Sicherheit auf dem Schulweg in NRW Diese Sorgen haben Eltern

Schulweg in NRW: Diese Sorgen machen sich die Eltern
Lesezeit

Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu: Damit geht in der kommenden Woche für die Schülerinnen und Schüler von Nordrhein-Westfalen der Unterricht wieder los. Für einige Eltern dürfte dann auch wieder die Sorge über die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg aufkommen. Laut einer aktuellen Umfrage des ADAC empfindet nur gut die Hälfte der Eltern in NRW den Schulweg ihrer Kinder als sicher.

Rund 46 Prozent der Eltern gaben dagegen an, dass der Schulweg ihrer Kinder nicht sicher genug sei. Sechs Prozent halten ihn sogar für gefährlich. Die größte Sorge: Das unachtsame Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und zu schnelles fahren. Auch rund 37 Prozent der Schüler klagen laut ADAC über das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer.

23 Prozent der Eltern habe Sorge, dass ihr Kind die Verkehrssituationen nicht richtig einschätzen kann. Doch neben den Gefahren des Straßenverkehrs besteht auch eine andere Angst: Über ein Viertel befürchtet demnach, dass ihr Kind von fremden angesprochen werden könnte oder sich durch den Schulweg gefährliche Situationen ergeben. Kritisch sieht außerdem eine große Mehrheit der Befragten die so genannten Elterntaxis.

Große Kritik an den Elterntaxis

Über zwei Drittel der Befragten gaben gegenüber dem ADAC an, dass vor der Schule zu viele Autos von anderen Eltern halten, die ihre Kinder zur Schule bringen oder sie abholen. Oft halten diese „Elterntaxis“ direkt vor dem Schulgebäude, was für 63 Prozent der Befragten nach eigenem Empfinden zu gefährlichen Verkehrssituationen führe.

„Durch Elterntaxis entstehen vor den Schulen häufig chaotische Situationen. Verkehrsverstöße sind eher die Regel als die Ausnahme. Das Unfallrisiko ist extrem hoch“, erklärt Prof. Dr. Roman Suthold, Mobilitätsexperte des ADAC in NRW. Gleichzeitig bekämen Kinder als passive Verkehrsteilnehmer auf der Rückbank des Autos kein Gespür für den Straßenverkehr und seine Gefahren. Der ADAC unterstütze daher die Schulen bei der Einrichtung von Elternhaltestellen im näheren Umfeld der Schule. Von dort legten die Kinder den verbleibenden Schulweg zu Fuß zurück.

Doch wieso bringen Eltern ihre Kinder überhaupt mit dem Auto direkt zur Schule? Das liege nach Angaben der Eltern überwiegend an Anschlussterminen, schlechtem Wetter, Zeitersparnis oder daran, dass die Schule auf dem Weg liegt. Demnach spiele eine mangelnde Verkehrssicherheit oder fehlende Verbindungen laut dem ADAC seltener eine Rolle für die Befragten.

Eltern klagen über überfüllte Busse

Die Hälfte der Schüler in Nordrhein-Westfalen geht laut ADAC meistens zu Fuß zur Schule beziehungsweise zur ÖPNV-Haltestelle. Eltern klagen jedoch mit Blick auf die Schulbusse über überfüllte Fahrzeuge. Demnach sollen 18 Prozent der Eltern die Note fünf oder sechs für die Schulbusse vergeben haben. Außerdem gebe es Beschwerden über das Verhalten der Schülerinnen und Schüler an der Haltestelle und den Fahrplan in den Mittags- und Nachmittagsstunden.

Was getan werden kann, um Schulwege sicherer zu machen

Um den Problemen auf dem Schulweg zu begegnen gibt es mehrere Ansätze. In einigen Städten werde beispielsweise bereits an dem Problem der Elterntaxis gearbeitet. So laufe beispielsweise in Köln ein Pilotprojekt, bei dem die Schule ausgewählte Straßen vor der Schule an Unterrichtstagen unmittelbar vor Beginn und Ende der Schulzeit für Autos absperre.

Sicherer kann der Schulweg auch durch so genannte „Notinseln“ werden. Dabei signalisiere ein Notinsel-Zeichen an der Tür von Geschäften, dass sie Kindern Zuflucht bieten, wenn sie Angst vor Fremden oder Mitschülern haben. Auch wenn ihnen etwas passiert ist, können sie sich dort in Sicherheit begeben. Das habe laut dem ADAC auch eine wichtige vorbeugende Funktion.

Bei den befragten Eltern kommen die Ideen grundsätzlich gut an: 69 Prozent halten Notinseln für nützlich. Auch die Einrichtung von Elternhaltestellen und Schulstraßen werde als nützlich angesehen. Aus Sicht der Eltern helfen laut der Umfrage vor allem drei Maßnahmen. Zum einen sehen sie sich selbst in der Pflicht: Das Vorleben des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr sei wichtig. Auch sollten die Kinder demnach im Straßenverkehr reflektierende Kleidung tragen und nur mit verkehrssicheren Fahrrädern und Helmen unterwegs sein.

Weniger auf dem Schirm haben Eltern laut dem ADAC offenbar die Gefahr durch Smartphones. Bereits 17 Prozent der Grundschüler und 86 Prozent der Schüler weiterführender Schulen habe ein Smartphone dabei. Laut Aussage der Eltern waren 22 Prozent ihrer Kinder dadurch auf dem Schulweg schon einmal abgelenkt.

Zur Umfrage des ADAC

Für die Umfrage hat der ADAC in NRW 466 Eltern von schulpflichtigen Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahres zum eigenen Sicherheitsempfinden und dem ihrer Kinder gefragt. Auch das Verhalten auf dem Schulweg sei abgefragt worden. Eltern von Grundschulkindern seien mit 38 Prozent am häufigsten vertreten gewesen. Bundesweit wurden für die Umfrage 3.395 Eltern befragt.

Tipps für einen erstklassigen Schulstart: Gemeinsam den neuen Lebensabschnitt gestalten

Glückwünsche zur Einschulung: Ideen für kurze und kreative Sprüche

Fast 500.000 Euro für Frisör und Fotos: „Ich will nicht das Make-up für Minister bezahlen“