Pro & Contra: Hält die Dominanz der Münchner an?

Der FC Bayern regiert die Bundesliga

Der FC Bayern München hat den sechsten Meistertitel in Serie eingefahren – erneut mit riesigem Vorsprung auf die Konkurrenz. Die Berechenbarkeit an der Tabellenspitze der Bundesliga langweilt längst viele Fußballfans. Wir diskutieren: Hält die Dominanz der Bayern an?

Dortmund

, 09.04.2018, 22:55 Uhr / Lesedauer: 2 min
Münchner Meisterjubel: Thomas Müller, Arjen Robben und Franck Ribery. Geht das noch ewig so weiter?

Münchner Meisterjubel: Thomas Müller, Arjen Robben und Franck Ribery. Geht das noch ewig so weiter? © dpa

Ja, Bayerns Dominanz hält an - Liga-Konkurrenz ist zu schwach

6 Deutsche Meisterschaften in Serie – eine beeindruckende Bilanz. Und diese werden die Bayern in den nächsten Jahren auch weiter ausbauen. Das Team ist in den letzten Jahren mit den Erfolgen zu einer verschworenen Einheit rund um die Achse Boateng-Vidal-Müller-Lewandowski zusammengewachsen. Die genannten Schlüsselspieler befinden sich im besten Fußballer-Alter und können noch mindestens weitere drei Jahre auf Top-Niveau zusammenspielen – sofern sie das wollen.

Zwar hat es unter Trainer Carlo Ancelotti eine sportliche Delle gegeben, aber nach dem endgültigen Karriereende des „Retters“ Jupp Heynckes am Saisonende werden die Bayern einen Trainer an der Seitenlinie stehen haben, der mit dem bestehenden Kader und den obligatorischen Transfers national die Liga nach belieben dominieren wird. Egal ob dieser Hasenhüttl, Kovac oder sonst wie heißt.

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Selbst wenn die Münchner unter dem neuen Trainer kleinere Anlaufschwierigkeiten verkraften müssten, die Bundesliga-Konkurrenz ist zu schwach, um dem Branchenprimus über 34 Spieltage das Wasser zu reichen. Schalke wird im nächsten Jahr mit der Doppelbelastung aus Liga und Champions-League nur schwerlich an die Leistung dieses Jahres anknüpfen können, Dortmund plant den großen Neuanfang, Leipzig braucht eventuell auch einen neuen Trainer und Leverkusen, naja, Leverkusen ...

Von Moritz Mettge

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Hält die Bayern-Dominanz in der Bundesliga an?

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Nein, die Dominanz hält nicht - Zu viele alte Spieler

München ist Meister? Diese Nachricht wird in Deutschland nur noch mit kollektivem Gähnen zur Kenntnis genommen. Aber: Bald ist Schluss mit der lähmenden Dominatoren-Rolle der Bayern. Auch wenn sie das an der Isar noch nicht wahr haben wollen – der Kader ist zu alt, um die Überlegenheit der jüngsten sechs Saisons halten zu können.

Nahezu sämtliche Leistungsträger des Meisters erreichen in Kürze die 30-Jahre-Grenze (Boateng, Hummels, Martinez, Lewandowski) oder sind schon deutlich drüber (Robben, Ribery, Vidal, Neuer). Und die Münchner tun sich schwer damit, junge Kräfte mit vergleichbarer Qualität auf- und einzubauen. Einzig Joshua Kimmich und David Alaba erfüllen derzeit dieses Qualitätsprofil der internationalen Klasse. Ob nachrückende Profis wie Kingsley Coman oder Sommer-Neuzugang Leon Goretzka sich durchsetzen können, bleibt erst mal abzuwarten.

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Und da wäre noch eine entscheidende Figur für den Erfolg: der Trainer. Jupp Heynckes, der das Star-Ensemble so umsichtig gelenkt hat, geht nun endgültig in Rente. Ob der neue Coach die Truppe genauso gut in den Griff bekommt? Ob der personelle Neuaufbau gelingt? Sicher ist das nicht. Ebenso wenig, dass der Burgfriede zwischen den Alphatieren Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß an der Klubspitze lange hält. Jetzt muss nur noch die Liga-Konkurrenz wach sein ...