Prozess nach brutalem Mord in Burgwedel Tatverdächtiger aus NRW fehlt nach Suizidversuch

Prozess nach brutalem Mord in Burgwedel: Tatverdächtiger aus NRW fehlt nach Suizidversuch
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Nach Hinweisen auf einen Suizidversuch hat der Mordprozess nach dem Verschwinden einer Frau aus Burgwedel ohne den Angeklagten begonnen. Der Vorsitzende Richter Martin Grote las im Landgericht Hannover am Dienstag eine Erklärung eines Bediensteten der Justizvollzugsanstalt Hannover vor.

Demnach soll der 54-Jährige aus Warburg im Kreis Höxter am Dienstagmorgen zunächst nicht ansprechbar gewesen sein und dann über Herzflimmern geklagt haben. Es habe Hinweise auf einen Suizidversuch gegeben. Der Mann sei von einem Arzt begutachtet und in den medizinischen Bereich verlegt worden. „Das dürfte Zweifel an der Verhandlungsfähigkeit heute aufkommen lassen“, sagte der Richter, der die Verhandlung nach zehn Minuten unterbrach.

Dem 54-jährigen Deutschen wird heimtückischer Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs vorgeworfen. Er soll am 10. September 2022 die alleinlebende 56-Jährige in ihrem abgelegenen Haus am Würmsee nördlich von Hannover im Schlaf überfallen und erstochen haben. Die Leiche wurde bisher nicht gefunden.

Mordverdächtiger für weitere Tat angeklagt

Am Morgen hieß es im Gericht zunächst, dass der Termin am Dienstag komplett abgesagt werde. „Ich habe den Termin trotzdem gemacht, weil die Sechs-Monats-Frist abläuft“, erläuterte der Richter. In der Regel ist die Untersuchungshaft auf sechs Monate begrenzt.

Der Mordverdächtige war nach einer internationalen Fahndung Ende Oktober 2022 in Schweden gefasst worden. Er ist vorbestraft. Die Staatsanwaltschaft in Hannover wirft ihm neben Mord auch besonders schweren Raub und gefährliche Körperverletzung vor. Auf einem Feldweg in Warburg soll er Anfang September 2022 eine 79-Jährige überfallen, mit Pfefferspray verletzt und ihren Rucksack geraubt haben.

Der Prozess wird am Freitag (5. Mai) fortgesetzt. Dann soll die Vorführung des Angeklagten erneut versucht werden, wie Grote sagte. Möglicherweise könne am Freitag auch die Anklage verlesen werden. Insgesamt sind zwölf Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte nach dieser Planung erst am 14. August 2023 gesprochen werden.

dpa

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