Rund zwei Monate nach der Sprengung der Rahmede-Talbrücke der A45 in Lüdenscheid hat die Autobahn GmbH den Auftrag für den Ersatzneubau vergeben. Die Bietergemeinschaft HABAU/MCE/Bickhardt Bau wird mit dem Neubau beauftragt, die Auftragssumme beträgt rund 170 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung des Bundeverkehrsministeriums vom Dienstag (4. Juli).
Demnach sind die Bauvorbereitungen und Detailplanungen sind bereits angelaufen. Ziel ist es, den ersten Teil der Talbrücke Rahmede Mitte 2026 für den Verkehr freizugeben. Einen Zeitpunkt für die komplette Fertigstellung nannte das Ministerium zunächst nicht.
„Die erfolgreiche Vergabe ist der Startschuss für den Neubau der Talbrücke Rahmede“, wird Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zitiert. „Damit kommen wir unserem Ziel bedeutend näher, die Sauerlandlinie A 45 in Lüdenscheid schnellstmöglich wieder durchgängig befahrbar zu machen.“ Der Vergabeprozess sei sogar schneller abgeschlossen als vorgesehen.
Lkw-Durchfahrtsverbot für Lüdenscheid
Die gut 450 Meter lange Brücke an der wichtigen „Sauerlandlinie“ (Frankfurt-Dortmund) war im Dezember 2021 wegen irreparabler Schäden für den Verkehr gesperrt und im Mai 2023 gesprengt worden. Direkt nach der Sprengung der alten Brücke habe man mit den Aufträumarbeiten begonnen und parallel die Vergabe des Neubaus vorangetrieben, sagte Gunther Adler, Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes.
Die Sperrung der maroden und inzwischen gesprengten Talbrücke Rahmede an der zentralen Autobahn 45 führt seit Dezember 2021 zu Stauchaos, Abgas- und Lärmbelästigung in der Stadt und der angrenzenden Region.
Vor allem der überregionale Schwerlastverkehr, der ohne Be- oder Entladepunkt durch die Stadt fahre, bedeute mit Tausenden Durchfahrten tagtäglich extreme Belastungen, betonte die Stadt. Daher wurde die Durchfahrt für Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen verboten. Seit Anfang Juni führt die Polizei strenge Kontrollen durch.
rej/dpa
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