Mit dem Setzen eines Messpunktes hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Donnerstag den Start für den Neubau der Talbrücke Rahmede an der deutschlandweit wichtigen Autobahn 45 bei Lüdenscheid angestoßen. Damit können die Baufirmen jetzt mit den Arbeiten an dem 170-Millionen-Euro-Projekt an der Autobahn 45 im Sauerland loslegen.
Mitte 2026 soll dann auf dem ersten Teil der neuen 450 Meter langen Brücke der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen (Dortmund-Frankfurt) wieder fließen und 2027 der Neubau komplett abgeschlossen sein. „Ich weiß, wie sehr die Menschen in der Region diesem Termin herbeigesehnt haben“, sagte der Verkehrsminister und sprach von einer „schwer erträglichen Situation“. Wissing kündigte an, dass die Brücke einen neuen Namen bekommen soll. Die Anwohner in Lüdenscheid können Vorschläge einreichen.
In den vergangenen Monaten wurde das Baufeld geräumt und die Reste der gesprengten Brücke aus dem Fallbett der Sprengung abtransportiert. Die Brücke der Autobahn 45 von Dortmund nach Frankfurt war am 2. Dezember 2021 wegen Einsturzgefahr gesperrt worden. Eine zentrale Nord-Süd-Achse im Sauerland ist seitdem mit gravierenden Folgen unterbrochen.
Lüdenscheid und das angrenzende Gebiet sind von Stauchaos, Lärm, Abgasen, gestörtem Lieferverkehr, Umsatzeinbußen und Fachkräfte-Abwanderung schwer getroffen. Die Industrie geht von einem Milliardenschaden aus. Mit dem Neubau war Anfang Juli eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) aus den Unternehmen Habau, MCE und Bickhardt Bau beauftragt worden.
Ziel ist es, ab Mitte 2026 den Verkehr zunächst eingeschränkt wieder auf jeweils zwei Streifen in beiden Fahrtrichtungen rollen zu lassen. Mitte 2027 soll das Projekt vollständig abgeschlossen sein. Das Bauvorhaben auf einem steilen Hang gilt als überaus anspruchsvoll. Die neue Brücke soll aus zwei Teilen bestehen - einer pro Fahrtrichtung - und soll auf insgesamt acht Pfeiler gebaut werden.
dpa
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