Die Stimmung könnte wahrlich schlechter sein beim FC TuRa Bergkamen. Beide Senioren-Fußballmannschaften stehen in ihren Staffeln jeweils an der Tabellenspitze. Während das von der „Promi-Elf“ als Aufsteiger in der Kreisliga C durchaus erwartet werden durfte, überrascht die Dominanz der ersten Mannschaft in der Kreisliga A2 umso mehr. Die Frage, die angesichts der rosigen Tabellensituation stellt: Muss der FC TuRa sein Saisonziel neu formulieren? Und was ist mit dem berühmt berüchtigten M-Wort?
Die Freude über das Remis des Kamener SC gegen BR Billmerich war Marc Oliver Kraus am Sonntag nach dem eigenen Sieg gegen den TuS Niederaden (4:1) deutlich anzusehen. Er ballte die Faust, als die „frohe Kunde“ über den Ausrutscher der Konkurrenz am Nordberg die Runde machte. Der Tabellenzweite hatte überraschend Punkte gelassen, der Dritte − SuS Oberaden − auf der Alm in Bausenhagen sogar verloren. Der Vorsprung des FC TuRa auf Rang zwei: Er wächst.
Straffes Restprogramm im Herbst
„Ich habe mich natürlich gefreut über die Ergebnisse auf den anderen Plätzen. Wir sind froh, dass wir uns jetzt sogar ein bisschen absetzen konnten“, sagt Kraus, der Sportliche Leiter des Spitzenreiters.
Aber: Das Saisonziel neu formulieren, müsse er nicht. Kraus: „Ganz ehrlich: Die Meisterschaft wäre ja immer noch die Top-Drei. Aber das Wort wollte ich nie in den Mund nehmen“, sagt der Sportchef und lacht. Er weiß nämlich auch: „Wir haben noch schwere Spiele vor der Brust. Wir müssen noch nach Billmerich. Das wird kein Selbstläufer, das hat ja der KSC jetzt gemerkt. Wir haben noch Bausenhagen vor der Brust, die haben dieses Jahr eine super eingespielte Mannschaft und auch bei der Mühlhausener Reserve weißt du nie, was dich erwartet.“ Zum Hinrunden-Abschluss kommt es dann noch zum Stadt-Derby mit dem FC Overberge. „Die werden alles reinhauen, um sich zu rehabilitieren“, so Kraus.
Dennoch sieht er natürlich auch die komfortable Ist-Situation am Nordberg. „Wir haben durch den Fünf-Punkte-Vorsprung auf Platz zwei jetzt einen Vorteil. Wir müssen nur noch unsere Hausaufgaben machen und können dann auch in den Topspielen gegen Kamen und Oberaden befreit und ohne großen Druck aufspielen, während der Gegner schon fast zum Siegen verdammt sein wird“, sagt der 40-Jährige, der am kommenden Sonntag Geburtstag feiert.
Kraus findet Haar in der Suppe
Bei der zweiten Mannschaft, die in der C2 ebenfalls auf Rang eins steht (und das als Aufsteiger), sei Kraus weniger überrascht, wie er zugibt: „Es war das Ziel, schnell in der Liga anzukommen. Das hat sofort geklappt. Bei der Truppe kann man auch erwarten, dass sie oben mitspielt.“ In absehbarer Zeit müsse sich die Zweite allerdings einer Verjüngungskur unterziehen. „In der Reserve haben wir viele erfahrene Spieler. Da werden wir in ein paar Jahren spätestens einen Umbruch brauchen. Denn ewig werden die Jungs nicht spielen“, sagt der Sportchef und denkt da vor allem an die „alten Hasen“ Sebastian Placzek und Andre Gretenkort. Im selben Atemzug meint Kraus aber: „Wie ich die beiden kenne, spielen die, bis sie nicht mehr laufen können.“
Wenn es zurzeit überhaupt etwas zu bemängeln gäbe, dann ist es in dieser Saison die fehlende Kaltschnäuzigkeit der ersten Mannschaft vor dem gegnerischen Tor. „Es ist schön, dass wir endlich Konstanz reinbekommen haben. Das fehlte in den letzten Jahren noch“, sagt Kraus, „aber wenn es ein Haar in der Suppe gibt, dann ist es unsere Chancenausbeute. Viele Spiele, die wir unentschieden spielen, hätten wir gewinnen können.“
Deshalb ist Kraus auch nicht hundertprozentig zufrieden. „Wer zufrieden ist, der läuft Gefahr, sich auszuruhen“, sagt er mahnend. Und eine sportliche Verschnaufpause wollen sie in Bergkamen tunlichst vermeiden.
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