Berlin im Jahr 1967, Studierende demonstrieren gegen den Besuch des Schahs von Persien, der Student Benno Ohnesorg wird von einem Polizisten erschossen. Und die Zwillingsschwestern Emma und Alice werden unfreiwillig mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. So beginnt Claire Winters fulminant erzählter Roman „Kinder des Aufbruchs“.
Die Fortsetzung von „Kinder ihrer Zeit“ bringt ein Stück deutsch-deutscher Geschichte zurück. Denn Alice hat einst in der DDR gelebt und schaffte es, mit ihrer kleinen Tochter in den Westteil der geteilten Stadt zu fliehen.
Anna wird misstrauisch
Inzwischen ist sie freie Journalistin und mit Lisas Vater verheiratet – wenn auch nur, damit das Kind ein richtiges Zuhause hat. Doch ihre DDR-Vergangenheit lässt sie nicht los.
Ein früherer Freund bittet sie um Hilfe, weil er seine Schwester aus dem sozialistischen Staat holen will. Und dann begegnet sie der Sängerin Irma, die früher für den sowjetischen Geheimdienst tätig war. Alice wird misstrauisch.
Zeitreise ist ein Vergnügen
Auch mit Emma, die einen kleinen Waisenjungen ins Herz geschlossen hat, versucht Irma Kontakt aufzunehmen. Was hat das zu bedeuten, bringt ihre DDR-Vergangenheit die Zwillinge und ihre Männer in Gefahr?
Claire Winter ist eine brillante Erzählerin. Das beweist sie auch im zweiten Teil der Geschichte von Alice und Emma. Mit ihr auf Zeitreise zu gehen, ist ein echtes Vergnügen.
Claire Winter: Kinder des Aufbruchs, 560 S., Diana, 22 Euro, ISBN 978-3-453-29266-6.
Amüsantes Ermittler-Duo in Halle: Stephan Ludwigs Krimi „Zorn. Ausgelöscht“
Autor verschwindet bei Lesung: Håkan Nessers neuer Barbarotti-Fall „Schach unter dem Vulkan“
Erfundenes und Erlebtes zum Nachdenken: Paul Maars Buch „Ein Hund mit Flügeln“