Wenn am Donnerstag, 12. September, plötzlich die Sirenen heulen und die Handys laut werden, ist das kein Grund zur Besorgnis. Denn im Kreis Unna und in der gesamten Bundesrepublik wird ein Probealarm ausgelöst. Um genau 11 Uhr werden die Warnsysteme getestet – eine Aktion, die seit 2018 zweimal jährlich stattfindet.
Der Probealarm dient zum einen dazu, die Funktionalität und Effektivität der Warnmittel zu überprüfen. Neben den 175 Sirenen, die im Kreis Unna zum Einsatz kommen, werden auch moderne Technologien wie das „Cell Broadcast“-System und die Warn-Apps NINA sowie KAT-Warn genutzt. In größeren Städten werden darüber hinaus zahlreiche Stadtwerbetafeln die Warnung anzeigen.

Sensibilisierung für die Notfallsignale
Je nach Ausbaustufe des Sirenennetzes werden aber nicht überall im Kreisgebiet die Sirenen zu hören sein – im ländlichen Bereich etwa kann es sein, dass Sirenen nicht zu hören sind. Daher werden auch die Mobiltelefone der Bürger Teil des Probealarms. „Cell Broadcast ist eine über die Mobilfunknetze übermittelte Warnmeldung“, erklärt Oliver Kortmann Koordinator der Leitstelle im Kreis Unna. Dafür benötigen die Handys nicht mal eine Internetverbindung.
Hauptziel des Probealarms ist es aber, die Bevölkerung für die Töne der Sirenen zu sensibilisieren, die von der Leitstelle gesteuert werden. Im Ernstfall sollen die Menschen wissen, wie sie sich verhalten müssen und wo sie Informationen finden können. „Um nach einer Auslösung von Sirenen oder Cell Broadcast konkretere Informationen und Handlungsempfehlungen zu erhalten, nutzen Sie am besten zusätzliche Warnkanäle wie zum Beispiel die Warn Apps NINA, Kat-Plan oder schalten einen lokalen Radiosender ein“, erläutert Kortmann.
Bedeutung der Signale
Bei dem Probealarm ab 11 Uhr ertönt folgende Signalfolge:
- Dauerton, eine Minute lang, Bedeutung: Entwarnung
- An- und abschwellender Ton, eine Minute lang, Bedeutung: Warnung! Radio einschalten, auf Durchsagen achten, Informationen über das Internet einholen.
- Dauerton, eine Minute lang, Bedeutung: Entwarnung
Informationen zum Probealarm, zu den Warnsignalen und zum richtigen Verhalten im Ernstfall sind auch online verfügbar. Die Webseiten www.warnung.nrw und www.kreis-unna.de/warnungen bieten umfangreiche Hinweise. Auch auf den Social Media-Kanälen des Kreises gibt es weitere Informationen.
Umfrage des Bundes am Warntag selbst
Am Warntag selbst können Bürger zudem an einer Umfrage des Bundes teilnehmen, die den Aufgabenträgern wichtige Informationen zur Warnung geben. Sie ist unter folgendem Link zu erreichen: www.warntag-umfrage.de.
„Was die Bürger am Warntag nicht tun sollten ist, in der Leitstelle anzurufen, um zu erfragen, was gerade los ist“, so Kortmann. „Der Notruf ist für Notfälle.“
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