
© Alina Meyer
25-Jährige sitzt nach Bluttat in U-Haft – Motiv ist noch völlig unklar
Polizei stellt Messer sicher
Nach der Bluttat an der Weidestraße an Neujahr sitzt eine 25-Jährige seit Montag in Untersuchungshaft. Laut Polizei besteht der dringende Verdacht, dass sie das Opfer (49) erstochen hat.
Zwei Tage nach der Bluttat an der Weidestraße liegt die Verbindungsstraße zwischen der Herner Straße und dem Bruchweg ruhig da. Doch der Schein trügt. Die Nachricht von dem Tötungsdelikt in dem Mehrfamilienhaus hat sich wie ein Lauffeuer unter den Nachbarn verbreitet.
Wie diese Zeitung berichtete, ist am Neujahrsabend ein Mann aus Recklinghausen (49) in einer Wohnung an der Weidestraße durch eine Stichverletzung ums Leben gekommen. Eine 25-jährige Frau aus Kamen ist bereits kurz nach Mitternacht (2.1.) vorläufig festgenommen worden. Sie ist laut Polizei am Montagvormittag (3.1.) dem zuständigen Haftrichter vorgeführt worden und befindet sich nun in Untersuchungshaft. Der Polizei zufolge besteht der dringende Verdacht, dass die junge Frau ihren Bekannten in dessen Wohnung erstochen hat. Die Mordkommission aus Polizei und Staatsanwaltschaft Bochum ermittelt weiter.
Reanimation des Opfers verlief erfolglos
Wie die Polizei in einer gemeinsamen Presseerklärung mit der Staatsanwaltschaft Bochum mitteilt, wurden die Beamten am späten Samstagabend gegen 22 Uhr zu dem Wohnhaus an der Weidestraße gerufen. Dort haben die Einsatzkräfte eine leblose, männliche Person gefunden. Reanimationsversuche verliefen nach Angaben der Polizei erfolglos. Die mutmaßliche Tatwaffe – ein Messer – konnte in der Souterrain-Wohnung gefunden und sichergestellt werden. Die Hintergründe der Bluttat sind noch völlig unklar.
„Angeblich soll der ganze Flur voller Blut gewesen sein“
Am Montag (3.1.) sieht man Polizeibeamte in dem dreigeschossigen Mehrfamilienhaus, in dem sich die Tat ereignet hat, ein und aus gehen. Ansonsten ist es an diesem Vormittag ruhig auf der Weidestraße. Goldene Konfettistreifen inmitten einer Baumscheibe deuten noch auf die Silvesternacht hin. „Was war denn da bei euch los?“, fragt Monika Strehmel einen Bewohner des betroffenen Mehrfamilienhauses. „Das kannst du überall im Internet lesen“, erwidert dieser. Monika Strehmel wohnt in unmittelbarer Nähe des Tatorts und konnte das Geschehen am 1. Januar aus dem Wohnzimmerfenster mitverfolgen. „Am Neujahrsabend habe ich plötzlich Blaulicht blinken sehen. Ich schaute aus dem Fenster und sah, wie die Polizei mit mehreren Fahrzeugen auf der Straße stand. Auch zwei Krankenwagen und der Notarzt waren da.“
Das Opfer – er soll Vater einer zehnjährigen Tochter gewesen sein – kannte die Nachbarin nicht. „Den habe ich nie gesehen. Ich wüsste auch nicht, wer die Frau gewesen sein soll.“ Angeblich sei die Tat sehr schnell vonstattengegangen, erzählt sie. „Die Frau soll geklingelt, den Mann abgestochen und dann wieder abgehauen sein. Angeblich soll der ganze Flur voller Blut gewesen sein.“
Seit Juli 2017 Volontärin bei Lensing Media. Hat Journalismus und PR an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen studiert. Mag am Journalismus, dass man ständig neues kennenlernt: die Stadt, die Menschen und ihre Geschichten.