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Kindertraining: Stadt Kamen pocht auf ihr Hausrecht - macht Vereinen aber etwas Hoffnung
Sperrung der Sportanlagen
Die Kamener Sportanlagen sind dicht, ein Kindertraining unter Hygienebedingungen ist hier wie sonst im Kreis Unna nicht möglich. Aber: Es kommt Bewegung in die Angelegenheit.
Notbremse und Ausgangssperre - der Kreis Unna hat aufgrund der hohen Inzidenzzahlen von anhaltend über 200 einige Einschränkungen vorgegeben. Den Sport und das Kindertraining betrifft das größtenteils allerdings nicht. Eine Ausnahme herrscht aber auf dem Kamener Stadtgebiet, auf dem seit Freitag alle Sportanlagen gesperrt sind.
„Die Stadt Kamen hat ihre Sportanlagen geschlossen, um vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen das Ansteckungsrisiko insbesondere von Kindern und Jugendlichen zu minimieren“, begründet die Verwaltung diesen Schritt, der kreisweit allerdings einmalig ist.
Kamen kann Gefährdung durch Kontaktsport nicht verantworten
Und weiter: „Da am vergangenen Freitag absehbar war, dass der Schulunterricht weiterhin auf Distanz stattfinden wird und Einschränkungen im Kitabetrieb vorgenommen werden sollen, erschien es der Stadt Kamen angezeigt, diese Maßnahmen durch die Schließung ihrer Sportanlagen zu begleiten.“ Die Stadt Kamen könne die Gefährdung, die sich durch Kontaktsport in Gruppen ergeben kann, nicht verantworten.
Damit ist Kamen bereits am vergangenen Freitag forsch nach vorne geprescht, während sich andere Kommunen noch austauschten und gemeinsam den geeigneten Lösungsweg suchten. Von der städtischen Pressestelle heißt es: „Viele Städte haben das getan. Wie viele andere Städte hat sich auch die Stadt Kamen mit anderen Kommunen ausgetauscht.“
Eine rechtliche Grundlage für die Sperrung, die sich etwa aus der Coronaschutzverordnung ableitet, gab es hierzu am Freitag nicht. Die Stadt Kamen habe sich vielmehr angesichts des gefährlichen und unklaren Infektionsgeschehens sowie aus Verantwortungsbewusstsein dazu entschlossen. „Hierzu hat sie von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht“, heißt es.
Stadt und Vereine stimmen sich über Aufhebung der Sperren ab
Nachdem nun aber bekannt ist, dass lediglich in der Sesekestadt die Platzanlagen dicht sind und das teils auf öffentliches Unverständnis trifft, scheint Bewegung in die Angelegenheit zu kommen. Wie es nach Presseanfrage unserer Redaktion heißt, werde sich die Stadt Kamen mit den Vereinen abstimmen, welche Maßnahmen notwendig sind eingeleitet werden müssen, damit der Sportbetrieb regelkonform aufgenommen werden kann. Nach Rücksprache mit den Vereinen könne dann die Sperrung von Anlagen wieder aufgehoben werden.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
