Soziale Träger warnen vor Einstellung von Angeboten Brandbrief an Wüst: „Lage ist mehr als kritisch“

Soziale Träger warnen vor Einstellung von Angeboten: Brandbrief an Wüst: „Lage ist mehr als kritisch“
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Mehrere soziale Träger in Nordrhein-Westfalen haben angesichts steigender Kosten davor gewarnt, dass Einrichtungen gefährdet sind und Angebote eingestellt werden könnten. „Von den Kitas, der Pflege über den offenen Ganztag bis hin zu Frauenhäusern und Migrationsberatung: Den Einrichtungen und Diensten steht das Wasser bis zum Hals, die Lage ist mehr als kritisch“, sagte Christian Woltering, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW, am Freitag.

In einem offenen Brief an Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) fordern sie mehr Geld. Die Landesregierung müsse dringend einen Stabilitätspakt auflegen und zusätzliche Mittel freigeben, heißt es in dem auf Donnerstag datierten Brief. Es drohe die Situation, dass viele Angebote aufgrund der fehlenden Refinanzierung nicht mehr angeboten werden könnten.

Vor allem angesichts des Tarifabschlusses des öffentlichen Dienstes sind die Träger verunsichert. Dieser bedeutet Kostensteigerungen, dazu kommt das ab Juni zu zahlende Inflationsausgleichsgeld. „Keine Frage, die Mitarbeitenden in der sozialen Arbeit haben eine bessere Bezahlung mehr als verdient. Aber woher sollen die sozialen Organisationen das Geld nehmen?“, sagte Woltering. „Ohne gesicherte Refinanzierung geraten die Träger in finanzielle Schieflage - oder den Mitarbeitenden droht eine Nullrunde.“

In der Freien Wohlfahrtspflege NRW haben sich die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, der Paritätische, das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonischen Werke und die Jüdischen Gemeinden mit ihren 16 Spitzenverbänden zusammengeschlossen.

dpa/bani

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