Ruhrfestspiele: Starbesetzt - Tanz und Theater im Überblick

© Mark Gambino

Ruhrfestspiele: Starbesetzt - Tanz und Theater im Überblick

rnVon Matthias Brandt bis Corinna Harfouch

Endlich neues Futter für die Kulturhungrigen - die Ruhrfestspiele präsentieren zwischen dem 1. Mai und dem 12. Juni auch in Sachen Theater und Tanz Spektakuläres. Wir haben den Überblick:

Recklinghausen

, 09.03.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist eine echte Überraschung, was Olaf Kröck, der Intendant der Ruhrfestspiele, jetzt für die Zeit zwischen dem 1. Mai und dem 12. Juni präsentiert hat. 92 Produktionen, 220 Veranstaltungen, 15 Spielstätten und 650 Künstler aus 20 Ländern. Das alles live – wenn auch mit digitalen Möglichkeiten und Zusatzangeboten. Das Motto der Ruhrfestspiele „Haltung und Hoffnung“ könnte dabei aktueller nicht sein. Gleich, ob man an Corona oder die Ukraine denkt.

Den Auftakt macht die Deutschlandpremiere von „SIBYL“ des südafrikanischen Künstlers William Kentridge. (Premiere: 3. Mai), ein Mix aus Theater, Literatur, Tanz und Musiktheater. Dann folgt im Bereich Schauspiel „Bros“ von dem Theaterentgrenzer Romeo Castelluci (Premiere 4. Mai). Hier wird jeder den Befehlen gehorchende Körper zum Spielball einer Autorität. Und man muss sich die Frage stellen: Gehorsam oder eigener Wille, Herdentrieb oder individuelle Verantwortung?

Außerdem im Programm: „Annette, ein Heldinnenepos“ nach dem Roman von Anne Weber (Premiere 12. Mai) – und zwar mit der wunderbaren Ausnahme-Schauspielerin Corinna Harfouch.

Das Deutsche Theater Berlin bringt „Die Pest“ nach dem Roman von Albert Camus auf den Grünen Hügel (13. Mai) und Jan Bosses „Eurotrash“ nach dem Roman von Christian Kracht (20. Mai) bringt uns wiederum Angela Winkler mal wieder nach Recklinghausen zurück.

Weiter geht es mit Oliver Meyers „Die Tagesordnung“ nach Vuillard (23. Mai) und „Tao of Glass“ (3. Juni), einem in Teilen autobiografischen Stück des Puppenspielers und Regisseurs Phelim McDermott und des genialen Komponisten Philip Glass.

Endlich wieder auf der Theaterbühne: Matthias Brandt in "Mein Name sei Gantenbein".

Endlich wieder auf der Theaterbühne: Matthias Brandt in "Mein Name sei Gantenbein". © Matthias Horn

Das Berliner Ensemble hat Matthias Brandt im Gepäck

Das Berliner Ensemble hat Matthias Brandt im Gepäck – und „Mein Name sei Gantenbein“ von Max Frisch (4. Juni).

Mit Sicherheit auch ein Highlight des Programms: „Die Dreigroschenoper“ in der Inszenierung von Barrie Kosky (8. Juni), einem der aktuell gefragtesten Opern-Regisseure.

Dem Bereich Tanz wird in diesem Jahr auch ausreichend gehuldigt. Nachdem in „Lamenta“ (7. Mai) archaische Klagelieder aus Griechenland, die Miroloi, mit Einflüssen des Jazz und Rock des 21. Jahrhundert fusionieren – und ein neues Tanzvokabular ermöglichen, wird es in „Colossus“ (20. Mai) spektakulär. Die australische Choreographin arbeitet immer mit Tanzstudierenden vor Ort. Und zwar vielen. So ist die Bühne gefüllt mit einem Koloss aus fast 50 Folkwang-Tänzern, die sich wogend als eine Einheit bewegen.

Theaterstar Corinna Harfouch übernimmt abwechselnd mit den anderen Schauspielern die Rolle der Anne Beaumanoir in "Annette, ein Heldinnenepos".

Theaterstar Corinna Harfouch übernimmt abwechselnd mit den anderen Schauspielern die Rolle der Anne Beaumanoir in "Annette, ein Heldinnenepos". © picture alliance/dpa/Staatstheater Hannover

In „Double Murder“, der neuen Arbeit von Hofesh Shechter (27. Mai) werden zwei völlig gegensätzliche Stücke verbunden, das von Jerome Bel für Elizabeth Schwartz konzipierte Stück „Isadora Duncan“ (27. Mai) und „Dada Masilo’s The Sacrifice (Das Opfer)“ (4. Juni) folgen. Erforscht wurden die Tänze und Rituale Botswanas, die hier mit zeitgenössischem Tanz verwoben werden.

Vielfältiger und bunter kann ein Festival wohl nicht sein.

Der Vorverkauf startet am 10. März um 9 Uhr im RZ-Ticketcenter, im i-Punkt im Marler Stern oder ganz einfach unter der Telefonnummer 0 23 61 / 9 21 80 oder im Internet unter www.ruhrfestspiele.de