Der Alpine Skiweltcup beginnt am Samstag im österreichischen Sölden (12.30 Uhr/ARD). Was neu beim diesjährigen Kampf um die Kristallkugeln ist, auf welche Skifahrer es besonders zu achten gilt und wie es um die Chancen des Deutschen Skiverbandes bestellt ist, hat Julian Mester zusammengetragen.
Erstmals findet bei den Herren ein Parallelriesenslalom statt. Zwei Athleten treten im direkten Duell gegeneinander an, der schnellere Fahrer erreicht nach zwei Rennen die nächste Runde. Die Alpine Kombination ist nach dreijähriger Unterbrechung wieder Teil des Programms bei den Herren und den Damen.
Welche Rennen sind die Höhepunkte der Saison?
Beim Auftakt auf dem Rettenbachgletscher fahren Damen und Herren im Riesenslalom. Bis zum Finale in St. Moritz Mitte März geht es auf die berühmten Rennstrecken Streif in Kitzbühel und Lauberhorn in Wengen. Auch in Deutschland macht der Ski-Tross Halt: Die Herren fahren Ende Januar in Garmisch-Partenkirchen. Dort sind die Damen eine Woche später zu Gast. Am 16. Januar sind sie bereits in Ofterschwang.
Wer fährt bei den Frauen um den Titel?
Tina Weirather aus Liechtenstein, die Schweizerin Lara Gut und vor allem die Slalom-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin aus den USA sind nach dem Saison-Aus von Österreichs Ski-Star Anna Fenninger die Favoritinnen.
Hat die Deutsche Viktoria Rebensburg eine Chance?
Anna Fenninger sieht in Rebensburg eine Titelanwärterin: „Vor allem deswegen, weil sie letztes Jahr den Materialwechsel sehr gut im Griff gehabt hat, und jetzt fährt sie ihre zweite Saison auf Stöckli. Bei ihr hat man bei Ansätzen schon gesehen, dass sie extrem gut damit zurechtkommt.“ Die 26-jährige Rebensburg selbst hofft, „um den Gesamtweltcup mitzufahren. Das ist sportlich das Größte, was man erreichen kann.“
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Auf diese Skistars ist zu achten
Felix Neureuther - klar. Auch Viktoria Rebensburg verfolgen die deutschen Skifans. Wir zeigen, auf welche Skistars es sich nicht nur im Ötztal zu achten lohnt.
Titelverteidiger Marcel Hirscher aus Österreich und der letztjährige Weltcup-Zweite Kyetil Jansrud aus Norwegen gehören wieder zum Favoritenkreis. Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Felix Neureuther, dessen Einsatz in Sölden ist noch ungewiss. „Stand heute, hält mein Körper den Belastungen stand. Ob ich allerdings am Sonntag starten kann, lässt sich noch nicht hundertprozentig sagen“, sagte Neureuther, der erneut mit Rückenproblemen kämpft.
Wen hat der Deutsche Skiverband für Sölden nominiert?
Neben Neureuther und Rebensburg gehen Fritz Dopfer, Stefan Luitz und Alexander Schmid sowie Lena Dürr, Simona Hösl und Susanne Weinbuchner beim Weltcup-Auftakt an den Start. DSV-Sportdirektor Alpin, Wolfgang Maier, wünscht sich zum Auftakt, dass „wir uns in beiden Rennen in der Weltspitze, also unter den besten Zehn, bewegen“.
Auch welche Fahrer gilt es ansonsten besonders zu achten?
Der Norweger Aksel Lund Svindal geht in Sölden in sein erstes Weltcup-Rennen seit März 2014. Der fünfmalige Weltmeister riss sich vor einem Jahr die Achillessehne. US-Star Lindsey Vonn ist nach einem Knöchelbruch wohl frühestens im Dezember im Vollbesitz ihrer Kräfte. Vonn ist noch immer die Fahrerin mit den meisten Weltcup-Siegen der Geschichte, lässt den Saison-Auftakt in Sölden aber aus. Sie möchte sich stattdessen auf die Speedrennen in den USA und Kanada im November und Dezember konzentrieren. „An diesem Punkt meiner Karriere denke ich, dass es besser ist, vorsichtig zu sein“, schrieb die 31-Jährige bei Facebook.