In der Welt von morgen, die der Science Fiction-Blockbuster „The Creator“ beschreibt, herrscht Krieg. Der Westen (vorweg Amerika) kämpft gegen „New Asia“, eine Allianz, die Gebiete in Vietnam, Thailand, Indonesien, Nepal umfasst.
Künstliche Intelligenz (KI) ist dort in allen Lebensbereichen hilfreich und präsent, Amerika aber verteufelt sie als Feind der Menschheit.
Atomexplosion in L.A.
Als Beweis dient eine Atomexplosion in Los Angeles, die aufs Konto der KI gehen soll. Mensch gegen Maschine, ein Szenario à la „Terminator“? Nein.
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr erodiert die Gewissheit, Roboter stünden für das absolut Böse.
Gareth Edwards führt Regie
Regisseur Gareth Edwards („Godzilla“, „Star Wars: Rogue One“) wagt hier quasi die Ehrenrettung der künstlichen Intelligenz und stellt das alte Science-Fiction-Paradigma vom bösen, entfesselten Robot kurzerhand zur Disposition.
Was „The Creator“ von vielen Streifen des Genres abhebt.
Ambitioniertes Drehbuch
Das Drehbuch von Edwards und Chris Weitz darf man ambitioniert nennen. Weil es neben einer sattsam bekannten Jagd nach der ultimativen Waffe weitere Erzähllinien verfolgt, die es in sich haben.
Der Film rechnet ab mit dem Weltpolizisten Amerika, mit seiner Arroganz, seiner Heuchelei, dem moralischen Alleinvertretungsanspruch.

Irak-Desaster
Großenteils in Asien gedreht wirkt „The Creator“ wie ein Manifest, das ein Ende westlicher Dominanz verkündet.
Wenn Raketen über Reisfelder donnern, gigantische US-Panzer Bambushütten niederwalzen, denkt man an Bilder aus Vietnam. Auch der Kriegsgrund scheint wackelig, das Irak-Desaster lässt grüßen.
Bilderpralle Erzählungen
Verpackt sind solche Spitzen in die bilderpralle Erzählung von einem Spezialeinsatz. Tief in Asien setzen die USA ein Kommando ab.
Es soll die Wunderwaffe des Feindes finden. Der an Leib und Seele wunde Veteran Joshua (John David Washington) ist als Scout dabei.
Tradition trifft Hightech
Er entdeckt, dass die Waffe ein kindlicher Androide ist (Madeleine Yuna Voyles). Und merkt, dass Mensch und Androiden in Harmonie leben. Ab da verfolgt er seine eigene Mission. Tricks und Design (Waffen, Androiden, „Todesstern“) sind exzellent.
In Architektur und Alltag fusioniert Asiens Tradition mit Hightech. Es wird episch, tiefgründig und spannend. Ein Kino-Ereignis mit Zeug zum Klassiker.
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