Rudelbildung beim Bergkamener Derby: Der SuS Oberaden setzte sich schließlich beim FC TuRa mit 3:0 durch.

© Thorsten Teimann

SuS Oberaden feiert den Derby-Sieg, aber: „Ich wurde bespuckt“

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Der SuS Oberaden bleibt dran an Spitzenreiter Kamener SC. Der 3:0-Erfolg im hitzig geführten Lokal-Duell bei TuRa Bergkamen bescherte drei Punkte - und einen nachdenklichen Co-Trainer.

Bergkamen

, 17.02.2022, 05:00 Uhr

Das war ein toller Lokal-Fight. Der SuS Oberaden hat sein Match in der Fußball-Kreisliga A2 beim Stadtrivalen FC TuRa Bergkamen klar mit 3:0 gewonnen und rückt Tabellenführer Kamener SC bis auf sechs Punkte auf den Pelz. Diskussionsbedarf herrschte allerdings zwischenzeitlich wegen einer angeblichen Spuckattacke.

„Der hat mich bespuckt, der hat mich bespuckt“, war Oberadens Mittelfeld-Dribbler und Co-Trainer Tutku Tekkanat kurz nach der Pause außer sich und gar nicht zu beruhigen. Am Mittelkreis bildete sich rasch eine Spielertraube. Mittendrin war Schiedsrichter Paul Schütte als Schlichter gefordert, um die Streithähne auseinanderzuziehen.

Schiedsrichter Paul Schütte schlichtet in dieser Szene zwischen Tutku Tekkanat (re.) und Ibrahime Bah.

Schiedsrichter Paul Schütte schlichtet in dieser Szene zwischen Tutku Tekkanat (re.) und Ibrahime Bah. © Thorsten Teimann

In einer eher harmlosen Situation im ansonsten von beiden Seiten hitzig geführten Derby soll es zu einer Lama-Aktion gekommen sein. Die brachte Tekkanat zwar auf die Palme, doch Schiedsrichter Schütte hatte die angebliche Spuckaktion nicht gesehen. Somit gab es auch keine Verwarnung oder Bestrafung.

Nur wenig später gab es aber an fast gleicher Stelle die nächste Rudelbildung. Diesmal lag Bergkamens Ibrahime Bah am Boden. Der war beim läuferischen Kreuzen ganz offensichtlich Tekkanat in die Quere gekommen und gestürzt. „Revanche?“, fragte sich gleich der ein oder andere Zuschauer. Ob zufällig oder beabsichtigt, war aber wieder nicht zu klären. Dafür brandeten die Diskussionen erneut auf.

Trainer reagieren sofort und wechseln Hitzköpfe aus

Die beiden Trainer am Spielfeldrand, Chris Brügmann (FC TuRa) und Birol Dereli (Oberaden), hatten die Situation längst richtig eingeschätzt und wechselten daraufhin beide Spieler aus. Ruhiger wurde es auf dem Feld aber nicht, allerdings konnte die Begegnung ohne große Unterbrechungen fortgesetzt werden - mit deutlich längerer Nachspielzeit.

Tutku Tekkanat nahm nach Abpfiff Stellung zu den Vorkommnissen: „Im Fußball ist das manchmal so, es fallen ein paar Beleidigungen. Ich wurde in der Aktion aber angespuckt, was ich nicht in Ordnung finde.“ Für ihn ist es klar, „dass es dadurch hitziger wurde.“ Der 34-jährige Offensivspieler weiter: „Das ist alles unnötig. Es gehört aber am Ende zu solchen Fußballspielen wohl immer dazu. Es ist vergessen, weiter geht’s.“

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Sein SuS Oberaden sollte am kommenden Sonntag (20. Februar) eigentlich das Topspiel gegen den Kamener SC austragen, doch Staffelleiter Christian Ritter hat mit Weitblick auch diese Begegnung verlegt. Der KSC vermeldete vor dem vergangenen Wochenende wenigstens sechs an Corona erkrankte Spieler. Mit Blick auf die Quarantänezeit könnten die sich eventuelle rechtzeitig freitesten, hätten aber in der Woche kein einziges Mal trainiert.