Rückblick: 150 Jahre Weichen aus Witten

Jubiläum in 2013

Seit 150 Jahren liefert Deutschlands einziges Weichenwerk in Witten einen Großteil der Weichen für die Strecken der Deutschen Bahn. Mehr als 1300 Weichen werden jährlich dort hergestellt. Grund genug für Bahnchef Rüdiger Grube in Witten vorbeizuschauen

WITTEN

von dpa

, 07.06.2013, 16:22 Uhr / Lesedauer: 1 min

„Dieses Werk ist existenziell für das Funktionieren des deutschen Schienenverkehrs“, sagte Bahnchef Rüdiger Grube beim Jubiläumsfest am Freitag. Die 400 Mitarbeiter produzieren jährlich rund 1300 Weichen und 10.000 Ersatzteile. Zwei Drittel aller im Schienennetz der Deutschen Bahn verbauten Weichen stammen aus dem Wittener Werk.Abwehr gegen Konjunkturkrise Grube betonte die Wichtigkeit industrieller Produktion gerade im Ruhrgebiet, um der konjunkturellen Krise in Europa zu trotzen. „Damit erzeugen wir Abwehrkräfte gegen die Konjunkturgrippe in Europa“, so Grube. Ursprünglich waren die Werkstätten der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft für Waggons, Schilder und Weichen auf dem Gelände beheimatet.

Heute gehört das Unternehmen zur DB Netz AG und konzentriert sich ausschließlich auf den Weichenbau. Das Werk gehöre etwa bei der Herstellung von Weichenstücken aus Bainit - einem besonders verschleißarmem Stahl - zu den international führenden Unternehmen, unterstrich Werksleiter Hubertus Willeke. 20 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren in die weitere Modernisierung und neue Maschinen investiert werden, kündigte Grube an.Präzisionsarbeit Weichenbau In der Fertigungshalle machte sich der Bahnchef selbst ein Bild von der Produktion. Beim Rundgang ließ er sich zeigen, wie aus bis zu dreißig Meter langen Rohschienen in Präzisionsarbeit Weichen gefräst und gehobelt werden. „Wir arbeiten hier auf Ein-Zehntel-Millimeter genau“, erläuterte Alexander Arning, Leiter der Weichenfertigung. „Wenn ein ICE mit Geschwindigkeiten von 250 Stundenkilometern über eine Weiche fährt, muss das passen, damit der Schienenverkehr sicher ist“, so Arning.  

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Der Bahnchef besichtigt das Werk

Beeindruckt zeigte sich Bahnchef Dr. Rüdiger Grube bei seinem Besuch im Weichenwerk Witten: Zwei Drittel aller Weichen, die deutschlandweit erneuert werden, kommen aus der Ruhrstadt. Daher prognostizierte er dem Werk bei seinem Rundgang durch die Werkshalle eine glänzende Zukunft.
07.06.2013
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Bahnchef Dr. Rüdiger Grube trifft gut gelaunt zur Jubiläumsfeier im Weichenwerk ein.© Susanne Linka
Die Auszubildenden im Eingangsbereich waren die ersten, denen Bahnchef Grube die Hände schüttelte.© Susanne Linka
"Was lernen Sie?", wollte der Bahnchef von den Azubis wissen.© Susanne Linka
Bahnchef Dr. Rüdiger Grube plauderte am Werkseingang mit den Auszubildenden.© Susanne Linka
"Es ist eine große Ehre, Sie hier zu haben", begrüßte Bürgermeisterin Sonja Leidemann Bahnchef Dr. Rüdiger Grube. Werksleiter Hubertus Willeke (rechts) stellte die beiden vor.© Susanne Linka
"Hier bauen wir gerade eine neue Maschine", erläuterte Werksleiter Hubertus Willeke beim Rundgang dem Bahnchef Dr. Rüdiger Grube (r.) und Staatssekretät Gunther Adler (2.v.r.) sowie Bürgermeisterin Sonja Leidemann.© Susanne Linka
Die Leistungsfähigkeit der Fräsmaschine ließen Bahnchef Grube und Staatssekretär Adler sich vom zuständigen Mitarbeiter erklären.© Susanne Linka
Bahnchef Grube (2.v.l.) "löcherte" die Mitarbeiter. Er zeigte sich beim Rundgang mit Werksleiter Hubertus Willeke sehr interessiert an allen Produktionsschritten.© Susanne Linka
Bahnchef Dr. Rüdiger Grube ließ es sich nicht nehmen, bei der Weichenmontage selbst Hand anzulegen.© Susanne Linka
Bahnchef Dr. Rüdiger Grube ließ es sich nicht nehmen, bei der Weichenmontage selbst Hand anzulegen. Auch Bundestagsabgeordnete Christel Humme blickt ihm interessiert über die Schulter.© Susanne Linka
Über die Weichen wollte Bahnchef Dr. Rüdiger Grube alles wissen, auch Bürgermeisterin Sonja Leidemann suchte das Gespräch mit den Mitarbeitern.© Susanne Linka
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Im Dreischichtbetrieb sorgten die Mitarbeiter auch dafür, dass die Züge bei einem Weichenschaden möglichst nicht lange stillstehen. Weichen und Ersatzteile seien stets vorrätig, so dass im Notfall binnen 24 Stunden deutschlandweit Abhilfe geschaffen werden könne, sagte Arning.