Razzien in NRW: Mehrere Männer verhaftet dankt Encrochat-Daten
Kriminalität
In NRW hat die Polizei in mehreren Razzien zahlreiche Objekte durchsucht und drei Haftbefehle vollstreckt. Es geht um Drogenhandel in Millionenhöhe.

Herbert Reul (CDU,M), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, lässt sich von Polizeikräften über den Stand einer Razzia Mitte März unterrichten. © picture alliance/dpa
Bei einer Razzia wegen Drogenhandels im großen Stil haben Ermittler der Polizei am frühen Dienstagmorgen zahlreiche Objekte in Nordrhein-Westfalen durchsucht und drei Haftbefehle vollstreckt. Sechs Männer und zwei Frauen stehen in Verdacht, innerhalb von etwa einem Jahr mit mehr als zwei Tonnen Drogen gehandelt zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Demnach sollen sie dabei Millionen verdient haben. Ein 27-Jähriger und zwei 29-Jährige wurden verhaftet.
Den Verdächtigen wird unter anderem vorgeworfen, zwischen März 2020 und Juni 2021 tonnenweise Marihuana, rund 50 Kilogramm Haschisch und etwa 30 Kilogramm Kokain gehandelt zu haben. Die Ermittler sind den mutmaßlichen Drogenhändlern über verschlüsselte Kommunikationsdaten, sogenannte Encrochat-Daten, auf die Spur gekommen, hieß es. Die Ermittlungen dauern demnach noch an. Ziel sei es, sogenannte Vermögensarreste in Höhe von über neun Millionen Euro zu vollstrecken und Beweismittel zu sichern. Die Polizei durchsuchte nach eigenen Angaben 16 Wohn- und Geschäftsgebäude.
Wegen des Verdachts des Drogenhandels haben Polizisten mit der Beteiligung von Spezialeinheiten zudem am Dienstagmorgen fünf Wohnungen in Köln, Leverkusen, Langenfeld und Leichlingen durchsucht. Dem Einsatz vorangegangen war ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Köln gegen vier Tatverdächtige wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Handels mit Marihuana in nicht geringer Menge, wie die Polizei mitteilte. Bei den Durchsuchungen sei zunächst niemand festgenommen worden.
Der Einsatz steht den Angaben zufolge nicht im Zusammenhang mit der ebenfalls am Dienstagmorgen in 16 Wohn- und Geschäftsräumen durchgeführten Drogenrazzia der Staatsanwaltschaft und Polizei Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Dort standen acht Menschen im Verdacht, in großen Mengen mit Marihuana, Haschisch und Kokain gehandelt zu haben.