Schnee-Chaos auf der A2: Fahrer sitzen die ganze Nacht über fest
Autobahn
Der Wintereinbruch hat in NRW für kilometerlange Staus gesorgt. Auf der A2 bei Bielefeld sitzen Autofahrer zum Teil seit mehr als 16 Stunden fest. Auch die A1 wurde zwischenzeitlich gesperrt.

Stundenlang ging es auf der A2 nicht vorwärts. © picture alliance/dpa
Wegen der heftigen Schneefälle sitzen auf der Autobahn 2 bei Bielefeld immer noch zahlreiche Menschen in ihren Fahrzeugen fest. Bislang gebe es keine Besserung, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Der Stau habe sich noch nicht aufgelöst. Bei eisiger Kälte harren Fahrer und Mitfahrende zum Teil seit Montagnachmittag in ihren Fahrzeugen aus - und damit bereits seit mehr als 16 Stunden.
Am Dienstagmorgen staute sich der Verkehr auf der A2 zwischen Bad Oeynhausen und Bad Eilsen auf einer Länge von etwa 20 Kilometern. In der Gegenrichtung zwischen Herford und Rheda-Wiedenbrück waren es etwa 30 Kilometer Stau. Bereits am Montagmittag waren Lastwagen auf der Autobahn wegen des Schnees steckengeblieben. Die Autobahn wurde in beiden Fahrtrichtungen gesperrt - insgesamt bildeten sich rund um Bielefeld zeitweise mehr als 70 Kilometer Stau.
Räumfahrzeuge kommen nicht durch
Der Stau wird die Einsatzkräfte den Angaben nach noch den gesamten Tag über beschäftigen. Die Räumfahrzeuge kommen nicht durch, sagte der Sprecher. Zudem müssten festgefahrene Autos und Lastwagen einzeln rausgezogen werden. Der ADAC empfahl, den Bereich weiträumig zu umfahren. Alle Rastplätze seien ausgelastet. Hilfsorganisationen wie der Arbeitersamariterbund verteilten Getränke und Essen an die festsitzenden Auto- und Lastwagenfahrer.
Auswirkungen hatte der Stillstand auf der A2 auch auf die umliegenden Kreise. So staute sich der Verkehr nach Angaben der Polizei des Kreises Minden-Lübbecke bis in einen Tunnel zurück. Der musste wegen der erhöhten Abgaswerte in der Nacht ebenfalls gesperrt werden. Polizisten waren in der Nacht auf dem überfüllten Autohof an der A2 in Porta Westfalica im Einsatz. Bei Dortmund war die Lage etwas weniger dramatisch.
Dutzende Lastwagen haben sich festgefahren
Dort wurde die A2 gesperrt, weil sich am Montagnachmittag Dutzende Lastwagen festgefahren hatten. Diese wurden vom Technischen Hilfswerk (THW) befreit, wie die Polizei mitteilte. Der Verkehr staute sich in Richtung Oberhausen zwischenzeitlich auf einer Länge von etwa zehn Kilometern. Der Stau löste sich in der Nacht zum Dienstag aber auf.
Die Polizei warnte über den Kurznachrichtendienst Twitter davor, die Autobahn 2 in Richtung Oberhausen zu befahren. Die Fahrbahnen seien „spiegelglatt“. THW und Feuerwehr kümmerten sich bei beiden Staus um die Fahrer und verteilten heiße Getränke.
LKW-Fahrer haben sich nicht an das Fahrverbot gehalten
Ein Grund für die massiven Behinderungen waren unter anderem Lastwagenfahrer, die sich nicht an ein Fahrverbot gehalten hatten. Denn eigentlich durften Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen am Montag erst ab 22 Uhr auf den Autobahnen unterwegs sein. Die Beamten in Dortmund registrierten 340 Verstöße gegen das Verbot. Auch bei Bielefeld hatten laut Polizei viele Lastwagenfahrer dagegen verstoßen.
Die A1 bei Münster wurde nach einem Lastwagenunfall auf spiegelglatter Fahrbahn ebenfalls gesperrt. Der Lastwagen sei gegen die Mittelschutzplanke gerutscht und quer auf der Fahrbahn zu Stehen gekommen, teilte die Polizei mit. In Fahrtrichtung Bremen ging zwischen Münster-Nord und Greven zunächst nichts mehr. Der Lastwagenfahrer blieb unverletzt.
dpa