Sonnenbrillen schützen Hundeaugen

Medizinisch notwendig

Es gibt sie mit Gestellen in Chrom oder Brombeerfarben, mit grau getönten oder blau verspiegelten Gläsern und in verschiedenen Größen: Sonnenbrillen für Hunde. Was cool aussieht, ist aber kein modisches Accesoire.

DORTMUND

03.08.2011, 07:49 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Krankheit, die neben der erblichen Veranlagung (Rassenprädisposition) abhängig ist von der UV-Strahlung oder durch sie verschlechtert werden kann, beginnt typischerweise mit Hornhautentzündungen am äußeren Winkel des Auges beziehungsweise beider Augen. Wenn sie unbehandelt bleibt, breitet sie sich über das ganze Auge aus und kann zu massiven Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen. "Manche Hundehalter realisieren zu spät, dass ihr Hund das hat", weiß Dr. Brahm. Die an sich schmerzlose Krankheit ist nicht zu heilen, muss ein Hundeleben lang therapiert werden, meist mit entsprechenden Augentropfen oder Salben.

Oder eben mit UV-blockierenden Sonnenbrillen oder Kontaktlinsen. Die Brillen werden mit Riemen hinter den Ohren befestigt. "Die Hunde finden die Sonnenbrillen erst interessant, aber dann nicht mehr so lustig", erzählt Dr. Brahm. Deshalb findet die Brille auch in den Augen der meisten Tierhalter keine Gnade. Sie versuchen lieber, mit ihren Hunden die Sonne zu meiden. Katzen können die Augenkrankheit ebenso bekommen, "bei Hunden ist es aber deutlich ausgeprägter", so der Tierarzt. Betroffen sind auch Seehunde, weiß er. Wie etwa die im Kölner Zoo. Weil die Sonneneinstrahlung durch starke Reflektion im Wasser verstärkt wurde, musste der Anstrich im Seehund-Becken geändert werden.

Manche Pharmahersteller bieten mittlerweile auch Sonnencremes für Tiere an, für die empfindlichen Nasen und Ohren zum Beispiel. „Das ist nicht erforderlich,“ betont Dr. Brahm, „der beste Sonnenschutz bei Tieren ist das Fell.“ Ansonsten sollten die Halter bei Sonne und Hitze für ihre Hunde mitdenken, für ausreichend Trinkwasser und Schattenplätze sorgen. "Wärme ist noch problematischer als Sonnenstrahlung", so der Tierarzt. Bei einem herzkranken Hund sollte man in der Sommerhitze besser auf ausgedehnte Sonnenspaziergänge verzichten. Brahm: "Das kann für den Hund schlecht sein."

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