Scholz richtet Worte an „Jungs und Mädels“: „Weil ich nicht tue, was ihr wollt, deshalb führe ich“

Bundeskanzler Olaf Scholz hat durch eine Interviewantwort bei vielen für Irritation gesorgt. Mit der Ansprache „Mädels und Jungs“ richtete er das Wort and diejenigen, die seine Führung nicht unterstützen.

15.04.2022, 22:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Bundeskanzler Olaf Scholz sorgt mit Interviewantwort für Unmut.

Bundeskanzler Olaf Scholz sorgt mit Interviewantwort für Unmut. © picture alliance/dpa

In einem rbb-Interview wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach seiner Führung gefragt – und irritiert so manchen mit seiner Antwort. Konkret wird er durch die Interviewerin gefragt: „Sie haben gesagt: ‚Wer bei mir Führung bestellt, der kriegt sie auch.‘ Führen Sie gerade?“

Scholz‘ Antwort: „Sehr. (...) Da sind schon große Weichenstellungen auf den Weg gebracht worden.“ Dann zählt er diese auf, beruft sich etwa auf das Vorhaben mit der Bundeswehr, die Umstellung der Energieversorgung und Hilfen für „Bürgerinnen und Bürgern mit wenig Geld“.

Dann kommt der Part, über den mittlerweile diskutiert wird und der es unter dem Stichwort „Jungs und Mädels“ in die Twitter-Trends geschafft hat: „Ganz klar ist, dass in so einer Situation sich immer wer zu Wort meldet und sagt: ‚Ich möchte, dass es in diese Richtung geht und das ist Führung.‘ (...) Manchen von diesen Jungs und Mädels muss ich mal sagen: Weil ich nicht tue, was ihr wollt, deshalb führe ich.“

Ärger über Ansprache als „Jungs und Mädels“

Über die Ansprache derjenigen, die Scholz fehlende Führung vorwerfen, als „Jungs und Mädels“ ärgern sich viele. „,Jungs und Mädels‘ ist schon eine ziemlich herablassende Bezeichnung für 3 Ausschussvorsitzende, die eigene Außenministerin und den Vizekanzler“, schreibt auf Twitter etwa ein User.

Was er damit meint: Scholz war zuletzt nicht nur aus der Opposition, sondern auch aus den anderen Regierungsparteien – Grünen und FDP – fehlende Führung vorgeworfen worden.

Viele empfinden die Ansprache als „herablassend“, „respektlos“ oder sprechen gar von „paternalistischem Demokratieverständnis“.

Währenddessen nehmen auch die Forderungen an die Adresse von Kanzler Scholz zu, auch schwere Waffen in die Ukraine zu liefern. Kiew macht Druck, aber auch in der eigenen Koalition nehmen die Kontroversen an Schärfe zu.

RND