Rauball kritisiert DFB: Das Thema wurde unterschätzt
Erdogan-Fotos sorgen weiter für Ärger
DFL-Präsident Reinhard Rauball kritisiert den Deutschen Fußball-Bund für sein Krisenmanagement nach der Veröffentlichung der Fotos der Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball (r.) übt deutliche Kritik am DFB. © picture alliance/dpa
„Das Thema ist in der Tat unterschätzt worden“, sagte der 71 Jahre alte Rechtsanwalt im Interview der „Bild am Sonntag“. „Und ich glaube auch, dass man es nicht alleine mit den Maßnahmen und Erklärungen, die bisher erfolgt sind, aus der Welt schaffen kann.“
Pfiffe gegen Gündogan
Im letzten WM-Test am Freitag in Leverkusen gegen Saudi-Arabien (2:1) hatten viele Fans Gündogan bei dessen Einwechslung und bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Rauball beobachtete, dass „die Reaktionen gegenüber den ersten Tagen eher noch zugenommen haben“.
Ihm fehlt der „Schulterschluss mit den Fans und dem Publikum“. Und weiter: „Es ist meine Sorge, dass der richtige Zeitpunkt für eine solche Maßnahme entweder schon vorbei oder sehr schwer nachzuholen ist. Trotzdem muss es schnell gemacht werden.“
„Dauerhafter Schaden“
Der DFL-Präsident sagte: „Meine Sorge ist es, dass es ansonsten dauerhaften Schaden bei beiden Sportlern hervorruft. Ich habe selbst gesehen, wie geknickt Özil und Gündogan nach dem Spiel gewesen sind.“ Özil war wegen einer Verletzung am Freitag nicht zum Einsatz gekommen.
Von dpa