Die Fußballer der SG Massen II mussten bei der Staffeleinteilung zurückstecken. Statt mittendrin in der Kreisliga B2 ist man jetzt extrem am Rande der neuen Liga B1, hat weite Fahrten vor sich und ist dabei alles andere als begeistert.
Aufgrund des A-Liga-Rückzuges des TuS Niederaden darf der TuS 1856 Hamm weiterhin in der Kreisliga A spielen. Den frei gewordenen Platz in der Kreisliga B1 Unna-Hamm muss dafür die „unfairste“ Mannschaft der Kreisliga B2 einnehmen − und das ist die Reserve der SG Massen.
„Wir waren auf diese Entscheidung vorbereitet. Christian Ritter (Vorsitzender des Kreisfußballausschusses, Anm. d. Red.) hat uns vorsorglich mitgeteilt, dass es passieren kann“, erzählt Massens Fußball-Chef Roman Spielfeld.
„Jetzt ist es so gekommen und wir sind auch sicherlich nicht glücklich damit. Die Art der Entscheidung ist an sich auch etwas merkwürdig, da es immer den Eindruck macht, als würden die ‚bösen Tretertruppen‘ immer in den Bereich Hamm kommen und es dort quasi die Klopperligen gibt.“
B2 stärker als die B1?
In der abgelaufenen Saison sammelte die Zweite der SG Massen nicht nur satte 75 Verwarnungen, wovon drei für Offizielle waren, sondern auch fünf Ampelkarten und vier totale Platzverweise. Dabei liegt es nahe, dass die Flut an Karten mit dem langen Kampf um Platz drei zusammenhing, denn Aufsteiger VfK Weddinghofen holte nur fünf Punkte weniger in dieser unrühmlichen Tabelle.
„Wir nehmen die sportliche Herausforderung an. Die Liga an sich kann ich überhaupt nicht einschätzen, aber ich glaube die B2 ist etwas stärker, weil dort mehr erste Mannschaften vertreten sind, die auf kurz oder lang wieder in die Kreisliga A möchten“, trauert Spielfeld trotz allem den verlorenen Stadtduellen nach. „Trotzdem möchten wir möglichst oben mitspielen und vor allem unseren A-Jugendlichen eine gute Mannschaft neben unserer Ersten bieten.“
Statt gegen Königsborn, Lünern oder auch Aufsteiger Romania Unita geht es nun nach Heessen, Werne und Bockum-Hövel. Fahrtechnisch ist das ganz sicher alles andere als nachhaltig. Da ist das Spiel gegen TIU Rünthe, dessen Antrag auf Umgruppierung abgelehnt wurde, schon fast als Derby zu bezeichnen.
Vergebliche Bewerbung um Aufstiegsspiele
Etwas sauer aufgestoßen ist Roman Spielfeld auch, dass die SG Massen sich erneut vergeblich um die Austragung eines Entscheidungsspiels beworben hat. „Wir haben uns erneut beworben und erneut eine Absage bekommen, da wir nur einen Kunstrasenplatz haben und geografisch nicht in der Mitte des Fußballkreises seien“, beginnt Spielfeld zu erzählen.
„Natürlich sind wir nicht in der Mitte. Die Mitte ist immer um Bergkamen, Bönen und Hamm-Pelkum herum. Es ist schade, weil auch viele neutrale Zuschauer sich so ein Aufstiegsspiel anschauen. Wir haben schon mehrfach bewiesen, dass wir eine solche Kulisse stemmen können. Gegen Kemminghausen hatten wir 2014 immerhin 1800 Zuschauer auf der Anlage.“