Tödlicher Polizeischuss auf Randalierer in NRW Mann soll Beamtin mit Messer attackiert haben

Tödlicher Polizeischuss auf Randalierer in NRW: Mann soll Beamtin mit Messer attackiert haben
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Nach dem tödlichen Schuss aus einer Polizeiwaffe auf einen mutmaßlichen Randalierer ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft in Bonn. Der Tote werde obduziert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Das Abklären der Umstände und der Abfolge der Geschehnisse am Vortag im Kreis Euskirchen dauerten an. Es sei ein früher Stand der Ermittlungen.

Der 31 Jahre alte Mann war Montagmittag nach einem Schuss aus einer Polizeiwaffe gestorben. Die Polizei war nach dem Notruf einer Zeugin mit zwei Streifenwagenbesatzungen in das dörfliche Zülpich-Linzenich gefahren. Die Anruferin hatte gesagt, dass der 31-Jährige versuche, gewaltsam in das Haus seiner Eltern einzudringen.

Getöteter war der Polizei bekannt

Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Mann in dem westlich von Euskirchen gelegenen Ort eine 25 Jahre alte Polizeibeamtin mit einem Messer angegriffen haben. Ihr 35-jähriger Kollege soll daraufhin einen Schuss abgegeben haben. Der alarmierte Notarzt konnte das Leben des 31-Jährigen nicht mehr retten. Die beiden Beamten sind derzeit nicht im Dienst.

Die Staatsanwaltschaft erklärte, im Zuge der Ermittlungen würden noch Zeugen vernommen werden. Auch der Polizeibeamte habe noch nicht ausgesagt. Aus Neutralitätsgründen ermittelt die Polizei in Bonn und nicht die in Euskirchen, in deren Bereich der tödliche Schuss fiel. Der Getötete war offenbar bei der Polizei bekannt im Zusammenhang mit Kleinkriminalität. Sein teils demoliertes Auto mit zerbrochener Windschutzscheibe stand vor dem Haus.

Am 8. August war in Dortmund ein 16 Jahre alter Jugendlicher aus dem Senegal von einem Polizisten mit dessen Maschinenpistole erschossen worden. Der Flüchtling soll zuvor mit einem Messer auf die Beamten zugegangen sein. Bei Schüssen aus den Dienstwaffen nordrhein-westfälischer Polizisten wurden 2021 drei Menschen getötet und neun verletzt. Ein Jahr zuvor waren es vier Tote und elf Verletzte, so das NRW-Innenministerium.

dpa

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