Spieletipps für die Feiertage Blanker Spielespaß für die ganze Familie

Von Natalie Mainka
Spieletipps für die Feiertage: Blanker Spielespaß für die ganze Familie
Lesezeit

Wenn sich an Weihnachten die ganze Familie zusammenfindet, wird es an den freien Tagen nicht ganz so schnell langweilig. Sitzt man jedoch tagelang aufeinander, stellt sich auch in den lustigsten Familienkreisen früher oder später eben doch Eintönigkeit ein, die ganz schnell auf die Stimmung schlagen kann. Um dann wieder ein wenig Freude und Gemeinschaftsgefühl reinzubringen, greifen viele zum Spielbrett oder Kartenstapel.

Aber was, wenn die eigenen Brettspiele bereits ausgespielt oder schlichtweg nicht vorhanden sind? Kein Problem, hier einige Spielideen, die ganz wunderbar ohne besonderes Material funktionieren und trotzdem Spaß machen.

Tatort Weihnachtstisch

Beim Spiel „Mord im Hotel“ wird der Weihnachtstisch zum Tatort. Es funktioniert wie folgt: Die gesamte Gruppe repräsentiert eine Hotelgemeinschaft und erwählt einen Detektiven, der den Raum verlässt. Dann bestimmen die restlichen Hotelbesucher einen Mörder, der den Koch auf dem Gewissen hat und jeder legt sich ein wasserfestes Alibi zurecht. Sind alle bereit, wird der Detektiv zum Tatort gerufen und das Spiel kann beginnen.

Während der Ermittlungen muss jeder Teilnehmer reihum erzählen, was er zur Tatzeit gemacht hat. Direkt danach gibt es eine zweite Erzählrunde, wobei der Mörder ein kleines Detail aus seiner Geschichte verändert. Nun liegt es beim Detektiv, die Spuren zu erkennen und den Täter mithilfe von cleveren Fragen zu überführen.

Mit einem selbst erwählten Schauplatz wie einem Maskenball, einer Schiffsfahrt oder einem Museumsbesuch kann jede Runde ganz individuell gestaltet werden, um Abwechslung in die Geschichten und an den Tatort zu bringen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Eine Alternative, der es besonders den kleinen Ermittlern etwas einfacher macht, ist „Giftiger Frosch“. Hier hat es der Detektiv nämlich mit einem Frosch zu tun, der während der Ermittlungen weitere Teilnehmer vergiftet. Das passiert, indem der Frosch seinen auserwählten Opfern heimlich die Zunge herausstreckt. Wird er dabei vom Detektiv erwischt oder bliebt am Ende als einziger Überlebender übrig, ist das Spiel vorbei.

abgeklebte mordfall szenerie
Mit „Mord im Hotel“ wird ein ganz eigener Krimi erschaffen. © Pexels

Absurde Definitionen

Ein Spiel, dass nicht nur für Lacher sorgt, sondern gleichzeitig Wissen vermittelt, ist „Fremdwörter“. Der Spielführer macht sich mithilfe des Internets auf die Suche nach einem unbekannten Fremdwort und dazu passenden Schlagwörtern. Am besten machen sich hier Fachbegriffe aus den unterschiedlichsten Bereichen und sonderbare Stichworte, von denen man sicher sein kann, dass sie für Verwirrung sorgen. Diese werden dann den restlichen Spielern vorgetragen, die daraufhin eine Definition aufschreiben müssen, was sich wohl dahinter verbergen mag. Anschließend werden die Vermutungen reihum vorgelesen und allein die daraus resultierenden Absurditäten sorgen meist schon für Unterhaltung pur. Wird dann am Ende die tatsächliche Definition vorgelesen, gibt es so gut wie gar kein Halten mehr.

Werwölfe, die ihr Unwesen treiben

Bei „Werwolf“ verwandelt sich die weihnachtliche Zusammenkunft in ein kleines Dörfchen, in dem gefährliche Wesen hausen.

Vor Spielbeginn wird der Erzähler bestimmt, der als Spielführer fungiert. Die restlichen Spieler bekommen mithilfe von Zettelchen eine Rolle zugeteilt, die sie für sich behalten müssen. Im Grundspiel sind das einfache Dorfbewohner und Werwölfe, etwa zwei bis vier.

Der Erzähler eröffnet das Spiel, indem er das gesamte Dorf in den Schlaf schickt und alle Spieler ihre Augen schließen. Auf Anweisung dürfen die Werwölfe im Laufe der Nacht ihre Augen jedoch öffnen, um sich still und heimlich einen Dorfbewohner als Mitternachtssnack auszusuchen. Wurde ein Opfer auserwählt, erwacht das gesamte Dorf und erfährt vom tragischen Todesfall. Nun liegt es an den Bewohnern des Dorfes, die Werwölfe schnellstmöglich auszumachen, um weitere Todesopfer, die jede weitere Nacht folgen, zu verhindern. Tag für Tag wird dazu unter hitzigen Diskussionen ein Verdächtiger ausgewählt und hingerichtet. Erst nach dessen Tod jedoch wird die wahre Identität aufgedeckt.

Diese Todesschleife wird so lange durchlaufen, bis entweder alle Werwölfe erwischt wurden oder sie die Anzahl der verbliebenen Dorfbewohner übersteigen.

Ein wenig Abwechslung lässt sich mit weiteren Figuren ins Spiel bringen. Da gibt es zum einen die Hexe, die nach den Werwölfen allerdings noch vor dem Morgengrauen erwacht und die Identität des Opfers erfährt. Mit ihrem Heiltrank kann sie dann entweder retten oder ihren Gifttrank für einen weiteren Mord nutzen. Aber auch die Seherin kann den Verlauf des Spiels beeinflussen, indem sie jede Nacht in ein Zettelchen ihrer Wahl blickt und so die wahre Identität der Dörfler erfährt. Im Internet finden sich diese und viele weitere Rollen, die die Spieler einnehmen können.

Klimpernde Münzen

Eine einzelne Münze entscheidet über Sieg oder Niederlage. Bei „Münze unterm Tisch“ setzen sich die Spieler an einen Tisch, verbergen ihre Hände darunter und wählen einen Herrn der Münze, der seine Hände im Gegensatz auf den Tisch legt. Nun wird heimlich eine einzelne Münze von Hand zu Hand gegeben, während der Herr der Münzen abwartet. Ruft er „Stopp!“, müssen alle Hände flach auf den Tisch gelegt und die Münze unauffällig verborgen werden.

Nun liegt es an dem Herrn der Münze zu erraten oder zu erhören, unter welcher Hand sich die Münze verstecken mag. Der Gewinner darf sich dann mit der Münze einen Wunsch erfüllen – oder dafür sparen.

haufen voller münzen
Eine Münze zum Spiel findet sich sicherlich in jedem Haushalt. © Unsplash

Klassisch spielt’s sich am besten

Neben den beschriebenen Gemeinschaftsspielen gibt es auch eine Vielzahl an Klassikern, die noch aus Schulzeiten bekannt sind und sich auch in der Weihnachtszeit super als Zeitvertreib machen.

Da gäbe es zum Beispiel „Scharade“ oder „Montagsmaler“, wo die Gruppe nach einer Pantomime oder einer Zeichnung einen Begriff erraten muss. Und auch das Spiel „Wer bin ich?“, bei dem jeder Spieler seine ihm zugeordnete Persönlichkeit mithilfe von den richtigen Fragen herausfinden muss, sorgt immer wieder für Spaß – denn je absurder die Begriffe oder Persönlichkeiten, desto witziger wird’s. Ebenso lässt sich auch „Stadt, Land, Fluss“ mit zusätzlichen lustigen Kategorien wie beispielsweise „Serie“, „Kündigungsgrund“ oder „Körperteil“ unterhaltsam erweitern. Lässt man der Kreativität freien Lauf, wird jedes Spiel zum Weihnachtshighlight.

Festtagsfernsehen 2022: Von „Sissi“ bis „Kevin - Allein zu Haus“: Das läuft an Weihnachten im TV

Weihnachtsbräuche im Check: Tradition oder moderne Erfindung?

Frohes Fest für alle: Gutes tun zu Weihnachten