Im Kraftwerk Heil kam es in der Nacht zu Mittwoch zu einem Störfall. Im Inneren der Anlage war es zu einem Brand gekommen. Mit drei Einheiten war deshalb auch die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bergkamen in der Nacht am Kraftwerk im Einsatz. Das ist insofern bemerkenswert, als dass das Kraftwerk eigentlich über eine Betriebsfeuerwehr verfügt, die kleinere Probleme in Eigenregie lösen kann.
Dieses Mal kam es jedoch zu einem Ereignis, dessen Auswirkungen zunächst nicht absehbar gewesen waren. „Die Freiwillige Feuerwehr verfügt dann über bessere Gerätschaften als wir selbst, weshalb wir generell eine gute und gelebte Kooperation pflegen“, erklärte Steag-Sprecher Markus Hennes.
Hennes betonte, dass die Sicherungsmaßnahmen des Kraftwerks sofort gegriffen hätten und das gesamte Kraftwerk geregelt abgefahren, sprich vom Netz genommen werden konnte. Dass es überhaupt Strom produziert hatte, lag an einer Anforderung des Netzbetreibers. Denn aufgrund der windigen Wetterlage wäre der Kraftwerksstrom für den Strommarkt uninteressant gewesen, der Netzbetreiber wollte aber die windbedingten Schwankungen im Stromnetz mit dem Heiler Kraftwerk auffangen.
Doch während des Betriebs kam es am späten Dienstagabend zu einem Feuer. Hennes selbst wurde darüber kurz nach Mitternacht informiert. Er bestätigt, dass es Probleme im Bereich eines Ölbrenners gab. Ob jedoch die Maschine selbst in Brand geriet oder Öl austrat, was sich aufgrund der Hitze im Kraftwerk entzündete, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Auch das genaue Schadensausmaß war am Morgen noch unklar.

„Im Hellen sieht man jetzt sowohl von Innen als auch Außen deutlich mehr als in der Nacht“, sagte Hennes am Mittwochmorgen. Da galt es aber erst einmal, das Feuer einzudämmen. Dabei gab es eine Schwierigkeit, wie Bergkamens Feuerwehrchef Dirk Kemke mitteilte: „Es musste eine sehr komplexe Anlage in Teilen demontiert werden, um an den möglichen Brandherd zu kommen.“ Gegen 2.30 Uhr war der Brand dann laut Hennes soweit unter Kontrolle, dass „keine Gefahr der Ausbreitung mehr bestand“. Die Freiwillige Feuerwehr konnte daher wieder abziehen. Die Betriebsfeuerwehr habe den Rest dann alleine stemmen können, so Hennes.
Bis der Schaden behoben ist, steht das Kraftwerk erst einmal still. „Wie lange, das hängt von der noch ausstehenden Schadensanalyse ab“, sagte Hennes. Der Ausfall des Kraftwerks muss der Transparenzstelle jedoch sofort gemeldet werden. Dort habe man erst einmal den 20. November als mögliches Datum des Wiederbetriebs genannt. „Ob der aber zu halten ist, muss sich zeigen“, sagte Hennes.
Die Reparatur könne sowohl schneller gehen als auch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Bereits im März war das Kraftwerk nach einem Störfall vorübergehend still gelegt worden. Damals hatte es einen Schwelbrand auf einem Kohleförderband gegeben.