Der SV Langschede hat in der Fußball-Kreisliga A einen 4:2-Sieg für die Moral gefeiert und das Kampfspiel auf tiefem Rasen beim Aufsteiger SV Afferde gewonnen. Die Rote Laterne gab das ehemalige Schlusslicht zum ersten Mal seit dem 1. Spieltag damit weiter.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
SV Afferde – SV Langschede
2:4 (0:0)
Das war kein Spiel für schwache Nerven: Langschede drehte zunächst einen Rückstand, kassierte dann den Ausgleich und kam noch einmal zurück. Mit einer Willensleistung bugsierte Jannes Krupka den Ball in die Maschen und rutschte beim Siegerjubel auf den Knien über den Rasenplatz (81.). Man merkte, wie emotional die letzten turbulenten Wochen für die Langscheder waren. Trainerwechsel, Derbysieg, dann zwei herbe Niederlagen, neun Gegentore gegen RW Unna.
Der SV Afferde half bei den SVL-Toren kräftig mit. Daniel Fröse leitete Krupkas Treffer und damit die Niederlage mit einem katastrophalen Rückpass ein. Viel zu feste, viel zu hoch kam der Ball auf Schlussmann Andrei Marin, dem das Leder versprang. Krupka setzte nach und schob ein.
SV Langschede kommt schwer rein
Dabei hatte eigentlich alles so gut für die Platzherren begonnen, die in der ersten Hälfte klar spielbestimmend waren. Georg Folcz im Langschede-Tor hielt Lauritz Frankes erste Großchance (5.). Kevin Pasternack machte aus einem Freistoß (15.) viel zu wenig. Marvin Bremkes fand in Folcz seinen Meister (16.), Mark Ellerkmann zielte zu hoch (19.).
Und dann putzte SVL-Kapitän Nico Brewedell in höchster Not auf der Linie (36.) gegen Bremkes aus. Das Tor war leer. „In der ersten halben Stunde können wir drei Dinger machen“, fand Afferdes Trainer Lorenz Wagener. „Wenn Afferde da den ersten macht, dürfen wir uns nicht beschweren“, sagte auch Langschedes Trainer Arndt Kempel. Erst spät kam sein Team rein: Yannick Büscher (42.) und Johannes Wilke (44.) näherten sich an, Gunal Chandihok setzte den Ball aus unmöglich spitzem Winkel auf die Latte (45.+4). Für den Einbruch seiner SVA-Elf hatte Wagener keine Erklärung.
SV Afferde verspielt Führung
Doch die Führung erzielte zunächst Afferde nach der Pause. Ein langer Abschlag landete bei Bremkes, der Folcz viel zu weit vor seinem Gehäuse überwand (46.). Ellerkmann touchierte nur eine Minute später den Außenpfosten. „Das ist natürlich ein No-go“, polterte Kempel, „wir kriegen wieder direkt nach der Pause das 0:1. Da muss ich mir was einfallen lassen.

Langschede aber war jetzt besser drin: Marin hielt zunächst noch gegen Krupka, der Abpraller landete bei Büscher, der den Ball in die Maschen drosch (55.). Bremkes vergab die erneute Führung. Und als Wilke dann Pingpong mit Marin spielte und im Nachsetzen das 2:1 erzielte (67.), war Langschede auf die Siegerstraße eingebogen. „Das sind Tore, die dürfen nicht passieren“, sagte Wagener. Bremkes Kopfball zum 2:2 (75.) steckte Langschede besser weg.
Afferde wirkte platt, Afferde wirkte leer, hatte auch von der Bank keine Alternativen. Marko Schott musste schon nach wenigen Minuten für den verletzten Francis Schön eingewechselt werden. „Ich bin extrem enttäuscht. Wir wissen, dass so viel mehr in uns drin ist, aber rufen das aktuell leider gar nicht ab“, sagte Wagener. Am Ende hatte Marvin Weisstrop noch einen Lars-Ricken-Moment. Als Joker gekommen, stellte er nach einem Ball in die Spitze mit seinem ersten Ballkontakt auf 4:2 für Langschede.

SVA: Marin - Schneck, Losaj, Pasternack, Bräckelmann, Schön (5. Schott), Rihtar (70. Eppmann), Franke (83. Neumann), Fröse, Bremkes, Ellerkmann
SVL: Folcz - Emde, Kirstein, Krüger, Brewedell, Essmann (77. Gruda), Seeling, Chandihok (65. Diallo), Wilke (90.+3 Weisstrop), Büscher (89. Zadach), Krupka
Tore: 1:0 Bremkes (46.), 1:1 Büscher (55.), 1:2 Wilke (67.), 2:2 Bremkes (75.), 2:3 Krupka (81.), 2:4 Weisstrop (90.+3)
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