrung des Rings auf beide, das Möbelstück brach in zwei Teile.

Sieg für sie, Niederlage für ihre Kontrahentin, Tod für den dünnen Holztisch. Jubelndes Publikum, das vorher schon „On the table!“ gefordert hatte. Sie macht das wohl öfter.

Unter den Zuschauern war auch Rapper Eko Fresh (2.v.l.), der hier für ein Foto mit dem deutschen Wrestlern der Gruppe "Imperium" posierte. Mit im Bild: Eko Freshs Frau Sarah.
Unter den Zuschauern war auch Rapper Eko Fresh (2.v.l.), der hier für ein Foto mit den deutschen Wrestlern der Gruppe „Imperium“ und seiner Frau Sarah posierte. © Joscha F. Westerkamp

Das Team "Maximum Male Models" (ach ja, beim Wrestling geht es wohl nicht nur 1-gegen-1, sondern auch in Teams oder alle-gegen-alle in den Ring) posierte vor dem Kampf mehrere Minuten herum und hatte sogar noch eine Bürste dabei, um sich schön die Glatze zu kämmen. Klar, dass es hierfür keinen Jubel, sondern Buhrufe gab. Ein anderer Wrestler brachte eine Posaune mit in den Ring, die er auch während des Kampfes kurz spielte.

Drei Stunden lang ging das so, mit den späteren Kämpfen wurde dann allerdings doch aus Comedy mehr Gewalt. Im finalen Event konnte sich das deutsche Trio "Imperium" schließlich – selbst für uns nicht ganz überraschend, die doch begriffen hatten, dass es wohl immer einen recht klaren Favoriten zu geben scheint – als Sieger feiern lassen.

Video vom Event unter RN.de/Dortmund

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