So geht es bei den Proben für den neuen Geierabend zu

Besuch auf Zeche Zollern

Der Skandal um den Protz-Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der Untergang der FDP, die Flüchtlinge aus Lampedusa - 2013 ist ein sehr fruchtbares Jahr für böses Kabarett. Das Geierabend-Ensemble hat alle Bösartigkeiten gesammelt. Wir haben die Kabarettisten bei den Proben für das neue Programm besucht.

DORTMUND

von Von Tilman Abegg

, 04.12.2013, 18:25 Uhr / Lesedauer: 2 min
Mit Entsetzen reagieren Josef (l., Roman Herni Marczewski) und Maria (Sandra Schmitz) auf ihr jungfräulich empfangenes Kind (M., Hans Martin Eickmann): Es ist ein Tebartz-van Elst geworden! »Mein Gott, ist der hässlich!«, brüllt Josef gerade. Im Hintergrund Regisseur Günter Rückert, der die Probe leitet.

Mit Entsetzen reagieren Josef (l., Roman Herni Marczewski) und Maria (Sandra Schmitz) auf ihr jungfräulich empfangenes Kind (M., Hans Martin Eickmann): Es ist ein Tebartz-van Elst geworden! »Mein Gott, ist der hässlich!«, brüllt Josef gerade. Im Hintergrund Regisseur Günter Rückert, der die Probe leitet.

Es wäre kein Geierabend, wenn es nicht auch alberne Sketche geben würde, Nonsense-Komik und Gaga-Gags. Anderes klingt schön absurd: Das literarische Sprechquartett zum Beispiel. Vier ernste Herren im Frack, die mit gravitätischen Mienen und tiefernster Stimme Karnevals-Liedtexte rezitieren: „Humba, humba. Täterä“, oder „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad.“ Beim Proben dieser Szene, sagt Rückert, hat das Ensemble mit am meisten Spaß gehabt.

Seit 1992 gibt es den Geierabend. Im Theater Fletch Bizzel als anarchischer Anti-Karneval mit nur acht oder zehn Vorstellungen im ersten Jahr entstanden – damals war Lioba Albus mit dabei –, wuchs der bissige Klamauk schnell zur Kultveranstaltung. Ende der 90er-Jahre wechselte der Geierabend in die viel größere Florianhalle im Westfalenpark – zu groß, sagt Günter Rückert. Seit gut einem Jahrzehnt ist die Zeche Zollern am Grubenweg zur Heimat geworden. Von den 450 Plätzen im Saal bleibt selten einer frei.

Bei der Probe auf Zeche Zollern beugt Günter Rückert sich seinen Schauspielern entgegen, lehnt mit den Oberschenkeln an der Bühnenkante. Hans-Peter Krüger läuft in die Bühnenmitte, gestikuliert wild wie eine Handpuppe und ruft mit aufgerissenen Augen: „Hallo liebe Kinder!“ Günter Rückert würzt nach: „Übertreib das noch mehr!“ „Mach das böser!“ „Sei noch viel lauter!“

 

  • Premiere des 23. Geierabend ist am 9. Januar (Donnerstag) um 19.30 Uhr auf Zeche Zollern, Grubenweg 5, in Bövinghausen.
  • Insgesamt gibt es 38 Vorstellungen bis 4. März.
  • Für die Freitags- und Samstags-Termine gibt es nur noch einzelne Restkarten.
  • Karten gibt es noch für 19., 22., 23., 29., 30. Januar, 5., 6., 9., 12., 13., 19., 20., 23., 26., 27. Februar, 2., 3., 4. März.
  • Karten für 33 Euro (ermäßigt 20,90 Euro) inklusive Gebühr gibt es im Fletch Bizzel, Tel. 14 25 25, und im RN-Service-Center, Silberstraße 21, Tel. 90 59 59 59 und im Internet.
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