Im Holzwickeder Westen sind die ersten Häuser im Wohnpark Emscherquelle in einigen Wochen bezugsfertig. Für die Bewohner könnten die Monate nach dem Umzug eine Herausforderung werden.
Ein halbes Dutzend Baukräne, Bagger in allen Größen, Kipplaster, zig Kastenwagen und Gruppen an Bauarbeitern für verschiedene Gewerke von Erdarbeiten bis zu Heizung und Sanitär: Im Wohnpark Emscherquelle laufen derzeit alle Stufen des Hausbaus gleichzeitig ab.
Erst im vergangenen Herbst gestartet, sind die ersten Gebäude auf dem knapp neun Hektar großen Areal schon auf der Zielgeraden zur Fertigstellung. „Im Laufe des Sommers werden die ersten Bewohner einziehen können“, sagt Andreas Häcker, der das Projekt als Prokurist der Wilma Immobilien GmbH begleitet.
Fünf Flachdach-Doppelhäuser mit insgesamt zehn Wohneinheiten werden im ersten Bauabschnitt als erstes fertiggestellt. Weitere Häuser folgen im zweiten Bauabschnitt im Laufe des Jahres. Vermarktet sind bislang fünf von zehn Baufeldern. Der sechste Bauabschnitt soll für Interessenten im Juni geöffnet werden.
Preise beginnen im mittleren sechsstelligen Bereich
Dann werden Doppelhaushälften mit Spitz- und Flachdach aber auch freistehende Einfamilienhäuser im Angebot sein. Preislich müssen sich Käufer eine Haushälfte mit Spitzdach bei rund 438.000 Euro aufwärts orientieren. Die Flachdach-Varianten beginnen bei unter 400.000 Euro. Freistehende Einfamilienhäuser liegen um die 700.000 Euro. Bis auf Böden und Malerarbeiten sind in den Preisen alle weitere Kosten enthalten.
Viel Geld für die eigenen vier Wände, aber derzeit wohl marktüblich: So sind einem weiteren Wilma-Projekt in Mülheim für ähnliche Eigenheime Preise zu entnehmen, die noch um die 50.000 Euro über den Holzwickeder Angeboten liegen.
Der Nachfrage tun die Preise in jedem Fall keinen Abbruch: Demnach sind bislang rund 1000 Anfragen beim Wilma-Vertriebsteam eingegangen. Eine Aussage seitens der Gemeindeverwaltung kürzlich im Planungs- und Bauausschuss, dass auf eine Einheit im Schnitt drei Interessenten kommen, bestätigt Wilma-Prokurist Häcker.

Im ersten Bauabschnitt wurden zunächst zehn Flachdach-Doppelhäuser gebaut. Die bieten zehn Wohneinheiten und sollen im Laufe des Sommers bezugsfertig sein. © Greis
Die seit Februar angebotenen zwei Einfamilienhäuser sowie 14 Doppelhäuser im fünften Bauabschnitt sind bereits vergeben. Häcker geht davon aus, dass das Interesse auch in den kommenden Vermarktungsphasen hoch bleibt.
Überraschend auch für den Investor: Eine verhältnismäßig große Zahl an künftigen Hausbesitzern kommt aus Holzwickede selbst. Zwar darf die Gemeinde einen deutlichen Zuzug aus der großen Nachbarstadt erwarten, denn rund die Hälfte der bisher angebotenen Heime wurde von Dortmundern erworben. Die zweitgrößte Käufergruppe bilden aber Einheimische. Ein verbleibendes Viertel verteilt sich vorwiegend auf den Kreis Unna.

Für vier der sechs Mehrfamilienhäuser ist mindestens schon die Baugrube bereitet. Mitunter hat auch schon der Rohbau begonnen. Die ersten von insgesamt 66 Wohnungen könnten Ende 2022 in die Vermietung gehen. © Greis
Der Baustart erfolgte zuletzt auch schon für sechs Mehrfamilienhäuser an der Sölder Straße, die nach Richtlinien der sozialen Wohnraumförderung entstehen. Während für zwei der Häuser aktuell das Baufeld bereitet wird, befinden sich die weiteren Häuser mitunter schon im Rohbau.
In die insgesamt 66 Wohnungen, die hier entstehen, fließen nahezu ein Drittel der 23 Millionen Euro an Fördergeldern für sozialen Mietwohnungsneubau, die seitens des Landes für 2020 in Projekte im Kreis Unna geflossen sind.
Die ersten Wohnungen will die Wilma im Herbst kommenden Jahres übergeben. Bekanntermaßen wird die LEG Immobilien AG die Einheiten übernehmen und vermieten.
Da vier der sechs Mehrfamilienhäuser in unmittelbarer Nachbarschaft der im Sommer bezugsfertigen Doppelhäuser entstehen, müssen sich die ersten Bewohner auf Bauarbeiten in der Nachbarschaft einstellen. „Das ist so und das haben wir bei jedem Erwerb auch klar kommuniziert“, sagt Andreas Häcker. Bis zum Einzug der ersten Bewohner werde man entsprechend die Zuwegung noch provisorisch asphaltieren, der Straßenendausbau folgt freilich erst später.
Bauarbeiten noch bis zum Jahr 2024
Insgesamt investiert die Wilma-Gruppe rund 65 Millionen Euro im Westen Holzwickedes. Planmäßig sollen alle Eigenheime und Wohnungen bis 2024 bezugsfertig sein.
Bis dahin dürfte auch Andreas Dzierzon noch die einen oder anderen künftigen Eigentümer kennenlernen: Ist das Koordinieren der einzelnen Gewerke in den verschiedenen Bauphasen für den erfahrenen Baustellenleiter feste Routine, kommt es doch ab und an zu Überraschungsbesuchen.
„Es kommt schon mal vor, dass Käufer plötzlich in Flipflops auf der Baustelle stehen, das Bobby-Car für die Kinder aus dem Auto holen und man dann im Rohbau die Küche ausmessen will“, sagt Dzierzon und lacht. Klar ist dann aber auch, dass solchen Vorhaben mit Verweis auf Verhaltensregeln auf Baustellen freundlich, aber bestimmt eine Absage erteilt wird.
Jahrgang 1985, aufgewachsen auf dem Land in Thüringen. Fürs Studium 2007 nach Dortmund gekommen. Schreibt über alles, was in Holzwickede passiert. 17.000 Einwohner mit Dorfcharakter – wie in der alten Heimat. Nicht ganz: Dort würden 17.000 Einwohner locker zur Kreisstadt reichen. Willkommen im Ruhrgebiet.
