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Selbst Zweitligaspieler Mehmet Kara war bereit für den Kamener Stärkungspakt
Fußball
Eine verstärkte Reserve des VfL Kamen hat sich am Sonntag gegen den SV Frömern durchgesetzt. Das konsequente Umsetzen des Regelwerks stößt dabei beim Gegner bitter auf.
Die Reserve des VfL Kamen hat sich am Sonntag mit 3:1 gegen den SV Frömern durchgesetzt. Dabei haben die Kamener konsequent das Regelwerk ausgenutzt und nach dem Spielausfall der ersten Mannschaft in der Fußball-Kreisliga A1 Unna-Hamm nach der Pause sogar noch zwei weitere Akteure in der Zweiten eingesetzt.
So kamen der Doppeltorschütze Serkan Gül und Ex-Oberliga-Spieler Mirco Gohr in der A2 zum Einsatz. Bereits spielberechtigt für den VfL Kamen II waren Murat Büyükdere, Felix Rudolf, Mehmet-Ali Dikmen, Beytulla Kisa und Marven Hennig, der nach seiner Verletzung in der Reserve Spielpraxis sammelt.
Der SV Frömern spielte zwar noch tapfer mit, konnte gegen die Offensivpower eines Serkan Gül aber nicht wirklich etwas ausrichten. Der Stürmer markierte zwei Treffer und besiegelte so die SVF-Niederlage.
„Das finde ich nicht gut“, kommentierte Adrian Ruzok den Einsatz der Spieler aus der ersten Mannschaft. Er gestand aber auch ein: „Das Regelwerk lässt es zu.“ Vielmehr müsse sich sein Team an die eigene Nase fassen: „Wir waren nicht überzeugt davon, die Zweikämpfe zu gewinnen. Wille und Einsatz haben gefehlt.“
Das bestätigte auch Frömerns Torhüter Ismail Ibrahimbas: „Wir müssen besser kämpfen. Es ist egal, ob die sechs oder zehn Spieler aus der Ersten einsetzen, unser Zweikampfverhalten hätte besser sein müssen. Wir waren nicht da. Es hätte mindestens ein Unentschieden sein können.“
All die vorgenannten Spieler beim VfL Kamen können nun in den verbleibenden Spielen der Saison zwischen der ersten und zweiten Mannschaft - immer unter Einhaltung der Fünf-Tages-Regel - eingesetzt werden. Selbst der ehemalige Zweitliga-Spieler Mehmet Kara war bereit, in der Zweiten auszuhelfen: „Wir waren aber schon zu viele“, bestätigte er. Marven Hennig musste zudem mit Adduktorenverletzung ausgewechselt werden und fällt vorläufig aus.

Kamens Co-Trainer Julian Richter (l.) wechselt den Erfolg ein: Offensivkraft Serkan Gül erzielte anschließend zwei Tore. © Thorsten Teimann
Ob ein in der Oberliga erfahrener Mirco Gohr künftig noch einmal zum Einsatz kommt, lässt Trainer Alexander Hennig indes offen: „Wir spielen jetzt nächste Woche gegen Billmerich und werden schauen, wie die Kaderkonstellation ist.“ Billmerich kann sich aber auf jeden Fall auf eine verstärkte VfL-Reserve einstellen.
In der aktuellen Situation jedenfalls akzeptieren auch die Auswechselspieler des VfL Kamen II die Vorgehensweise. „Es geht um den Verein“, kommentierte Sven König am Rande der Bank den Kamener Stärkungspakt knapp.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
