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Rot wegen Beleidigung: VfL Kamen kassiert schallende 1:9-Ohrfeige vom Königsborner SV
Fußball
Das tut weh! Das Kreisliga-Top-Team VfL Kamen hat im Match gegen den Königsborner SV seinen Topstürmer mit Rot verloren und eine schallende 1:9-Ohrfeige kassiert.
VfL-Trainer Emre Aktas blickte nach Abpfiff irgendwie ins Leere. „So war das nicht abgesprochen“, schüttelte er den Kopf nach dem Testspiel seines VfL Kamen gegen den klassenhöheren Königsborner SV. Zeitweise hielt sein Team sogar gut mit, verlor dann aber einen Spieler und brach am Ende sogar völlig ein.
VfL Kamen - Königsborner SV 1:9 (0:2). Gleich mit 1:9 ging der ambitionierte A-Kreisligist VfL Kamen gegen den KSV baden. „Neun Stück darfst Du hier nicht kriegen, Königsborn war nicht die Übermannschaft“, hatte der VfL-Trainer völlig richtig erkannt. Dass es am Ende aber so bitter für den VfL wurde, lag an zwei anderen Aspekten.
VfL-Stürmer Björn Scharfe kassiert die Rote Karte
26 Minuten waren vor 150 Zuschauern gespielt, da prasselten an der Strafraumecke der schnelle VfL-Stürmer Björn Scharfe und ein spürbar angefressener KSV-Keeper Bastian Luncke zusammen. Ein Wort gab das andere und Schiedsrichter Florian Schulz reagierte: Platzverweis für „Bilbo“ Scharfe. „Die Rote Karte habe ich wegen Beleidigung ausgesprochen“, erklärte anschließend der Unparteiische in der Pause.

Björn Scharfe kassierte bereits nach 26 Minuten die Rote Karte wegen Beleidigung und musst das Feld verlassen. © Thorsten Teimann
Die Platzherren mussten anschließend beim Stande von 0:1 (Wettklo, 6.) mit zehn Spielern weitermachen. Und das machten sie zeitweise auch ganz gut und vor allem offensiv. Dennoch: Erneut Val-Leander Wettklo (33.) erhöhte nach einer unnötigen Ball-Hin- und Her-Schieberei in der VfL-Abwehr auf 2:0. Schon beim 1:0 hatte der Königsborner eigentlich leichtes Spiel.
Königsborner SV schraubte das Ergebnis locker in die Höhe
Nach dem Seitenwechsel offenbarte sich Kamens zweite Anfälligkeit - eben die offensive Ausrichtung. Zwar markierte Serkan Gül den 1:2-Anschlusstreffer und ließ den VfL hoffen, doch spätestens nach einer Stunde fiel allen auf, dass dies dem KSV in die Karten spielte. Die Gäste konterten die in Unterzahl spielenden Kamener immer wieder aus und schraubten das Ergebnis locker in die Höhe. „So hoch hätten wir nicht verlieren müssen“, erklärt auch der zweite VfL-Coach Sebastian Laub, der in der Pause eigentlich eine andere Devise ausgegeben hatte.

Serkan Gül markierte zwischenzeitlich das 1:2 für den VfL Kamen im Match gegen den Königsborner SV. © Thosten Teimann
Königsborns Spielführer Damian Marchewka erklärte den Sieg so: „Der VfL Kamen musste lange in Unterzahl agieren, das war sicher spielentscheidend. Das hat uns auch die Türen geöffnet, sodass wir viel Druck ausüben konnten.“ Doch wie sein Trainer Andreas Feiler war er auch nicht ganz zufrieden mit dem KSV-Auftritt: „Wir sind teils nicht gut ins Gegenpressing gekommen. Mit dem klaren Sieg vor Augen waren wir aber auch nicht mehr so konzentriert.“
Hängende Köpfe hingegen auf Kamener Seite. „Das Pass-Spiel war heute ein Qualitätsmangel. Königsborn ist immer wieder leicht an die Bälle gekommen und hat das effizient für Tore genutzt“, musste ein konsternierter Kamener Trainer Emre Aktas eingestehen.
VfL Kamen: Kiranyaz (46. Hellebrandt) - Kisa, Rekelier, Büyükdere (60. Najih), Scharfe, Gül (85. G. Losaj), B. Losaj (85. Helvaci), Gohr, Dikmen, Rudolf (45. Ellerkmann), Nagler (10. Berlandieri)
Königsborner SV: Luncke - B. Baehr (55. Duda), Pagel (70. S. Baehr), Wettklo, Mushaba, Dinyelu, Boulakhrif, Ruzok (76). Kabutke), Marchewka (75. Tiller), Ahraou (55. Lukas), Strothmann
Tore: 0:1 (6.) Wettklo, 0:2 (33.) Wettklo, 1:2 (47.) Gül, 1:3 (56.) Dinyelu, 1:4 (64.) Wettklo, 1:5 (75.) Lukas,, 1:6 (76.) Mushaba, 1:7 (85.) Kabutke, 1:8 (86.) Lukas per 11m, 1:9 (88.) Lukas
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Scharfe (VfL, 26.) wegen Beleidigung
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
