Schiller-Brief soll 20.000 Euro für guten Zweck bringen

Fast 225 Jahre nachdem Friedrich Schiller seinem Freund per Brief Stuttgarts Kulturszene beschrieb, wird die Handschrift für den guten Zweck versteigert. Mehr als 20.000 Euro könnte sie bringen.

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Stuttgart

, 21.08.2018, 15:29 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein Brief des Dichters Friedrich Schiller aus dem Jahr 1794. Foto: Sebastian Gollnow

Ein Brief des Dichters Friedrich Schiller aus dem Jahr 1794. Foto: Sebastian Gollnow

Ein seit 50 Jahren als verschollen geltender Brief von Friedrich Schiller über Stuttgart soll bei einer Benefizauktion Ende November mehr als 20.000 Euro bringen. 15.000 Euro sei das Ausgangsgebot, sagte Auktionator Ferdinand Eppli am Dienstag in Stuttgart.

Auch bis zu 25.000 Euro könne eine solche Handschrift des Dichters schon mal bringen. Der Verlauf einer Auktion sei nicht voraussagbar. „Da kann alles passieren.“

Profitieren würden von einem hohen Zuschlag die Stiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und die Stiftung Sauti Kuu („Starke Stimmen“) von Auma Obama, der Schwester des vormaligen US-Präsidenten Barack Obama.

Professor Helmuth Mojen vom Deutschen Literaturarchiv in Schillers Geburtsstadt Marbach bei Stuttgart sprach von einem „schönen Stück“, dass da unter den Hammer komme. Marbach werde - im Rahmen seiner Möglichkeiten - mitbieten. Als Experte hatte Mojen die Echtheit der Schiller-Handschrift vom 17. März 1794 bestätigt.

Der Inhalt des Briefes, in dem sich Schiller über seine ehemalige Schule und auch über die Stuttgarter Kulturszene äußert, sei der Wissenschaft bekannt gewesen. Das Original war laut Mojen jedoch lange verschwunden. Offenbar habe es ein Privatsammler in den 50er Jahren bei einer Auktion ersteigert. Er habe es in einen Tresor gelegt, berichtete Eppli. „Eine ältere Dame“ habe es nach dem Tod ihres Mannes eingeliefert. „Sie wusste offenbar selbst nicht, was sie da hatte.“