Jörg Lange muss die bittere Verletzung eines Spielers des SuS Kaiserau verkraften.

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„Schon wieder die gleiche Scheiße!“ - Zweiter Kreuzbandriss im Knie und das Karriereende im Kopf

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Ein Spieler des SuS Kaiserau zog sich bei einem Testspiel im November einen Kreuzbandriss zu. Nun könnte für den 27-Jährigen nicht nur diese Saison zu früh beendet sein.

Methler

, 10.01.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Viele Amateur-Fußballer, die sich früh in ihrer Karriere schwer verletzen, versuchen alles, um schnell wieder auf den Platz zurückzukehren. Wenn sich diese Verletzung dann aber noch einmal wiederholt, fängt dann doch das Nachdenken an.

Im Jahr 2014 war es für Moritz Schriefer zum ersten Mal so weit. Er riss sich das Kreuzband, kämpfte sich zurück und war gerade in dieser Saison in einem richtigen Hoch. Doch dann passierte es erneut: Im Testspiel des Fußball-Landesligisten SuS Kaiserau Mitte November gegen den SSV Mühlhausen wiederholte sich die schwere Verletzung, auch wenn diesmal das andere Knie betroffen war.

„Mittlerweile geht es mir eigentlich wieder ganz gut, aber in dem Moment war es einfach nur ein großer Schock. Du denkst dir dann eigentlich nur noch: Schon wieder die gleiche Scheiße!“ So gibt der Spieler des SuS Kaiserau einen kleinen Einblick in seine Gefühlswelt nach dem Kreuzbandriss. „Mein Bein ist immer noch sehr angeschwollen, aber die meisten Bewegungsabläufe gehen mittlerweile einigermaßen.“

Moritz Schriefer (l.) wird mindestens in dieser Saison nicht mehr für den SuS Kaiserau auflaufen.

Moritz Schriefer (l.) wird mindestens in dieser Saison nicht mehr für den SuS Kaiserau auflaufen. © Schürmann

Dabei war die Situation, als die Verletzung geschah, eigentlich überhaupt nicht dramatisch. „Der Ball kam per Einwurf in unseren Strafraum“, erinnert sich der 27-Jährige. „Den wollte ich mit meinem linken Bein klären, merke dabei aber, dass mein rechter Fuß im Boden stecken bleibt und es Knack macht. Da wusste ich sofort, dass es etwas Schlimmes ist.“

Dabei ging es im ersten Moment danach eigentlich wieder bergauf. „Im ersten Augenblick dachte ich auch: Ich brauche unbedingt einen Krankenwagen. Nach ein paar Minuten wurde es dann aber besser und ich bin so nach Hause gefahren. Da merkte ich dann aber spätestens, dass ich doch ins Krankenhaus muss.“ Die fällige Operation findet nun sogar erst im März statt, da aktuell noch Corona-Fälle vorgezogen werden.

Knie-OP von Moritz Schriefer wird wegen Corona-Patienten verschoben

Natürlich muss sich Moritz Schriefer aber nun fragen: Riskiere ich bei einem Comeback eine erneute Verletzung? „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen“, sagt er. „Die Ärzte sagten mir bereits, dass ich durchaus wieder anfangen kann, wenn ich eine gute Reha habe. Generell würde ich schon gerne noch einmal angreifen.“ Vom SuS Kaiserau jedenfalls bekommt der Spieler große Unterstützung. „Er wird bei uns ein Teil des Kaders bleiben, die Tür ist immer offen“, so Trainer Jörg Lange.

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Dabei könnte es sich Schriefer auch durchaus vorstellen, nach seiner Verletzung einen ganz anderen Weg zu gehen: „Ich trainiere ja auch noch die B-Jugend in Kaiserau und das macht mir auch extrem viel Spaß. Ich merke, dass es mir gar nicht so sehr fehlt, auf dem Platz zu stehen, aber ich vermisse das Zusammensein in der Kabine nach dem Spiel oder Training. Allein dafür würde ich gerne nochmal zurückkehren.“ Auch Trainer Lange lobte die „sehr erfolgreiche Arbeit“ im Jugendbereich seines Schützlings.