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Saison-Aus für den „besten Innenverteidiger“ der Kreisliga: „Er ist nicht eins zu eins zu ersetzen“
Fußball
Bittere Nachrichten für TuRa Bergkamen. Im Saisonendspurt muss das Team von Chris Brügmann auf einen wichtigen Leistungsträger verzichten. Für den Trainer wiegt der Ausfall besonders schwer.
Die Saison ist für ihn gelaufen. TuRa Bergkamen muss in den kommenden Spielen auf einen wichtigen Leistungsträger verzichten. Wie bitter der Ausfall für den Fußball-A-Ligisten ist, zeigt allein schon der Blick auf die Torjägerliste.
Denn mit neun Toren steht Nils Rataj in der mannschaftsinternen Rangliste auf Rang drei - gleich hinter den beiden Stürmern Hasan Kopar (11 Tore) und Pascal Kupfer (16). Für einen Innenverteidiger ein Top-Wert. Darum ist Trainer Chris Brügmann auch alles andere als happy, dass sein torgefährlicher Abwehrmann in den nächsten Wochen und Monaten ausfallen wird. „Nils ist natürlich nicht eins zu eins zu ersetzen. Wenn er fit ist, gibt es für mich keinen besseren Innenverteidiger in dieser Liga“, hadert Brügmann mit der Verletzung.
Nils Rataj geht mit TuRa Bergkamen in seine sechste Saison
Rataj plagt sich derzeit mit einer Wunde herum, die verheilen muss. Eine OP stehe bei ihm allerdings nicht an. Der 28-Jährige hofft, dass er zum Start der Vorbereitung auf die kommende Saison 2022/23 wieder voll einsteigen kann. „Wenn der Heilungsprozess gut verläuft, bin ich zum Auftakt wieder am Start.“ Natürlich bei TuRa Bergkamen. Rataj hat unlängst seine Zusage für die nächste Saison gegeben. Er geht dann bereits in sein sechstes Jahr am Nordberg.

Nils Rataj (r.) - hier im Duell mit Mühlhausens Ibrahima Camara - hat für eine weitere Saison bei TuRa Bergkamen zugesagt. © Schürmann
Dass er in dieser Saison als Defensivspieler so viele Tore erzielt hat, kommt für Rataj selbst wenig überraschend. „Seit ich bei TuRa bin, spiele ich als fester Innenverteidiger. Aber ich bin im Team der Elfmeterschütze. Deshalb kommen da pro Saison immer ein paar Buden zusammen.“ Und seine Treffsicherheit lässt sich sehen. Laut eigener Aussage hat er in den vergangenen fünf Saisons nur einen Strafstoß vergeben.
Sein Trainer Chris Brügmann ist derzeit bemüht, Ratajs Ausfall zu kompensieren. „Wir werden es im Kollektiv versuchen, aufzufangen“, sagt er. Tamer Kahraman und Ilias Mitat haben es gegen RW Unna laut dem Coach bereits „überragend“ gemacht. Ein dickes Lob bekam auch Philipp Pötter: „Er kommt so langsam auch körperlich wieder auf ein gutes Level, sodass er in den letzten Spielen eine wichtige Rolle einnehmen wird.“
TuRa Bergkamen hat insgeheim höhere Ansprüche
Mit dem Kicken angefangen hat Nils Rataj beim VfK Weddinghofen. Dort spielte er auch eine Saison bei den Senioren, bevor er zum Stadtrivalen TuRa wechselte. Die meiste Zeit in seiner Jugend verbrachte er aber beim SuS Kaiserau, spielte überkreislich von der C- bis zur A-Jugend und machte seine ersten Seniorenjahre in der Kreisliga-Reserve.
Sein großes fußballerisches Glück scheint er inzwischen bei TuRa Bergkamen gefunden zu haben. Und der 28-Jährige macht eine klare Ansage an die Liga. „Insgeheim haben wir noch höhere Ansprüche an uns. Platz vier ist okay, aber wir haben in dieser Saison leider zu häufig schwankende Leistungen gezeigt und unser Potenzial nur teilweise ausgeschöpft“, sagt Rataj. „Wenn wir an unserer Konstanz arbeiten, kann es nächste Saison hoffentlich noch besser werden.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
