Der 17-Jährige, der vor einem Monat in Ibbenbüren eine Lehrerin getötet haben soll, hat eigenen Angaben nach mit einem Münzwurf über den Angriff entschieden. Er habe das nach seiner Festnahme zu einer Polizistin gesagt, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt von der Staatsanwaltschaft Münster am Donnerstag. „Ob das wirklich stimmt, ist vollkommen offen.“ Zuvor hatte „Focus online“ darüber berichtet.
Der ursprüngliche Name der Mordkommission in dem Fall - „Münze“ - wurde nach Kritik der FDP geändert. Die Namenswahl sei beschämend, kritisierte Marc Lürbke, der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion. „Das geht nicht und ist leider an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten.“ Innenminister Herbert Reul (CDU) habe auf seinen Hinweis hin eine Namensänderung veranlasst. Das NRW-Innenministerium bestätigte das. Der neue Name der Mordkommission laute nun „Büren“, hieß es aus dem Ministerium.
Die 55-jährige Lehrerin wurde am 10. Januar in einem Klassenraum des Berufskollegs erstochen. Der mutmaßliche Täter war einer ihrer Schüler. Nach der Tat rief er selbst den Notruf und ließ sich widerstandslos festnehmen. Dabei fiel laut Angaben der Staatsanwaltschaft die Aussage mit dem Münzwurf. Das gehe aus einem Aktenvermerk hervor.
Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Er war vor der Tat verbal aggressiv aufgefallen, die Schule hatte erzieherische Maßnahmen angeordnet. Ob es einen Zusammenhang zu dem Tötungsdelikt gibt, ist noch offen. Zum Motiv gab es nach Angaben von Oberstaatsanwalt Botzenhardt vom Donnerstag keine neuen Erkenntnisse.
dpa
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