Start der Ski-Saison: Das sollten Sie wissen!

Wintersport

Der Alpine Skiweltcup beginnt am Samstag im österreichischen Sölden (12.30 Uhr/ARD). Was neu beim diesjährigen Kampf um die Kristallkugeln ist, auf welche Skifahrer es besonders zu achten gilt und wie es um die Chancen des Deutschen Skiverbandes bestellt ist, hat Julian Mester zusammengetragen.

SÖLDEN/DORTMUND

, 24.10.2015, 06:04 Uhr / Lesedauer: 2 min

Was ist neu bei der Weltcupsaison 2015/16?

Erstmals findet bei den Herren ein Parallelriesenslalom statt. Zwei Athleten treten im direkten Duell gegeneinander an, der schnellere Fahrer erreicht nach zwei Rennen die nächste Runde. Die Alpine Kombination ist nach dreijähriger Unterbrechung wieder Teil des Programms bei den Herren und den Damen.

 

Welche Rennen sind die Höhepunkte der Saison?

Beim Auftakt auf dem Rettenbachgletscher fahren Damen und Herren im Riesenslalom. Bis zum Finale in St. Moritz Mitte März geht es auf die berühmten Rennstrecken Streif in Kitzbühel und Lauberhorn in Wengen. Auch in Deutschland macht der Ski-Tross Halt: Die Herren fahren Ende Januar in Garmisch-Partenkirchen. Dort sind die Damen eine Woche später zu Gast. Am 16. Januar sind sie bereits in Ofterschwang.

 

Wer fährt bei den Frauen um den Titel?

Tina Weirather aus Liechtenstein, die Schweizerin Lara Gut und vor allem die Slalom-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin aus den USA sind nach dem Saison-Aus von Österreichs Ski-Star Anna Fenninger die Favoritinnen.

 

Hat die Deutsche Viktoria Rebensburg eine Chance?

Anna Fenninger sieht in Rebensburg eine Titelanwärterin: „Vor allem deswegen, weil sie letztes Jahr den Materialwechsel sehr gut im Griff gehabt hat, und jetzt fährt sie ihre zweite Saison auf Stöckli. Bei ihr hat man bei Ansätzen schon gesehen, dass sie extrem gut damit zurechtkommt.“ Die 26-jährige Rebensburg selbst hofft, „um den Gesamtweltcup mitzufahren. Das ist sportlich das Größte, was man erreichen kann.“

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Auf diese Skistars ist zu achten

Felix Neureuther - klar. Auch Viktoria Rebensburg verfolgen die deutschen Skifans. Wir zeigen, auf welche Skistars es sich nicht nur im Ötztal zu achten lohnt.
20.10.2015
/
FELIX NEUREUTHER (31/Deutschland): Er ist einer der besten Skirennfahrer der Welt. Doch vor Beginn seiner 13. kompletten Weltcup-Saison steht wieder mal sein Rücken im Fokus. Neureuther ist zuversichtlich - sicher aber ist die Teilnahme beim Saisonauftakt erst im Starthäuschen von Sölden.© Foto: dpa
VIKTORIA REBENSBURG (26/Deutschland): Der Deutsche Skiverband (DSV) will mit Viktoria Rebensburg möglichst schon im kommenden Jahr um den Gesamtweltcup fahren und hat auch deswegen die Trainerstruktur im alpinen Damen-Team verändert. "Das ist kein Zugeständnis, aber damit versuchen wir unsere beste Skifahrerin zu bedienen. Die Vicky hat eine Priorität", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier.© Foto: dpa
LINDSEY VONN (31/USA): Das Postergirl im alpinen Skizirkus. Die Rennfahrerin mit den meisten Siegen der Weltcup-Geschichte will nach der verpatzten Krönung ihrer Comeback-Saison, als sie bei der Heim-WM im Februar keine Medaille errang, wieder angreifen. Beim Training im Sommer brach sie sich aber den linken Knöchel. Die 31-Jährige steht vor der ersten Saison seit der Trennung von Golf-Star Tiger Woods.© Foto: dpa
MARCEL HIRSCHER (26/Österreich): Das männliche Pendant zur in dieser Saison kreuzbandverletzten Anna Fenninger - nur noch überlegener. Nach vier großen Kristallkugeln in Serie könnte er mit einem weiteren Triumph Geschichte schreiben und als erster Sportler fünfmal nacheinander den Gesamtweltcup gewinnen. Überhaupt wäre er nach Marc Girardelli erst der zweite Rennfahrer mit fünf Titeln. Bleibt in den technischen Disziplinen Erzrivale von Felix Neureuther.© Foto: dpa
FRITZ DOPFER (28/Deutschland): Der Kronprinz im deutschen Team. Der 28-Jährige belohnte sich bei der WM in Beaver Creek mit Silber im Slalom endlich für eine starke Saison. Nur mit einem Weltcupsieg klappte es bislang noch nicht. Beim Slalom in Adelboden fehlten ihm 0,02 Sekunden. Kann dank WM-Edelmetall noch befreiter in den Winter gehen und sich zum zweiten Siegfahrer im DSV neben Felix Neureuther aufschwingen.© Foto: dpa
AKSEL LUND SVINDAL (32/Norwegen): Der Norweger geht in Sölden in sein erstes Weltcup-Rennen seit März 2014. Der fünfmalige Weltmeister riss sich vor einem Jahr die Achillessehne ab. Mit viel Disziplin schaffte er es zur WM - im Weltcup bestritt er in der vergangen Saison aber kein einziges Rennen. Für einen Angriff auf die dritte große Kugel seiner Karriere wird es nicht reichen. Für eine kleine schon eher.© Foto: dpa
JESSICA HILZINGER (18/Deutschland): Alpindirektor Wolfgang Maier bezeichnete sie schon als "Rohdiamant", mit vier Disziplinen im Portfolio weckt sie Erinnerungen an Maria Höfl-Riesch: Die 18-Jährige wechselte im Sommer aus Liechtenstein zum Deutschen Skiverband und bekam prompt den Stempel "Hoffnungsträgerin" verpasst. Wann die blonde Frau ihren ersten Auftritt im Weltcup hat, ist aber noch offen.© Foto: Jessica Hilzinger/facebook
MIKAELA SHIFFRIN (20/USA): Das US-Girl geht erstmals nicht als Teenager in eine Weltcup-Saison - und hat bereits zwei WM-Goldmedaillen, einen Olympiasieg und drei Slalom-Kugeln in der Vita stehen. Mittelfristig ist der Gesamtweltcup das große Ziel, auch wenn die 20-Jährige momentan noch lieber von einem "Traum" spricht. Um sich diesen zu erfüllen, startet sie in dieser Saison erstmals auch fest in der Alpinen Kombination und dem Super-G.© Foto: dpa
LINUS STRASSER (22/Deutschland): Im Januar sammelte der 22-Jährige erstmals im Weltcup Punkte - und schaffte keine drei Wochen später mit Rang fünf in Schladming gar die Qualifikation für die WM in den USA. Im Slalom ist Strasser zwar noch deutlich stärker als im Riesenslalom, hatte dazu gesundheitliche Probleme in der Vorbereitung. Aber den Lockenkopf diese Saison im Blick zu behalten, dürfte sich lohnen.© Foto: dpa
Schlagworte

 

Wer ist bei den Herren Favorit?

Titelverteidiger Marcel Hirscher aus Österreich und der letztjährige Weltcup-Zweite Kyetil Jansrud aus Norwegen gehören wieder zum Favoritenkreis. Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Felix Neureuther, dessen Einsatz in Sölden ist noch ungewiss. „Stand heute, hält mein Körper den Belastungen stand. Ob ich allerdings am Sonntag starten kann, lässt sich noch nicht hundertprozentig sagen“, sagte Neureuther, der erneut mit Rückenproblemen kämpft.

 

 

Wen hat der Deutsche Skiverband für Sölden nominiert?

Neben Neureuther und Rebensburg gehen Fritz Dopfer, Stefan Luitz und Alexander Schmid sowie Lena Dürr, Simona Hösl und Susanne Weinbuchner beim Weltcup-Auftakt an den Start. DSV-Sportdirektor Alpin, Wolfgang Maier, wünscht sich zum Auftakt, dass „wir uns in beiden Rennen in der Weltspitze, also unter den besten Zehn, bewegen“.

 

Auch welche Fahrer gilt es ansonsten besonders zu achten?

Der Norweger Aksel Lund Svindal geht in Sölden in sein erstes Weltcup-Rennen seit März 2014. Der fünfmalige Weltmeister riss sich vor einem Jahr die Achillessehne. US-Star Lindsey Vonn ist nach einem Knöchelbruch wohl frühestens im Dezember im Vollbesitz ihrer Kräfte. Vonn ist noch immer die Fahrerin mit den meisten Weltcup-Siegen der Geschichte, lässt den Saison-Auftakt in Sölden aber aus. Sie möchte sich stattdessen auf die Speedrennen in den USA und Kanada im November und Dezember konzentrieren. „An diesem Punkt meiner Karriere denke ich, dass es besser ist, vorsichtig zu sein“, schrieb die 31-Jährige bei Facebook.