Tausende Amerikaner protestieren gegen Trump

"Not my President"

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump machen Tausende US-Bürger ihrem Unmut Luft. Im kalifornischen Berkeley demonstrieren Schüler und Studenten, in New York zieht eine große Menschenmenge durch die Straßen. "New York hasst dich" brüllen sie vor Trumps Hochhaus.

Washington/Berkeley/New York

10.11.2016, 06:50 Uhr / Lesedauer: 2 min
"Not my President" stand auf vielen Bannern.

"Not my President" stand auf vielen Bannern.

Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sind Tausende Bürger von der West- bis zur Ostküste auf die Straßen gegangen. In New York protestierten am Mittwochabend (Ortszeit) Tausende Menschen mit der Parole "Nicht mein Präsident!" gegen den zukünftigen US-Präsidenten. Auch in Chicago, Seattle und in Kalifornien machten viele Bürger ihren Unmut über den umstrittenen Republikaner Luft. Nach Angaben des Senders CNN wurden aus mindestens sieben Städten Proteste gemeldet.

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Proteste gegen Donald Trump

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump haben sich Tausende Amerikaner versammelt, um gegen den Republikaner zu demonstrieren. Hier sind die Bilder.
10.11.2016
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In Manhattan mischte sich der Dokumentarfilmer Michael Moore ("Trumpland") unter die Demonstranten. Am Mittwochabend postete er auf Facebook ein Video von der aufgebrachten Menschenmenge. Viele Demonstranten hatten sich auch vor dem Trump-Tower in New

York versammelt. Vor dem Gebäude standen sandgefüllte Sattelschlepper zum Schutz. Die Polizei war mit massiver Präsenz vor Ort.

The American Brexit. In June, Britain voted to leave Europe. Yesterday, America voted to leave America.

— Michael Moore (@MMFlint)

"Ich bin Muslima. Ich habe Angst"

"New York hasst dich", riefen die Demonstranten vor dem Hochhaus des nächsten US-Präsidenten und: "Wir lehnen den ausgesuchten Präsidenten ab." Auf Plakaten waren Sprüche wie "Ein Schritt nach vorne, 50 Jahre zurück" oder «Finger weg von meiner Pussy» zu lesen. Eine verschleierte Frau hielt ein Schild in die Höhe, auf dem stand: "Ich bin Muslima. Ich habe Angst." Die Proteste verliefen weitgehend friedlich, allerdings tauchten immer wieder Trump-Befürworter in der Menge auf und lieferten sich Schrei-Duelle mit Trump-Gegnern.

Dies ist eine Szene aus Chicago mit Menschen, die immer wieder das "F-Wort" benutzen. "Die Menschenmenge wächst immer mehr", sagt der Reporter und es handele sich um eine bunte Mischung, unter anderem viele Mexikaner seien dabei:

The scene as anti-Trump protesters gather in downtown Chicago https://t.co/UYpqI3esEbhttps://t.co/1xETNSJpHe

— CNN (@CNN)

 

Im nordkalifornischen Berkeley hatten mehr als 2000 Schüler am Mittwochvormittag (Ortszeit) den Unterricht ausfallen lassen. Stattdessen zogen sie mit Plakaten und lauten Rufen, begleitet von ihren Lehrern, durch die Universitätsstadt. Einige schwenkten die mexikanische Fahne und wetterten auf spanisch gegen Trump.

Schon in der Wahlnacht war es in einigen US-Städten zu Kundgebungen gekommen. US-Medien wie "USA Today" zeigten Bilder unter anderem aus dem kalifornischen Oakland und aus Portland in Oregon. Dort blockierten Demonstranten Straßen. In einigen Fällen wurde Müll angezündet, auch US-Flaggen wurden verbrannt.

Die überwiegende Zahl der Proteste gab es in der Wahlnacht an der Westküste der USA, wo die Demokratin Hillary Clinton besonders viele Anhänger hat.

von dpa/sag