Rock am Ring nach Terrorwarnung fortgesetzt
Ticker zum Nachlesen
Das Festival Rock am Ring ist am Freitagabend unterbrochen worden. Die etwa 85.000 Besucher haben das Gelände gegen 21 Uhr ruhig und geordnet verlassen. Der Grund: Laut Polizei bestünde eine "terroristische Gefährdungslage". Die Polizei bestätigt die Festnahme dreier Personen. Gegen 13.30 Uhr soll das Festival fortgesetzt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Musikfestival Rock am Ring ist am Freitagabend evakuiert worden.
- Am Samstag soll der Festival-Betrieb gegen 13.30 Uhr wieder starten.
- Die Polizei hatte den Veranstalter Marek Lieberberg angewiesen, das Festival zu unterbrechen, da es eine "terroristische Gefährdungslage" gäbe. Was das genau bedeutet, ist noch nicht bekannt.
- Die Polizei hat am Freitagabend drei Personen vorläufig festgenommen. Die Personen wurde am Samstagmorgen wieder entlassen.
- Die etwa 85.000 Besucher verließen das Gelände geordnet und ruhig.
Rock am Ring 2017: Zwischen Terrorwarnung und Musikgenuss
13.05 Uhr - Ende des Tickers
Wir beenden an dieser Stelle unseren Live-Ticker. Vielen Dank für Ihr Interesse. Eine Zusammenfassung zu den Geschehnissen seit Freitagabend finden Sie hier:
Upate 12.29 - Konzert der Broilers wird nachgeholt
Die Düsseldorfer Punkband Broilers holen ihren Auftritt nach. Die Band musste ihren gestrigen Auftritt gegen 21 Uhr abbrechen.
Der Spielbetrieb startet heute wie geplant. Die Broilers sind am Ring geblieben und treten auf der Volcano Stage auf!
— Rock-am-Ring (@rockamring)
Update 11.19 - Die Polizei äußert sich auf einer Pressekonferenz
Im Zusammenhang mit einer möglichen Terrorgefährdung beim Musikfestival „Rock am Ring“ hat die Polizei drei Personen vorläufig festgenommen. Sie werden den Ermittlern zufolge der hessischen Salafistenszene zugerechnet. Inzwischen habe sich die Verdachtslage deutlich relativiert, teilte die Polizei am Samstag mit.
Die Personen seien am Samstagmorgen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Nach ersten Erkenntnissen hatte mindestens eine der Personen über eine der eingesetzten Firmen Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen. Die Polizei hatte bei ihren Durchsuchungen auf dem Festivalgelände in der Eifel keine verdächtigen Gegenstände gefunden. Es seien unter anderem die Bühnenbereiche und andere Eventflächen abgesucht worden, sagte ein Polizeisprecher.
Update 11.07 - Festival soll um 13.30 Uhr weiter gehen
Der Veranstalter kündigt an, dass der Betrieb bei Rock am Ring gegen 13.30 Uhr wieder aufgenommen werden soll.
Voraussichtliche Türöffnung um 13:30 Uhr
— Rock-am-Ring (@rockamring)
Update Samstag, 10.42 - Rock am Ring wird fortgesetzt
Die Polizei hat Entwarnung gegeben. Wie der Veranstalter auf seiner Facebook-Seite mitteilte, hätten sich "die Verdachtsmomente für eine akute Gefährdungslage nicht erhärtet." Die Polizei habe grünes Licht gegeben. Wann der Festival-Betrieb weitergeht, steht noch nicht fest, soll aber zeitnah verkündet werden.
Auch die Polizei Koblenz freute sich mit den Musikfans. "Viel Spaß und Party on!!" schrieben sie auf Twitter. Das Infotelefon der Polizei war am Samstagmorgen um 9 Uhr abgeschaltet worden, da es "an der Hotline deutlich ruhiger" geworden sei.
Wir freuen uns mit euch. Es geht weiter!#rar2017#rockamring#rar17pic.twitter.com/rvz9szO9FV
— Polizei KO (@Polizei_KO)
Update 00.24 Uhr - Veranstalter übt Kritik an der Räumung
Die Räumung des Festivalgeländes von „Rock am Ring“ wegen einer möglichen Terrorgefahr wird von Organisator Marek Lieberberg kritisch gesehen. „Zunächst einmal erkenne ich keinen Grund bisher, warum das Gelände geräumt wurde“, sagte der Veranstalter am Freitagabend dem Fernsehsender n-tv. Es seien keine verdächtigen Gegenstände oder Geräte gefunden worden.
„Ich glaube, dass wir hier für das büßen müssen, was im Fall Amri oder anderen zu wenig getan wurde.“ Durch Versäumnisse der Ermittlungsbehörden sei eine andere Gemütslage eingetreten, so dass womöglich „schneller gravierende Entscheidungen getroffen werden als vorher“. Der Islamist Anis Amri hatte im Dezember 2016 bei einem Lastwagen-Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz zwölf Menschen getötet.
Update 23.29 Uhr - Zwei Festnahmen in Koblenz sollen Grund für Unterbrechung sein
Nach ARD-Informationen hat es Festnahmen zweier Personen in Koblenz gegeben. Dies soll für die Unterbrechung des Festivals gesorgt haben. Sie sollen Helfer-Ausweise gehabt haben, mit denen sie das Gelände hätten betreten können, heißt es seitens der ARD. Einer der Festgenommenen soll mit einer Person verwandt sein, die derzeit wegen Terrorverdachts inhaftiert ist.
Update 23.10 Uhr - Polizei hat Abholpunkt eingerichtet, Shuttlebusse fahren
Die Polizei hat einen Treffpunkt zum Abholen eingerichtet. sie schreibt auf Twitter: "Geht auf der gesicherten Bundesstraße nach Müllenbach in die Sporthalle, Eisbergstraße 3". Dorthin führen auch Shuttle-Busse. Diese würden am Lindnerkreisel am Zelt des THW abfahren.
Update 22.50 Uhr - Innenminister will morgen um 11 Uhr über mögliche Fortsetzung informieren
De Untersuchungen der Polizei laufen nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz (SPD) auf Hochtouren. „Es gibt ein paar Punkte, auf die sich konzentriert wird“, sagte Lewentz am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur. Das Festivalgelände werde genau untersucht.
Der Innenminister nannte mit Verweis auf die Ermittlungen keine Details. Er habe Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) informiert. Für Samstag sei eine Lageeinschätzung geplant, sagte Lewentz. „Morgen werden wir entscheiden, wie es weitergeht.“ Er will die Öffentlichkeit um 11.00 Uhr am Veranstaltungsort Nürburgring informieren.
Update 22.39 Uhr - So sah die Bekanntgabe der Unterbrechung und die Evakuierung aus
Rock am Ring 2017: Zwischen Terrorwarnung und Musikgenuss
Update 22.19 Uhr - Rock im Park geht weiter
Trotz der Terrorwarnung beim Zwillingsfestival Rock am Ring gehen die Konzerte bei Rock im Park in Nürnberg weiter. „Es gibt keine konkrete Gefährdungslage“, sagte ein Sprecher des Veranstalters am Freitagabend. Kurz nach der Unterbrechung von Rock am Ring startete in Nürnberg das nächste Konzert der Toten Hosen - die Fans ließen sich in ihrer Feierlaune nicht beirren.
Update 22.17 Uhr - Lieberberg mit emotionaler Pressekonferenz
Zusammenfassung
In einer Mitteilung auf der Homepage der Veranstaltung war von "terroristischer Gefährdungslage" die Rede. Die Besucher wurden gebeten, das Gelände "kontrolliert und ruhig" zu verlassen. Die zuständige Polizei in Koblenz teilte am Abend mit: „Hintergrund sind konkrete Hinweise, aufgrund derer eine mögliche terroristische Gefährdung nicht auszuschließen ist. Derzeit laufen Ermittlungen mit Hochdruck.“
Die Polizei hat uns vorsorglich angewiesen, das Festival zu vorläufig zu unterbrechen. #rar2017https://t.co/xEuv37Oj7F
— Rock-am-Ring (@rockamring)
Auf dem Festivalgelände des Nürburgrings waren folgende Lautsprecherdurchsagen zu hören: „Wegen einer terroristischen Bedrohungslage wird das Festival für heute abgebrochen. Wir hoffen, dass es morgen weitergeht. Bitte begebt euch zu den Ausgängen.“ Die Polizei war mit 1200 Einsatzkräften vor Ort.
Festival-Besucher Sebastian Hoffmann schildert unserer Redaktion per SMS die Lage vor Ort: „Es war eine ruhige und sehr geordnete Evakuierung. Die Stimmung war natürlich erstmal sofort weg. Mittlerweile kommt aber so eine "Wir haben trotzdem gute Laune"-Haltung auf.“
Ihr macht das super! Ruhig bleiben!#rar2017#rockamring#rar17
— Polizei KO (@Polizei_KO)
Lieberberg: Kommt es vor, als würde das Murmeltier grüßen
Veranstalter Marek Lieberberg wandte sich auf der Bühne an die Zuschauer: „Uns bleibt keine Wahl, wir müssen das Festival an dieser Stelle unterbrechen. Mir kommt es selbst vor, als würde das Murmeltier wieder grüßen. Aber die Polizei muss auf dem Gelände nun Untersuchungen durchführen.“ Lieberberg sagte den Journalisten vor Ort, dass die umliegenden Straßen alle abgesperrt seien. Es verkehrten aber noch Shuttlebusse. Er hoffe, dass das Festival am Samstag fortgesetzt werden könne.
Auf diesem Video des Bonner Campusradios "bonnFM" überbringt Veranstalter Liederberg die Nachricht über die Unterbrechung.
Ein Beitrag geteilt von bonnFM (@bonnfm) am 2. Jun 2017 um 12:10 Uhr
Innenminister will am Abend aufs Gelände kommen
Es gäbe Hinweise auf eine mögliche terroristische Bedrohungslage, sagte der rheinland-pfälzische Ministeriumssprecher Joachim Winkler am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur. Dem werde nachgegangen. Es wurde erwartet, dass sich der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am späten Freitagabend selbst am Festivalgelände zur Gefährdungslage äußert. Das Festival war am Freitag eröffnet worden. Als Höhepunkt am Eröffnungstag hatte der Auftritt der Band Rammstein gegolten, der am späten Abend (22.30 Uhr) beginnen sollte.
Besucher verlassen Gelände und singen "You'll never Walk alone" #rar#rar17pic.twitter.com/QlSl3R8ril
— Daniel Schröder (@waesterpicture)
Das ist die richtige Antwort #rar2017pic.twitter.com/CgUwlm15iI
— Silvia Wilbert (@waldfee123)
mit Material von dpa