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Der Blitzer der Zukunft ist eine runde Sache
Verkehr
Der Kreis Unna modernisiert die Technik seiner Verkehrsüberwachung. Im Mittelpunkt steht ein neuer „Blitzer“ als vielseitiges und beweissicheres Instrument im Kampf gegen Raser.
Den Begriff der „Radarfalle“ dürfen Autofahrer im Kreis Unna aus ihrem Sprachschatz streichen. Mit der Umrüstung der Technik seiner Verkehrsüberwachung setzt der Kreis Unna künftig ausschließlich auf Lasergeräte. Eine neue Gerätegeneration verspricht im Kampf gegen Raser besondere Effizienz: Die Apparate können Starenkästen, Blitzerwagen und Messanhänger bestücken, aber auch auf einem Stativ am Straßenrand abgestellt werden. „Innovative Technik, die mehr Temposünder überführt“, verspricht der Anbieter Vitronic für sein System „Poliscan Speed“.
Drei weitere Kameras und vier Einbausäulen hat der Kreis nun bestellt. Zusammen mit einer noch ausstehenden Bestellung bedeutet dies den nahenden Abschluss der technischen Umstellung.
Echte Radarwagen darf der Kreis noch bis zum Jahresende einsetzen. Danach werden entsprechende Apparate ausgemustert. Die klassischen Starenkästen werden durch Rundsäulen ersetzt, wie sie die Autofahrer aus dem Kreisgebiet vielleicht schon in Dortmund an der B1 gesehen haben.
Effizienzgewinn dabei: Wo heute zwei Kästen aufgestellt sind, reicht künftig eine Säule, denn diese kann in beide Fahrtrichtungen messen und bis zu vier Fahrstreifen überwachen. Zudem brauchen die lasergestützten Messgeräte keine in der Straße eingelassene Kontaktschleife mehr, die gewartet und geprüft werden will. Künftig müssen nur noch die eigentlichen Messgeräte geeicht werden. Ihre Daten gelten dann als ausgesprochen gerichtsfest, was für den Kreis zuletzt eine unsichere Frage war.
Zu sehen bekommen Autofahrer die neuen Geräte im Laufe der nächsten zwei bis drei Monate. Dann soll der Austausch der letzten Starenkästen durch die neuen Rundsäulen abgeschlossen werden. Die Frage, ob denn „das Vögelchen zu Hause ist“, stellt sich für Autofahrer weiterhin. Bei Gerätepreisen zwischen 40.000 und 45.000 Euro für die eigentlichen Lasermesssysteme wird es im Kreis weiterhin weniger Kameras als Säulen geben. Das heißt, dass die Kameras ihre Einsatzorte wechseln und manche Säulen zeitweilig allein zur Abschreckung dienen.
Feste Tempomessanlagen gibt es im Kreis Unna an acht Standorten: in Unna am Verkehrsring, am Hillering und an der B1, in Fröndenberg an der Unnaer Straße, in Kamen an der Heerener Straße, in Bergkamen am Westenhellweg und in Schwerte an der Ruhrtalstraße und der Rote-Haus-Straße.
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.
