Rheindeiche verkraften Hochwasser gut
Die zweite Hochwasserwelle seit Jahresbeginn hat Nordrhein-Westfalen erreicht - die Deiche am Rhein haben die Belastungen bisher aber gut verkraftet. In Monheim (Kreis Mettmann) haben sich durch aufsteigendes Grundwasser große Wasserflächen hinter dem Deich gebildet. Betroffen sind Ackerflächen und ein Landschaftspark. „Bei uns ist das normal“, sagte Rainer Fester von der Monheimer Stadtverwaltung am Donnerstag. Schäden an den Deichen gebe es nicht.

Auch in Köln steht der Rhein hoch. Foto: Federico Gambarini
Rheinabwärts in Kleve ist momentan „die Lage sehr entspannt“, wie Maximilian Pieper vom Deichverband Xanten-Kleve berichtete. Tägliche Kontrollen des Deiches seien noch nicht nötig. Ab einem Pegelstand von acht Metern in Emmerich würden die Deiche täglich kontrolliert, am Donnerstag stand der Pegel dort bei 6,82 Meter. In der Region seien die Rheindeiche mit Lehmdichtungen gebaut worden. Sie verhinderten über einen längeren Zeitraum, dass Wasser aus dem Rhein durch die Deiche sickere.
Rainer Fester geht dagegen in Monheim derzeit den Deich einmal pro Tag ab. Er kontrolliert, ob Treibgut an der Schutzanlage festhängt und sucht nach Schäden. Im Visier hat er dabei auch Hunde, die Löcher in den Deich buddeln könnten.
Auch Joachim Fischer, der als Deichgraf für einen gut 13 Kilometer langen Abschnitt bei Dormagen zuständig ist, macht sich derzeit keine Sorgen. „Erst bei einem Kölner Pegel von 9,50 Meter müssten wir die Deichtore schließen“, sagte er.
Nach Angaben des Düsseldorfer Umweltministeriums wurden am Rhein in Nordrhein-Westfalen nach den Hochwassern Mitte der 1990er-Jahre bis heute insgesamt 225 Kilometer Hochwasserschutzanlagen saniert oder sie sind im Bau. Bis Ende 2025 sollen alle Anlagen zwischen Monheim und Emmerich auf den heute gültigen technischen Stand gebracht werden. Die NRW-Landesregierung hat im Haushalt 2018 in einem ersten Schritt die Fördermittel für den Hochwasserschutz um 16 Millionen Euro auf 66 Millionen Euro erhöht.