Königsborns Damian Marchewka erzielt in letzter Sekunde den Ausgleich im Derby gegen Mühlhausen.

© Ray Heese

Rückstand und Last-Minute-Ausgleich: Für Königsborner Torschützen wäre „mehr drin gewesen”

rnFußball

Dramatik pur – Königsborn gleicht im Bezirksliga-Derby gegen Mühlhausen in letzter Sekunde aus. Der umjubelte Ausgleichs-Torschütze ist mit dem Punkt aber nicht zufrieden.

von Till Schacht

Unna

, 15.02.2022, 14:00 Uhr

Die letzten Sekunden laufen. Es ist die 98. Minute, der Königsborner SV liegt 2:3 im Fußball-Bezirksliga-Spitzenspiel gegen den SSV Mühlhausen-Uelzen zurück. Der letzte Königsborner Angriff läuft: Noch einmal kommt der Ball von der rechten Außenbahn in die Mitte, Damian Marchewka steigt am höchsten und köpft.

Königsborner Jubelhaufen nach Last-Minute-Ausgleich

KSV-Hüne Marchewka wuchtet das Leder in die Maschen. Ein bis dato sportlich und emotional hochklassiges Derby wird in diesem Moment noch um ein Stück Dramatik ergänzt. „Ein Last-Minute-Treffer ist am Ende natürlich schön”, sagt Torschütze Marchewka, der unmittelbar nach dem Ausgleich von seinen Mitspielern in einem Jubelhaufen begraben wurde.

„So ein Tor setzt einfach Glücksgefühle frei”, begründet der Mittelfeldspieler nach Abpfiff. Schmunzelnd fügt er hinzu: „Ich konnte die ganze Zeit atmen.” Dass es am Ende noch zu diesen Jubel-Szenen auf Königsborner Seite kommen würde, damit hätten nach Spielverlauf wohl nur die wenigsten gerechnet.

2:0 führte der KSV vor heimischer Kulisse bereits nach einer knappen halben Stunde. Kurz vor der Pause dann der doppelte Tiefschlag. Erst verkürzt Jona Deifuß per Foulelfmeter (41.), kurz darauf muss Königsborners Dinyelu mit der zweiten Gelben Karte vom Feld. „Danach waren wir hinten verunsichert und haben taktisch nicht mehr so gut agiert”, erklärt Marchewka und spielt damit auf den Beginn der zweiten Halbzeit an.

Nach 2:3-Rückstand stimmt die Moral bei Königsborn

Ein Doppelschlag von Deifuß (49./55.) lässt die Königsborner noch mehr ins Hintertreffen geraten. Doch die Moral in der Mannschaft von Trainer Andreas Feiler stimmt. Damian Marchewka besorgt in einer turbulenten Schlussphase, in der Mühlhausens Gladkowski in der 90. Minute ebenfalls die Ampelkarte sieht, den hochverdienten Ausgleich. Marchewka hadert nach Abpfiff aber noch mit dem Spielverlauf und der aus der Hand gegebenen 2:0-Führung.

Jetzt lesen

Dementsprechend verhalten fällt am Ende auch bei ihm der Jubel aus: „Auf das große Ganze gesehen, wäre hier aus meiner Sicht am Ende mehr drin gewesen.” Der KSV habe das Spiel nach der Anfangsphase gewinnen müssen, weswegen sich die Freude bei ihm in Grenzen hält.