Serie DEVS bietet Mordsspannung plus Philosophie

© Raymond Liu

Serie DEVS bietet Mordsspannung plus Philosophie

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Haben wir einen freien Willen oder ist alles vorherbestimmt? Aus dieser Frage strickt die Serie DEVS bei Magenta TV einen spannenden High-Tech-Thriller.

Dortmund

, 12.10.2020, 16:59 Uhr / Lesedauer: 2 min

In den antiken Mythen heißen sie Nornen, Parzen oder Moiren. Allesamt sind es drei Damen, die den Schicksalsfaden weben, an dem wir Menschen hängen wie Marionetten. Könnte es sein, dass „Big Data“, der große Datenstrom, unser aller Verhalten ebenso berechenbar macht?

Eine grausige Vorstellung – und eine, die sich als Kern der Serie DEVS herausstellt. Dieser Kern steckt jedoch in einem rasanten High-Tech-Thriller, der immer wieder überraschende Wendungen nimmt. Heldin Lily arbeitet beim Konzern „Amaya“. Alles easy, alles locker. Der Chef Forest (Nick Offerman) müsste mal zum Friseur, erscheint aber schleimig-freundlich. Seine Firma hat er nach seiner jung verstorbenen Tochter benannt, um die er immer noch trauert.

Eine Kette von Todesfällen startet

Auch Lilys Freund Sergej arbeitet für Forest – und hat es geschafft, in die geheimnisumwobene Abteilung „Devs“ mitten im Wald versetzt zu werden. In James-Bond-Manier versucht er sofort, einen Code abzufotografieren – und bezahlt mit dem Tod. Lily forscht nach. Eine ganze Kette von Morden ist die Folge.

Vertraute Feinde: Sonoya Mizuno als Lily und Nick Offerman als Forest

Vertraute Feinde: Sonoya Mizuno als Lily und Nick Offerman als Forest © Raymond Liu

Alex Garland, Autor von „The Beach“ und Regisseur von „Ex Machina“, hat die Serie minimalistisch geschrieben inszeniert. Den beiden trauernden Hauptfiguren verleiht er eine stille Intensität. Besonders Sonoya Mizuno als Lily erschafft eine faszinierend vernünftige Heldin, die mit Logik, Mut und Einfallsreichtum die Wahrheit sucht.

Gigantischer Computer glänzt golden

Das Geld für die Ausstattung ist allerdings nicht ihre schlichte Wohnung geflossen, sondern steckt in DEVS. Der gigantische Computer glänzt innen so golden, als steckten die Programmierer in einer Rocher-Praline fest. Mittendrin vermag eine Art Weihnachtsbaum aus Kupfer und Kabeln erstaunliche Dinge zu tun.

Deren Enthüllung hält uns in den acht Folgen (in der Magenta-Megathek zu streamen) bei der Stange. Und zwar, bis Lily mit ihrem starken Willen gegen Forest antritt, der sein Schicksal zu kennen glaubt.

Am Ende steht ein umwerfender Twist

Es ist der umwerfende Twist der Serie, dass beide zum Schluss Recht bekommen. Aus dem Serien-Durcheinander ragt DEVS in einer genialen Kombination aus Spannung, Philosophie und Big-Data-Kritik turmhoch heraus – so wie jene gewaltige Statue des Mädchens Amaya, das über das DEVS-Gebäude zu wachen scheint.

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