Schnee- und Sturmtief Egon: Das war die Lage in NRW

Ticker zum Nachlesen

Tief Egon hat in NRW anders als befürchtet kein ganz großes Chaos angerichtet. Nur im Sauerland und in der Eifel gibt es weiterhin Probleme. Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes für NRW ist jedoch wieder aufgehoben. Stärker wütet Egon in anderen Bundesländern. Wo es am Morgen in NRW Probleme gab, können Sie hier nachlesen.

NRW

, 13.01.2017, 05:31 Uhr / Lesedauer: 5 min
Gefährliches Wetter: In der Nacht hat es Schnee gegeben in NRW.

Gefährliches Wetter: In der Nacht hat es Schnee gegeben in NRW.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In der Nacht hatte es in weiten Teilen NRW geschneit, jedoch lange nicht so kräftig wie erwartet. Tief "Egon“ brachte nur in einigen Gebieten Schnee. Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung  für NRW inzwischen wieder aufgehoben. Deswegen beenden wir den Ticker.
  • Auf den Straßen gab es bereits am frühen Morgen lange Staus. Chaos gab es allerdings nur im Sauerland und in der Eifel. Dort riet die Polizei LKW-Fahrern auf der A45 einen Rastplatz anzufahren, Auffahrten waren nicht passierbar. Die A4 war zeitweise gesperrt.
  • Es gab zahlreiche Verspätungen und Störungen bei der Bahn. Die Strecke Gronau-Enschede war mehrere Stunden gesperrt. Die Bahn reduzierte die Höchstgeschwindigkeit der ICE-Züge. Dadurch gab es im Fernverkehr Verspätungen von bis zu 20 Minuten.
  • In anderen Bundesländern sorgt Egon für große Probleme: In Niedersachsen liegt teilweise der Verkehr teilweise lahm, im Rheinland und im Saarland entwurzelte ein Orkan in der Nacht mehrere Bäume. Egon erreichte am Vormittag Bayern und führte dort zu Stromausfällen. In den Landkreisen Fürth, Nürnberger Land, Aschaffenburg  und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim beschädigten umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste Stromleitungen.
  • Auch in Frankreich und der Schweiz legten Sturmböen den Verkehr lahm. In Nordfrankreich gab es einen Stromausfall bei 190.000 Haushalten. 

10:08 Uhr: Morgen-Fazit der Deutschen Bahn

Auch bei der Deutschen Bahn in NRW hat sich die Lage beruhigt.  "Im Moment ist es relativ ruhig", sagte ein Bahnsprecher in Düsseldorf.

Nahverkehr: Größere Probleme gab es am Morgen vor allem durch eine Oberleitungsstörung in Düsseldorf, durch behinderte Bahnübergänge und umgestürzte Bäume in Gronau-Enschede. "Auf deutscher Seite hatten wir zwischen 5 und 7 Uhr einen umgestürzten Baum auf der Strecke, auf holländischer Seite gab es dann zwischen 7 und 9 eine Sperrung durch einen Baum auf den Schienen", so der Bahnsprecher. Seit 9 Uhr sei die Strecke aber wieder frei. Behinderungen gibt es aktuell noch durch kleinere Störungen durch Schnee an einzelnen Bahnübergängen. Die Oberleitungsstörung in Düsseldorf hatte am frühen Morgen für Verspätungen im Nahverkehr gesorgt, diese ist jedoch seit 6 Uhr behoben und auch Auswirkungen gibt es kaum noch. 

Fernverkehr: Im Fernverkehr gibt es teilweise noch größere Verspätungen, da es auf den Strecken Wolfsburg-Berlin, Köln-Frankfurt, Mannheim-Stuttgart und Köln-München Probleme durch das Wetter gibt. Das hat auch Auswirkungen auf Nordrhein-Westfalen - so hat etwa der IC 2220 Frankfurt-Lübeck in Dortmund etwa eine Stunde Verspätung,  IC 2310 nach Frankfurt-Westerland 40 Minuten und der IC Hamburg-Frankfurt rund 35 Minuten. 

Hier twittert die Deutsche Bahn über die Lage in NRW

9:12 Uhr: Polizei warnt LKW-Fahrer auf der A45 - A4 gesperrt

Die Lage auf den Straßen:

  • Die Autobahnpolizei Dortmund empfiehlt allen Lastwagenfahrern mit Fahrzeugen über 7,5 Tonnen auf der A45 dringend, den nächstgelegenen Rastplatz anzufahren. Ab Lüdenscheid liege eine geschlossene Schneedecke auf der Fahrbahn. Die Auffahrten sind zwischen Lüdenscheid und Freudenberg für LKW nicht mehr zu passieren.
  • Die A4 ist im Sauerland zwischen Engelskirchen und dem Kreuz Olpe-Süd gesperrt. Lastwagen blockieren die Fahrbahn und behindern die Streufahrzeuge. Es gibt 25 Kilometer Stau.
  • Auf der A46 gibt es 30 Kilometer Stau und stockenden Verkehr zwischen Hüsten und Bestwig.
  • Auf der A31 gibt es immer noch 10 Kilometer Stau zwischen Meppen und Schüttdorf.
  • Im Ruhrgebiet - etwa auf der A40 - gibt es nur kleinere Staus im ganz normalen Berufsverkehr.

8:46 Uhr: Unwetterwarnungen teilweise aufgehoben

Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung für einige Teile Nordrhein-Westfalens aufgehoben, darunter das Münsterland, das nördliche Ruhrgebiet und Teile des Rheinlandes.  „Ein Grad kälter und wir hätten das Chaos gehabt", sagte der Meteorologe Thomas Gerwin vom Deutschen Wetterdienst in Essen zum ausgebliebenen Schneechaos am Morgen. Immer noch gelten Warnungen vor Schnee und Sturm im südlichen Ruhrgebiet, eingeschränkt in Teilen von Ostwestfalen, uneingeschränt im Bergischen Land, im Sauerland und im Siegerland.

8:10 Uhr: Verkehr in Niedersachsen liegt lahm - Stromausfall in Frankreich

Blick in die Nachbarschaft: In Teilen Niedersachsens liegt der Verkehr lahm.  Im Emsland stellten sich Laster quer und Autos rutschten in Gräben. Betroffen ist auch der Bahnverkehr. Die Strecke zwischen Hannover und Bremen musste wegen Unwetterschäden gesperrt werden. In Nordfrankreich gibt es schweren Beeinträchtigungen. Mindestens 190.000 Haushalte seien nach dem Sturm ohne Strom, berichtete der Radio-Nachrichtensender Franceinfo. Besonders betroffen seien die küstennahen Regionen Normandie und Picardie.

7:43 Uhr: Schneematsch statt Schnee

Die befürchteten Schneemassen sind ausgeblieben. Im Flachland, insbesondere in Ostwestfalen-Lippe, regnete es dagegen am Morgen sehr viel und stark, wie Meteorologe Gerd Budilovsky vom Deutschen Wetterdienst in Essen der dpa mitteilte. Von den leichten Schneefällen würden maximal 2 Zentimeter liegen bleiben. "Das Meiste wird wohl als Schneematsch enden", sagte Budilovsky. Grund dafür seien die mit 0 Grad vergleichsweise milden Temperaturen. Anders sehe es im Hochland aus. Im Bergischen Land sowie im Hochsauerlandkreis könne es durchaus stärker schneien mit bis zu 10 Zentimetern Schnee. Auch leichte Schneeverwehungen seien möglich.

#egon Hier in Witten kein Schnee. Nachts ist ein wenig gefallen. Allerdings ist nichts liegengeblieben.

— Gisela Grimm (@Omma_Gisela)

 

7:08 Uhr: Kreis Unna entspannt - Räumfahrzeuge in Dortmund unterwegs

Im Kreis Unna ist die Lage entspannt. Facebook-Nutzer aus Lünen, Bergkamen und Unna schreiben uns, dass es kaum geschneit hat. In Dortmund meldet die EDG, dass 34 Räumfahrzeige im gesamten Stadtgebiet im Einsatz sind. Auch in Bochum sind alle 35 Fahrzeuge im Einsatz. Die Verkehrsgesellschaft Kreis Unna hatte gestern schon vorsichtshalber daraufhingewiesen, dass es durch Tief Egon möglicherweise zu verspätungen kommen könnte.

 

 

6:50: Massive Verspätungen bei der Bahn - Probleme bei der S1

Im Bahnverkehr gibt es zahlreiche Ausfälle und große Verspätungen bis zu 50 Minuten. Im Fernverkehr behindern Eis und Schnee die Züge zwischen Köln und Frankfurt, auf der Linie S1 Dortmund-Solingen müssen die Fahrgäste außerplanmäßig in Bochum umsteigen. Es fahren Ersatzzüge.

#RE12 #RE22 #RB24 #Schnee und #Eis. Beeinträchtigungen an der Infrastruktur. 15-30 Min. #Verspätung in beide Richtungen.

— DB Regio AG - NRW (@Regio_NRW)

 

6:31 Uhr: Entwurzelte Bäume und Stromausfälle in Rheinland-Pfalz

Ein Blick in die Nachbarbundesländer: Im Saarland und in Rheinland- Pfalz fegte der Wind teils mit Orkanstärke über das Land und entwurzelte Bäume. Es kam zu Verkehrsbehinderungen und Stromausfällen. „Wir haben seit Mitternacht massive Probleme mit dem Sturm“, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken am frühen Freitagmorgen. Auf dem 554-Meter-hohen Weinbiet in Rheinland-Pfalz erreichte der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 148 Kilometern in der Stunde.

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Ein Postbote trägt bei starkem Schneetreiben in Stirling (Schottland) Briefe aus. © Foto: Andrew Milligan
Jens Wanderer überprüft die Schneefräse an einem Pistenbully in Neuhaus am Rennweg (Thüringen).© Foto: Stefan Thomas

6:10 Uhr: Oberleitungsstörung in Düsseldorf

Es gibt zahlreiche Störungen bei der Bahn, erklärte ein Pressesprecher der Deutschen Bahn in Berlin. Ursache sei weniger der Schnee, sondern die orkanartigen Böen des Sturmtiefs. Dadurch habe es in der Nacht etwa im Düsseldorfer Hauptbahnhof Probleme mit den Oberleitungen gegeben. Die Oberleitungsstörung ist zwar seit 6 Uhr behoben, sorgt aber derzeit nach wie vor für Verspätungen.

Die gute Nachricht: Zwar laufen ab heute nach dem durch einen Geldautomaten entgleisten Zug die Reparturarbeiten an den Gleisen und im Bahnhof in Dinslaken, Probleme seien dadurch aber nicht mehr zu erwarten.

5:30 Uhr: Unwetterwarnung gilt weiter

Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor starkem Schneefall und Sturm. Dabei sind 5 bis 15 Zentimenter Neuschnee im Rheinland und im Ruhrgebiet angekündigt, bis zu 20 Zentimeter im Münsterland, Sauerland und in Ostwestfalen. Dazu gibt es m Süden und im Rheinland schwere Sturmböen, die in der Eifel und im Sauerland sogar orkanartig werden können und erst im Verlauf des Vormittags nachlassen. Sie sorgen vor allem im Bergland für gefährliche Schneeverwehungen.

Hier geht es zur Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes

Die Situation auf den Straßen: 

Bereits um 5.30 Uhr gibt es knapp 100 Kilometer Stau auf den Autobahnen und Bundesstraßen in NRW. Betroffen sind vor allem das Bergische Land rund um Wuppertal. Hier geht es zu unserer interaktiven Straßenkarte mit allen Staus. ' tag='

  • Auf der A31 hat es zwischen Heek und Schüttdorf einen Unfall gegeben, dort gibt es allein 20 Kilometer Stau.
  • Die Autobahn 30 musste bei Rheine in Richtung Niederlande gesperrt werden, weil sich auf verschneiter Straße ein Lastwagen quergestellt hatte. Die Bergung werde voraussichtlich bis 9 Uhr dauern, sagte ein Polizeisprecher in Duisburg.

So sieht es im Bahnverkehr aus: 

Wegen des Schneefalls hat die Bahn in NRW die Höchstgeschwindigkeit von ICE-Zügen auf 200 Stundenkilometer reduziert. Damit sollen Schäden durch aufgewirbelte Schottersteine vermeiden werden, so die Bahn. Dies könne passieren, wenn während der Fahrt Eisklumpen von einem Fahrzeug auf das Schotterbett des Gleises fielen. Betroffen sind die Schnellfahrstrecken Köln-Frankfurt und die Strecke zwischen dem Rheinland und Berlin. Die Fahrzeiten können sich um bis zu 20 Minuten verlängern. 

In NRW können nach Bahn-Angaben sechs Schneeräumfahrzeuge für die Gleise ausrücken. Ausgestattet mit Schneepflug oder -fräse kommen sie etwa bei hohen Schneeverwehungen zum Einsatz. Bei leichten Verwehungen setzt die Bahn auf so genannte Spurloks. Das sind zum Beispiel schwere Diesellokomotiven, die auf verschneiten Gleisen eine Spur du rch den Schnee ziehen.   

Hier twittert die Deutsche Bahn über die Lage in NRW

 

 

Mit dpa