Pächter für Schützenheide in Bergkamen gesucht Schützenverein Kamen beendet Pachtverhältnis

Neuer Pächter für Schützenheide in Bergkamen gesucht
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Der Schützenverein Kamen von 1820 e.V. hat mitgeteilt, dass er das Pachtverhältnis mit dem Gastronomen Khaled Kawas für die Gastronomie Schützenheide in Bergkamen mit sofortiger Wirkung beendet hat. Es sei jedoch eine einvernehmliche Trennung, betonen sowohl Wirtin Hanadi Kawas als auch Maik Kosalla, erster Vorsitzender des Schützenvereins.

„Es sind bei uns persönliche und familiäre Gründe, warum wir es nicht weiterführen können“, sagt Hanadi Kawas und ist dem Schützenverein dankbar, dass der ihnen trotz dreijährigem Pachtvertrag schon nach einem Jahr und vier Monaten in der Restauration so entgegengekommen wäre. „Wir wissen das sehr zu schätzen.“

Auswirkungen auf Reservierungen, von der Hochzeit über gebuchte Kegelbahnen bis zur Großveranstaltung in der Mehrzweckhalle, habe die Kündigung des Pachtverhältnisses aber nicht, betonen beide Seiten. „Der Verein führt den Betrieb erstmal in Eigenregie und mit Vereinsmitgliedern weiter“, erklärt Kosalla – allerdings mit einer stark verkürzten Karte.

Für gebuchte Feierlichkeiten stehe darüber hinaus ein externer Gastronom zur Verfügung, der einspringe, bis ein neuer Pächter gefunden sei. Über den Namen dieses Gastronomen sei für den Moment aber noch Stillschweigen vereinbart worden, so Kosalla.

Khaled Kawas und seine Frau Hanadi stehen im Gastraum der Schützenheide.
Nach 16 Monaten steht wieder ein Pächterwechsel in der Schützenheide an: Khaled Kawas und seine Frau Hanadi haben vom Schützenverein Kamen die fristlose Kündigung der Räumlichkeiten erhalten. Man trenne sich aber einvernehmlich, sagen beide Seiten. (Archivbild) © Stefan Milk

Dass sich der Kamener Schützenverein nun auf die Suche nach einem neuen Pächter für die große Lokalität auf der Grenze von Bergkamen und Kamen machen muss, kommt dem Vorstand aber auch entgegen. „Es gab schon länger Unstimmigkeiten zwischen uns und den Gastronomen, wie die Lokalität geführt wurde“, gesteht Kosalla ein. „Das Angebot wurde von den Menschen der Umgebung ja auch nicht angenommen“, bedauert der neue Schützenvereinsvorsitzende, und sagt, dass man deswegen auch schon länger mit der Familie Kawas in Gesprächen gewesen sei.

„Nachdem es jetzt auch zu familiären Veränderungen bei den Pächtern kam, haben wir uns entschieden, das Pachtverhältnis zu beenden“, sagt Kosalla. „Das ist für alle Seiten besser.“ Und auch wenn die fristlose Kündigung berechtigt gewesen sei, das Vertragsverhältnis sei friedlich beendet worden und von keiner Seite sei in böser Absicht gehandelt worden.

Dass sich die Familie Kawas mit einer Gastronomie wie der Schützenheide übernommen hat, ist keine Überraschung. Denn eigentlich führt die Familie in Bielefeld einen Betrieb für Backwaren – und wird das auch weiter tun. „Zwei Betriebe zu führen und sechs Kinder zu haben, das war schon eine Herausforderung“, gesteht Hanadi Kawas ein.

Die Zwillinge seien mit vier Jahren die jüngsten, das nächstältere Kind sei fünf Jahre alt. „Das wurde mit der Zeit einfach zu viel – und hinzu kommen Heimweh und die doch große Entfernung nach Bielefeld“, sagt Hanadi Kawas. „Wir schaffen einfach nicht mehr alles.“

Khaled Kawas (linkt, Inhaber der Schützenheide) und Koch Dirk Philipp stehen in der Küche.
Beim gastronomischen Angebot hatte die Schützenheide unter der Führung von Khaled Kawas (links) viel ausprobiert. Mehrere Köche, darunter Dirk Philipp (rechts), sorgten für Abwechslung auf der Speisekarte. (Archivbild) © Marcel Drawe

Um die Stammgäste, die sie ins Herz geschlossen hätten, tue es ihr leid. „Da sind zum Teil auch Freundschaften entstanden“, sagt Hanadi Kawas. „Aber die geben wir auch nicht auf. Zum Schützenfest kommen wir auch wieder vorbei“, verspricht sie, dass es ein Wiedersehen geben wird. Auch wenn die Familie jetzt wieder nach Bielefeld zieht. „Das wird uns wieder runterkommen lassen“, hofft Hanadi Kawas.

Der Schützenverein ist unterdessen sicher, dass er schnell Nachfolger für den Gastronomiebetrieb mit Fremdenzimmern in der Schützenheide finden wird. Vor allem „jemanden, der diese Fläche auch bewirten kann, Veranstaltungen zu schätzen weiß und das mit dem Personal stemmen kann“, sagt Kosalla. Denn die Einnahmen aus den Veranstaltungen, die festen Aktivitäten des Schützenvereins und die rund 40 bis 50 Hochzeiten im Jahr sicherten den Gastronomen eine gewisse Größenordnung an Einnahmen. „Ein Pächter ist deshalb nicht so sehr auf das Tagesgeschäft angewiesen wie anderswo“, wirbt Kosalla um Bewerber.

Außenansicht der Schützenheide mit dem Treppenhaus zu den Fremdenzimmern.
Das Schützen- und Heimathaus des Schützenvereins Kamen verfügt auch über Fremdenzimmer. © Stephanie Tatenhorst

Für den Übergang bittet der Schützenverein alle, die in der Schützenheide für Feiern oder Veranstaltungen reserviert haben, sich beim Vorsitzenden Maik Kosalla unter der Handynummer 0152 27791000 zu melden.

Auch an der Übernahme interessierte Gastronomen melden sich bitte bei Maik Kosalla, heißt es in der Pressemitteilung des Schützenvereins. Wünschenswert wäre ein kurzfristiger Übergang.