
Schockierende Bilder in der Fußball-Kreisliga A: Ein Fußballer des VfK Weddinghofen verfolgt einen Spieler des Kamener SC, der auf dem Weg zum Torjubel seiner Elf ist. Er rennt hinter ihm über das halbe Feld her, springt dann aus vollem Lauf von hinten auf seinen Rücken und prügelt anschließend noch auf den am Boden liegenden Spieler mit den Fäusten ein.
Die neuste Gewaltaktion erschüttert den Fußballkreis, in dem es eigentlich verhältnismäßig ruhig zum Saisonstart zur Sache ging. Ein Spielabbruch in einem anderen Spiel in der Kreisliga C war der erste, der nicht verletzungsbedingt, sondern mit Gewalt assoziiert war, wenn auch nur mit Bedrohung.
Die heftigen Szenen beim VfK Weddinghofen sind ein Tiefpunkt. Der Übeltäter war schon einmal lange gesperrt. „So kann es nicht weitergehen“, sagte Sportrichter Michael Zahorodnyj in unserer Berichterstattung aus dem März 2022. 36 Spiele Sperre bekam Yasin Yilmaz damals. Denn Zahorodnyj sah „pure Absicht“ in dem Gewaltvorfall.
Nun anderthalb Jahre und diverse Entschuldigungen und Reuebekundungen später ist es wieder passiert – gerade einmal fünf Monate nach seinem Comeback im Mai. Erschreckend ist, wie ähnlich der neuerliche Wutausbruch dem damaligen war: Verfolgungsjagd, Absicht, Schläge mit der Faust. Der Spieler hat die Chance, die er bekommen hat, mit Karacho in den Sand gesetzt.
Letzte Sperre waren zu niedrig
Trainer Stefan Feldmann hatte die lange Sperre damals noch kritisiert. Heute steht fest: Die Sperre war zu niedrig angesetzt. Das Sportgericht sollte nun zur Höchststrafe für den Wiederholungstäter greifen. Acht Jahre Sperre gibt das Sportrecht da der Kammerbesetzung als Handhabe mit auf den Weg, kürzlich erst gegen einen Jugendtrainer des BSV Schüren nach einer Prügelei in Dortmund verhängt. Es wäre das erste Mal, dass das Strafmaß auch im Kreis Unna-Hamm Anwendung findet. Für mich noch zu wenig: Lebenslanger Fußballausschluss wäre hier nicht verkehrt. Nie wieder Fußball!
Wichtig ist, dass Vereine jetzt konsequent bleiben und sich bei allen sportlichen Ambitionen genau überlegen, wen sie sich in ihre Truppen holen. Das gilt übrigens auch für die Zuschauerrolle. Wer garantiert, dass Gewaltbereite als Zuschauer nicht auch wieder ausrasten? Schließlich können Vereine von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und sollten das hier auch tun.
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