Die SGH Unna Massen ist sportlich zuletzt gehörig in Schieflage geraten. Die Landesliga-Mannschaft des fusionierten Handballklubs steht nach vier Niederlagen in Serie auf dem absteigenden Ast, ist nur noch Tabellen-Achter von zehn Teams. Bekommt das Team nicht schnell die Kurve, droht der Abstieg in die Bezirksliga − und damit verbunden ein Zwangsabstieg für zwei weitere SGH-Männerteams.
Das ist auch dem Kapitän der Mannschaft, Pascal Stennei, bewusst. „Sollten wir am Ende absteigen, wären davon alle Mannschaften betroffen. Deshalb steckt da momentan so eine große Brisanz hinter.“ Die zweite SGH-Mannschaft spielt in der Bezirksliga Hellweg. Da darf aber lediglich je eine Mannschaft pro Verein spielen. Der Zwangsabstieg der Zweiten wäre die Folge − und damit verbunden auch der automatische Abstieg der dritten Mannschaft von der Kreisliga in die Kreisklasse.
„Da sind wir jetzt als Mannschaft gefordert“, so Stennei. „Ich bin aber der felsenfesten Überzeugung, dass wir das als Verein gemeinsam verhindern können.“ Ein erster Schritt in die richtige Richtung könnte dabei der Trainerwechsel gewesen sein, den der Verein jüngst unternommen hat. Der bisherige Coach Michael Engelhardt hatte nach der Derby-Niederlage gegen den VfL Kamen sein Amt zur Verfügung gestellt. „Das hat in der Mannschaft schon zu einer Überraschung geführt. An dem Mannschaftsabend nach dem Spiel hat er (Engelhardt, d. Red.) nicht den Eindruck vermittelt, dass er mit dem Gedanken spielt, aufzuhören“, sagt Stennei.
Er selbst sei einen Tag nach der Niederlage persönlich vom Trainer von dessen Entschluss unterrichtet worden. Der Verein ließ sich bei der Bekanntgabe der Neuigkeit aber noch etwas Zeit. „Wir wollten keine unnötige Unruhe und erst eine Lösung erarbeiten und bekanntgeben“, erklärt Stennei die Vorgehensweise der SGH. Zunächst hatte Stennei persönlich das Training in der Woche nach dem Engelhardt-Aus geleitet.
SGH hofft auf Verstärkung von unten
Inzwischen steht die Interimslösung der SGH fest: B-Jugend-Coach Tobias Brüggemann wird die Mannschaft mindestens bis zum Saisonende trainieren. „Er ist ein ehemaliger Teamkollege, hat schon im Aufstiegsjahr aktiv mitgewirkt. Durch eine Verletzung hat eine seine sportliche Karriere beendet und sich auf die Trainerarbeit konzentriert. Ich hoffe, dass er ein glückliches Händchen hat“, sagt Pascal Stennei über den C-Lizenz-Inhaber.
Ob der Trainerwechsel die richtige Entscheidung war, könne Stennei nicht sagen: „Wir müssen uns nichts vormachen. Die letzten Wochen liefen sportlich sehr schlecht. Da standen wir hinterher alle da und haben uns gefragt: Wie geht es weiter? Irgendetwas musste passieren. Beide Seiten, der Trainer und die Mannschaft, haben zuletzt alles dafür getan, wieder positive Ergebnisse zu erzielen. An den Spieltagen hat es aber leider nicht gereicht. Da muss von jedem nun mehr kommen. Michael hat seine Entscheidung getroffen. Wir werden unser Bestmögliches geben.“
SGH will Talfahrt stoppen
Die Talfahrt der SGH könne der Verein nur stoppen, indem ab sofort alle an einem Strang ziehen. „Ich bin mir sicher, dass wir das als Mannschaft schaffen und in der neuen Konstellation bewerkstelligen können. Jetzt ist Zusammenarbeit gefragt.“ Wie diese konkret aussehen könnte: „Vielleicht muss auch mal jemand aus der Zweiten aushelfen. Da brauchen wir sicherlich den einen oder anderen Spieler. Da müssen wir jetzt gemeinsam durch.“
Das ist das Stichwort. Nur gemeinsam kann die SGH Unna Massen den Dreifach-Abstieg verhindern. Die Mannschaft hat noch genügend Zeit, die vergangenen Wochen mit ihrem neuen Trainer aufzuarbeiten. Erst am 4. März geht es mit dem Heimspiel gegen den TV Brechten weiter. Da ist die SGH fast schon zum Siegen verdammt. Andernfalls wird ein Abstiegs-Szenario von gleich drei SGH-Mannschaften immer realistischer.
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