Segelflieger abgestürzt - Pilot hatte riesiges Glück

Vorbildliches Verhalten

Der Absturz eines Segelflugzeuges am frühen Sonntagabend in der Nähe des Flugplatzes Borghorst-Füchten in Steinfurt hat Piloten und Fluglehrer schockiert. Doch der Pilot, der mit dem Flieger zwischen Bäumen landete, hatte riesiges Glück und mit vorbildlichem Verhalten vielleicht sogar sein Leben gerettet.

STEINFURT

, 25.05.2015, 12:45 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das Flugzeug stürzte ganz in der Nähe des Flugplatzes in Steinfurt-Borghorst ab.

Das Flugzeug stürzte ganz in der Nähe des Flugplatzes in Steinfurt-Borghorst ab.

Das Segelflugzeug befand sich gegen 18.15 Uhr auf dem Landeanflug auf den Flugplatz in Steinfurt-Borghorst, als es am Rand eines Kornfeldes zwischen Bäumen abstürzte. Der Pilot, der sich alleine in dem Flugzeug befand, hatte das Flugzeug ganz bewusst dort gelandet. "Wenn sich ein Crash nicht verhinden lässt und man freies Gelände nicht mehr erreicht, dann lernt man in der Ausbildung, den Rumpf zwischen die Bäume zu steuern, damit die Tragflächen die Wucht des Aufpralls mindern", berichtet Karsten Woltering vom Vorstand der auf dem Flugplatz ansässigen Luftsportgemeinschaft Steinfurt e.V.. Anschließend habe der Pilot kurz vor dem Aufprall den Rumpf hochgerissen, so dass größere Energie in den Aufprall des hinteren Flieger-Teils gelangte. "Niemand hätte es besser machen können", sagte Woltering. Genauso lerne man dies in der Ausbildung. 

Pilot kann bald wieder entlassen werden

Wohl durch dieses Manöver waren die Verletzungen des Piloten letztlich noch verhältnismäßig glimpflich. Er könne möglicherweise bereits am Montag das Krankenhaus wieder verlassen, berichtete Woltering. Da der Mann zunächst vom Notarzt vor Ort behandelt und mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht wurde, ging man zunächst von wesentlich schwereren Verletzungen aus.

Flugbetrieb in Steinfurt geht weiter

Auf dem Flugplatz in Borghorst-Füchten ging am Pfingstmontag der Flugbetrieb weiter. "Wir haben kurz erwogen, ihn einzustellen", sagte Woltering. Doch um nach dem Schock des Absturzes bei Flugschülern und Piloten die Angst vor dem Fliegen nicht zu groß werden zu lassen, habe man sich entschieden, den Betrieb weiter zu führen.  Ein Ereignis wie dieses sei äußerst selten. Er selbst habe einen Absturz in 12 Jahren Fliegerei noch nicht erlebt, so Woltering. 

Warum der Segelflieger letztlich abstürzte, ist noch unklar. Für die Aufklärung ist die Bundesstelle für Flugunglücke in Braunschweig zuständig. Die Experten aus Braunschweig waren am Sonntag auch vor Ort. Die Bundesstelle ermittelt standardmäßig, wenn bei einem Flugunfall Menschen zu Schaden kommen oder ein großer wirtschaftlicher Schaden entsteht, so Woltering. 

Hier hat sich der Unfall ereignet: