Schöffin eingeschlafen: Verhandlung abgebrochen
Landgericht Bochum
Schlaf, Schöffin, Schlaf. . . Ausgerechnet bei dem Plädoyer eines Verteidigers ist eine ehrenamtliche Richterin am Dienstag kurzerhand eingenickt. Ein Teil der Verhandlung vor dem Bochumer Landgericht musste daraufhin wiederholt werden.

Das Land- und Amtsgericht Bochum.
Es war kurz vor elf Uhr, als auf der Anklagebank plötzlich getuschelt wurde. Den Verteidigern und Angeklagten war nicht entgangen, dass die Schöffin nicht mehr bei der Sache war. Den Kopf auf der Brust, die Augen geschlossen: So saß sie oben an der Richterbank.
Plädoyers wurden zwei Mal gehalten
Der Vorsitzende der 12. Strafkammer hat die Verhandlung daraufhin sofort unterbrochen. Das hatte er in seiner langjährigen Richterlaufbahn auch noch nicht erlebt. Erst nach einer halben Stunde konnte es weitergehen. Einige der Plädoyers mussten allerdings noch einmal ganz neu gehalten werden.
Die Schöffin hatte zwar behauptet, gar nicht geschlafen zu haben, doch darauf wollte sich niemand verlassen. Als Grund für ihre schwache Kondition hatte sie gesundheitliche Probleme und damit verbundenen Schlafmangel angegeben.
Was erschwerend hinzukam: Besonders spannend war der Prozess wohl nicht. Es ging um Zigarettenschmuggel.